Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 30. August 1969 Itzbüher Anzetger Seite 17 Simon Brüggl, St. Ulrich 118 Simon Keuschnigg, Kirchdorf 116 Matthias Danzl, St. Ulrich 116 Otto Weißleitner, Waidring 116 Johann Koidl, Kitzbühe 115 Matthias Landmann, Jochberg 115 Johann Müller, St. Ulrich 115 Jakob Filzer, Kitzbühel 114 rgebnisse auf der Scheibe der Jun g- bauernsc haft: Christian Brandstätter, E(irchherg Alois Foidl, St. Jakob Johann Keuschnigg, Kir2hdorf Johann Koidl, Aurach Johann Danzl, Hochfilzen Arbeitsam und von Schaffensfreude ausgefüllt war das Leben des Altbür- germeisters Johann Treich, Bauer zu Neubruch in Westendorf, welcher im Alter von 74 Jahren am 3). Juli ganz pltzlich verstorben ist. Die große Beteiligung der Bevölke- rung bei seinem Begräbnis bewies, wel- ches Ansehen dieser zeit seines Le- bens rechtschaffene Mann in seiner Heimatgemeinde genoß. Als Kaiserjäger im ersten Weltkrieg war er stolz auf die Leistungen, die er zusammen mit seinen Kameraden zum Schutz der Grenzen Tirols an Herrlich ist es doch zu leben in so aufgeschloss'ner Zeit. Gründlich tun sie Auskunft geben, psychologisch und gescheit. D'rum gewöhn dir ah das Denken. bist du nur ein kleiner Mann, 1al' dich aus der Ferne leren, weil man's da viel besser iann. Tust du morgens früh erwachen, hole dir vom Rundfunk Rat, da hörst du von schönen Sachen. die man dir zu bieten hat. Kannst dein Tagwerk froi beginnen, weil es doch an gar nichts fehlt,, nur wirst öfters dich besin,nen: wo nehm' ich das liebe Geld? Am Frühstückstisch die Tagespresse: leg' sie ja nicht achtlos fcrt! L--'es die Sex- und Mordprozesse und das. neueste vom Sport. Kannst auf diese Wels' erfahren von der hohen, Politik, wo die Herrn gerade waren: ‚immer kommen sie zurück". Glaub' nur fest, weni sie beteuern: „Unser Wohl nur 'sei ihr Ziel." Zahl' nur willig deine Steuern - ihnen ist es inie zuviel. Mittags illustrierte lesen wird dir sicher nützlich seiz wenn du schon fast draus gewesen, kommst bestimmt du wieder drein. Matthias Nothegger, St. Ulrich Sebastian Oberhauser, Jochberg Michael Walti, Fieberbrunn Maria Schwabi, Reith Anton Landmann, Jochberg Andreas Obermoser, Kitzbühel Sebastian Hager, St. Johann Anni Hauser, Reith Stefan Foidl, Fieberbrunn Paul Hasenauer, Fieberbrunn Alois Hofer, Fieberbrunn. Hermann Fuchs, Hopfgarten Otto Weißleitner, Waidring Ing. Josef Wörgötter, St. Johann Anton Oberhauser, Kitzbühel der Südfront vollbringen durfte. Aus italienischer Gefangenschaft heimge- kehrt, widmete er sich zunächst ganz und gar seinem Beruf als Bauer. Bald aber wandte er sich in seinem Verant- wortungsbewußtsein um das, was um ihn vorging, auch der Oeffentlichkeits- arbeit zu. Während der schicksalshaften und entbehrungsreichen Jahre des zweiten Weltkrieges leitete er als Bürgermei- ster die Geschicke seiner Heimat- gemeinde Westendorf. Ausgleichend, wie sein Wesen war, bemühte er sich gerade während dieser Zeit um die Bist du Leser „in den Jahren", wo der Sex kaum mehr begehrt, mußt du reuevoll erfahren,, wir liebten, doch - total verkehrt, Auch wird interessant beschrieben wie' ein Bankraub, fast perfekt; was der Sittenstrolch getrielb.en, bis den Lustmord er en'tde?ckt. Was sich tut in, Adelskreisen,, und wie's. Frau Soraya geht, welcher Filmstar ist zu preise. und was in, den Sternen steht. Darum laß' dich nicht ve'rwirren Weißt dir einmal keinen Rat: es kann wirklich nichts passieren seit man Illustrierte hat. Auch ist sehr die Kunst zu loben. obwohl sie schwer verständlich ist. Du kennst unten nicht und oben, natürlich weil du Laie bist. Ein Kunstwerk nur nicht vorschnell Hältst du für ein. Baugerüst, (preisen. bis Experten dir beweisen daß das eine Jungfrau ist. Sollst nicht d'e'inein Augen trauen, falsch berichtet das Organ. Lern' mit Phantasie' zu schauen, wie es heut' der Künstler kann. Latschst du abends müd' nach Hause (falls du noch kein Auto hast), machst gezwungen eine Pause, der Verkehr schafft dir die Rast. Sorgen und Nöte jedes einzelnen und versuchte die Probleme seines Dorfes so gut als möglich zu meistern. Sein mit viel Umsicht verantwortungsvolles Wirken erlaubte es ihm. im Jahre 1945 die Gemeinde Westendorf an seinen Nachfolger im Amte schuldenfrei zu übergeben. Es gelang ihm auch trotz widrigster Umstände. die Renovierung des alten Schulhauses durchzusetzen und als besonderes Verdienst die Ein- beziehung der Windauer Straße in das Landesstraßennetz zu erwirken, In den Tagen des Zusammenbruchs bewahrte er Westendorf vor dem Schlimmsten. Belohnt wurde er allerdings hiefür. wie so viele andere auch, mit Straf- arbeit. In seiner Aufgeschlossenheit und Anständigkeit trug er dies aber nie jemandem nach. Mit der Bildung der dritten politi- schen Kraft in Oesterreich, schloß er sich zunächst dem VDU und dann der daraus hervorgegangenen Freiheitlichen Partei an. deren Ortsobmann von We- stendorf er getreu bis zu seinem. Tode war. So stellte Treichl, geprägt von einem ausgesprochenen Gemeinschafts- sinn, in jeder Lage seinen Mann. Alle, die um sein Wollen und um seine Leistungen wissen, werden die- sem einfachen und aufrechten Mann stets ein ehrendes Gedenken bewah- ren. - 0. W. Sollst die Fahrbahn überqueren: steh' und warte mit Geduld! Warum auch zu Fuß verkehren? das ist doch nur eig'ne Schuld. Denn der Mensch braucht einen Wagen. Kauf dir doch ein, solches D'ingi! Wen heut' noch die Füße ‚tragen, der ist doch ein Sonderling. Laß' dich nicht von Kosten schrecken, wenn auch klein ist dein Gehalt. denn gar bald wirst du entdecken: gar viele haben nicht bezahlt. Lasse dich auch nicht erschüttern von der Unfalltoten-Zahl. Warum sich in Angst verbittern: stirbst doch sowieso einmal. Kommst du heil' in deine Klause und dein Tagwerk ist getan, mach's gemütlich dir zur Jause., schau dir noch •das Fernsehn an. In der Familie, trautem Kreise tut man lustig Knöpfe' drehn. Jeder möcht' nach seiner Weise (aber nur nicht schlafen geh'n). Was tagsüber du gelesen, wird als Nachrict aufgewärmt. Wo Herr Nixon. ist geiwesen, und wer grad den. Mond umschwärmt. Einer schiebt, auch Wetterpfeile. Zeigt. wo's Hoch dein Anfang nimmt, leide dauert's eine Weile, bis es wieder, einmal stimmt. Es läuft das Bild und niemand mag es. doch der Krimi wird n.oqh nett; und zur Krönung •dann dies Tageis geht man schließ1ich "doch ins Bett. Kl&usef. Westendorfs Altbürgermeister Johann Treichl zum Gedenken Staatsbürger Alltag
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