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Samstag, 4. Oktober 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Franz Schmalnauer, St. Johann, zum Gedenken 1 sonderen Dank sprach der Bezirks- obmann der damaligen Gründerin der Ortsgruppe, Frau Geier aus, welche sich entschuldigen ließ, da sie zur sel- ben Zeit in Vomperbach eine Festver- anstaltung besuchen mußte. Landesobmann Franzoi gab einen Ueberblick über die Arbeit im Ver- band und erinnerte auch an die Er- folge, die seit Bestehen des Verbandes dieser auf seine Fahnen heften konn- te. Besonders würdigte der Redner die Verdienste des Bezirksobmanns Horn- gacher und seiner Mitarbeiter im Be- zirk und in den einzelnen Ortsgrup- pen. Anschließend erhielten 30 Funktio- näre und Mitglieder das Silberne Eh- renzeichen des Verbandes überreicht. Nach der offiziellen Feier sangen das "Daxer Tiroler Abend-Duo" schöne Heimatlieder und die „Schrägen Vier" spielten zum Tanz auf und nur allzu- früh kam die Stunde des Abschiedes. JOCHBERG Zum Oktoberfest Schon ist es Tradition geworden. daß die Oppacher Schützenkompanie Joch- berg jedes Jahr beim großen Auf- marsch des Oktoberfestes in München mitmarschiert. Auch am 21. September [ RMmoI1 Telephon 2992 1969 nahm die Kompanie mit 33 Mann unter ‚der Führung des GR Hauptmann M. Noichl teil In diesem Jahr beglei- tete erstmals die Jochberger Trachten- kapelle unter der Stabführung von Ka- pellmeister F. Neumayer unsere Schüt- zen. Die Schützen und Musik ernteten durch Tausende von Zuschauern großen Applaus. Die Oppacher Schützen möch- ten der Musikkapelle für ihre Mitwir- kung herzlichst danken. HOPFGARTEN - Liebe Theaterfreunde! Auf viel- fachen Wunsch spielt die Volksbühne Höpfgarten am kommenden Sonntag, 5. Oktober nochmals das Lustspiel „Die Roßkur". Das Stück wird im Michlwirtssaal in Hopfgarten aufge- führt und beginnt um 20 Uhr. Die Volksbühne lädt herzlich zum Besuch ein. Kartenvorverkauf: Autobusunter- nehmen Leiminger. Am 23. August 1969 starb während des Sommerfestes der Musikkapefle Oberndorf der Bahnbeamte in Ruhe Franz Schmalnauer aus St. Johann im Alter von 74 Jahren. Schmalnauer stand beim Konzert der Musikkapelle St. Johann an der großen Trommel. Als dem Krämerwirt Josef Hochfilzer zu Ehren der Kameradenmarsch, auf- Fotos Richard Jöchler, St. Johann geführt wurde, erbat sich Schmalnauer nochmals seine beliebten Tschjnefl:en, die er durch Jahrzehnte geschlagen hatte, um auf seinem Stamniinstrument lem Oberndorfer Kapellmeister die Eh- re zu erweisen. Es war sein letzter Marsch und seine letzte Musikertätig- keit. Als die Kapelle nach diesem Marsch die Pause antrat, setzte sich auch Schmalnauer an den Tisch, da die Hausherren Bier und Würstl spende- ten. Schmalnauer biß in das krachen- de Würstl, als ihn ein Herzschlag befiel und er zu Boden stürzte. Von den Mu- sikkameraden wurde Schmalnauer er- schreckt auf eine Bank gebettet und ein Musikkamerad, ein ausgebildeter Sani- täter, versuchte noch die Mund-zu- Mund-Atmung, je doch vergebens. Der herbeigerufene Arzt konnte nur mehr den Tod feststellen. Bei der Beerdigung in St. Johann ga- ben ihm neben einer großen Anzahl von Bewohnern aus St. Johann und Um- gebung und der vielen Kameraden der Bundesbahnen die Bundesmusikkapelle, die Sängerrunde und der Kirchenchor die Ehre des letzten Geleites. Franz Schmalnauer wurde am 22. Mai 1895 in Wels geboren. Seine Heimat war jedoch Bad Ischl, wo sein Vater k. k. Briefträger war. In der Heimat Lehars erlernte er das Drechs1ereihand werk und das Geigenspiel. Im zweiten Weltkrieg diente er eine Zeit bei der Regimentsmusik, wurde dann verwun- det und kam in das Lazarett nach St. Johann. Nach Kriegsende trat er in den Dienst der Bundesbahnen, zuerst in Kitzbühel und seit 1922 in St. Johann In Kitzbühel wirkte er mehrere Jahre als Kapellmeister der Eisenbahner- musik, auch noch in den Jahren, als er schon in St. Johann Dienst machte. In St. Johann blies er unter Kapellmeister Ott das Euphonium und wirkte im Streichorchester, das der alte Peter Höf- unger gegründet hatte, als Geiger mit. Weiters war er im Kirchenchor und in der Sängerrunde tätig. In Kitzbühel gründete er das Streichorchester Lyra und leitete dieses Orchester bis zum Umbruch. 1953 trat er wieder der Mu- sikkapelle St. Johann bei, es war zur Zeit, als der damalige Tschinellist Ri- chard Zobler in den musikalischen Ru- hestand trat. Schmalnauer war sein Leben lang Musiker. Das Duo Schmalnauer-Lede- rer Tonei war viele Jahre bekannt und beliebt, insbesondere von den Auftritten in Litzlfelden. Mit seiner Gattin, die viele Jahre im Hotel Weißes Rößl in Kitzbühel als Chefköchin wirkte, er- baute er sich ein Eigenheim und hätte einem sorglosen Lebensabend entgegen- sehen können. Beim hl. Totenamt in der Dekanats- kirche wurde ihm seine beliebte Schu- bertmesse aufgeführt und der Kirchen- chor, verstärkt durch die Mitglieder der Sängerrunde, sang dazwischen Kir- chenlieder. St. Johann verlor mit Schmalnauer einen begabten Musikanten, der viele junge Menschen zur Musik führte, und die Vereine einen treuen Kameraden. R EI T H Beim Tischlerwirt in Reith finden auch weiterhin jeden Samstag und Sonntag die beliebten Wochenend- Tanzabende statt. Beginn jeweils um 20.30 Uhr. Es spielen die be- O kannten Kapellen „Die Hallodris" bzw. „Die schrägen Vier"! ihre Drucksorten von der Buchdruckerei Grobstimm & Heininger Kitzbühel, Wehrgasse 8, Telephon 2515
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