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Seite 10 bi1heLe ArLfPr Samstag, 11. Oktober 1969 Hausmann (aus Wien), die vorwie- gend als Turnlehrerin eingesetzt wird und Heiltherapeutin ist. Die Klassenvorstände sind: 1. 1 Chri- sta Feyersinger, 1. II Marie-Luise Scar- peri, 2a 1 Ulrike Seng, 2b 1 Direktor Viktor Krones, 3. 1 Edith Pauli, 3. II Maria Graf 1 (dzt. beurlaubt, vertreten durch Riolama Wurzenrainer), 4. 1 Ro- sina Spinn, 4. II Romana Ruhedorfer. An der Schule unterrichten zudem Frau Hausmann und die Arbeitsleh- rerin Rosa Panholzer, Polytechnischer Lehrgang Der Polytechnische Lehrgang hat in seinem 4. Bestandsjahr 44 Schü- lerinnen und Schüler aus Kitzbühel, Jochberg, Aurach und Reith, die in 2 Klassen unterrichtet werden. Die Schule leitet Heinz Schweizer, als hauptamtlicher Lehrer wirkt Hans MARIACHER & RASTEN Ruf 40198 (0 53 52) Krimbacher, nebenamtlich unterrich- ten Rosina Spinn, Ulrike Seng, Rosa Panholzer, Hans Schennach (erstmals „Gebrauchs-Englisch") und Leo Tschurtschenthaler (das neue Fach „Maschinschreiben"). Allgemeine Sonderschule Die allgemeine Sonderschule ist im 2. Stock des Polytechnischen Lehr- gangstraktes untergebracht, sie weist in 2 Klassen zusammen 27 Schülerin- nen und Schüler auf. Neben Direk- nem etwaigen Unglücksfall sollten die roten Raketen die Hilfsmannschaften alarmieren. Nach großer Verabschie- dung und mit vielen guten Wünschen der Bergkameraden brachen wir auf. Abends erreichten wir einen Hänge- gletscher am Fuße der Schcheldymauer. Nach einem herrlichen Biwak stiegen wir weiter und gegen Mittag war der erste Gipfel in 4300 Meter erreicht. Nun begann für uns ein gefahrvoller Weg, denn diese Felsüberschreitung wurde noch nie zuvor von einer 2er-Seilschaft unternommen. Nach fünf harten Bi- waks - alle über 4000 m - und un- menschlichen Anstrengungen hatten wir das Ende der großen Schwierigkeiten in Sicht. Doch das Wetter verschlech- terte sich zusehends - Nebel und eisi- ger Wind kamen auf. Meinem Kamera- den tropfte wegen der Anstrengung dauernd Blut aus der Nase und ich hatte Erfrierungen an den Füßen. Wir konnten uns nicht mehr orientieren, seilten uns zu früh und noch dazu in die falsche Richtung ab. Ueber eine 1200 Meter hohe Wand erreichten wir einen großen Eisbruch. Dieser war sehr tückisch und gefährlich und erforderte nochmals die ganze Aufmerksamkeit. tor Bruno Mayr unterrichtet Frau Bri- gitte Gräßle. Frau Hauptlehrerin Hil- degard Hellrigl ist krankheitshalber beurlaubt. Religionsunterricht Als Religionslehrer für katholische Religion unterrichten Pfarrer Geistl. Man kann der Stadtgruppe Kitz- bühel der Österr. Jugendbewegung bei ihren in letzter Zeit vorwiegend kul- turellen Veranstaltungen weder Man- gel an Initiative und Mut noch an Er- folg nachsagen, denn sie hat sich in dieser Sparte, gemessen an der Zahl der Veranstaltungen und der Streu- ung, einen Spitzenplatz erarbeitet. Daß diese Arbeit in Kitzbühel mit noch mehr Mühe als anderswo ver- bunden ist, braucht nicht besonders erwähnt zu werden. Unter der Regie von Hugo Bonatti wurde eine Veran- staltungsreihe aufgezogen, die das Werk mit Kitzbühel eng verbundener Dichter und Schriftsteller präsentiert und eine Ergänzung zu der gleichfalls von der Jugendbewegung initiierten Ausstellungsreihe, für die Ferdinand Maier hauptverantwortlich zeichnet, darstellt. Die letzte literarische Veranstaltung war dem Werk der hauptsächlich in Kitzbühel lebenden Romanschriftstel- lerin und Jugendbuchautorin Alma Holgersen gewidmet. Dank dem Entgegenkommen von Kulturreferent Vizebürgermeister Hans Brettauer konnte dieser Abend im Ausstellungs- Am Nachmittag des siebten Tages hatten wir auch diese Schwierigkeit hinter uns gebracht und betraten den Uschba-Gletscher. Rasch ging es nun abwärts ins Tal und bald verließen wir auch den Gletscher. Hier gab es weder einen Steig noch eine Brücke und eine wildromantische Einsamkeit umgab uns. Als wir einen reißenden Gebirgsbach durchquerten, wurde es schon dunkel. Glitschnaß und am Ende unserer Kräf- te erreichten wir den Waldrand, wo wir auf ein Lagerfreuer, umgeben von russischen Bergsteigern, stießen. Was dann geschah, ist eines meiner schön- sten Erlebnisse. Diese wilden Gestal- ten nahmen uns in ihre Mitte und be- handelten uns wie ihre Kinder. Zwei von ihnen sprachen Deutsch und als wir ihnen erzählten, von welcher Tour wir kommen, waren sie sehr begeistert und klopften uns auf die Schultern. Bald wußten wir auch von ihnen mehr. Sie waren schon drei Wochen in den Bergen und sind nun mit Eseln zum Transportieren ihrer Ausrüstung auf dem Weg zum Schwarzen Meer. Wir saßen noch lange am Lagerfeuer und ihre wehmütigen Lieder, ihre beispiel- lose Kameradschaft werden Franz und Rat Johann Danninger, die Vikare Jo- hann Moises (Reith) und Erich Has- lauer (Aurach), Kooperator Peter Rabi, Pater Franz Sales Gort, Schwe- ster Dominika Nindi, Fräulein Ger- traud Kröll und Direktor Bruno Mayr. Den evangelischen Religionsunterricht erteilt der ev. Pfarrer Walter Eibich. saal des Heimatmuseums abgehalten werden, der in Größe und Art den Er- wartungen der Veranstalter und der Besucher voll entsprach. Obmann Walter Mitterer begrüßte im besonderen Frau Alma Holgersen. Der Kolpingchor unter der Leitung von Hugo Bonatti sang Lieder aus der Zeit Maximilians und stellte damit sei- ne Anpassungsfähigkeit, sein reichhal- tiges Repertoire und sein hohes Kön- nen einmal mehr unter Beweis. Die Einführung in das Werk Holgersens übernahm Florian F. Unterrainer, der rhetorisch überaus beeindruckte und das Wesentliche knapp und klar aus- zusagen verstand. Hugo Bonatti rezi- tierte anschließend Gedichte Holger- sens. Der zweite Teil des Abends war eine glückhafte Verbindung von Le- sung und Gedenkstunde. gewidmet der Persönlichkeit Kaiser Maximilians. In einem ausführlichen Referat behan- delte Hans Wirtenherger Lebenswerk und Persönlichkeit des großen Kai- sers, wobei er Bekanntes streifte und Unbekanntes zu einer Gesamtschau verdichtete. Die abschließende Le- sung von Hugo Bonatti aus dem Ju- ich wohl nie vergessen. Am nächsten Morgen trennten sich unsere Wege. Auf der Landkarte' zeichneten sie uns noch die Marschroute ein und gaben uns Proviant. Ueber den Bitscho-Paß er- reichten wir nach 2 Tagen völlig ab- gekämpft das Lager Schcheldy. Eine Aerztin behandelte mir sofort die er- frorenen Zehen und verpaßte mir eine Woche Ruhepause. Nach drei Tagen hielt ich diese Un- tätigkeit nicht mehr aus. Mein Freund Haweika und ich bestie- gen noch den Eibrus und nach kurzer Rückkehr ins Lager die Uschba. Auch unsere österreichischen Kameraden ver- zeichneten herrliche Bergtouren und kamen voll auf ihre alpine Rechnung. Die Rückreise verlief ohne Pannen, aber trotzdem war jeder Teilnehmer froh, Heimatboden unter den Füßen zu haben. Zum Schluß dieses Berichts danke ich der Alpinistengilde der Naturfreunde Oesterreichs für ihre stark verbilligte und gut organisierte Kaukasusfahrt, der Naturfreunde-Ortsgruppe Kitzbühel so- wie der Edelweißgilde für ihre groß- zügige finanzielle Unterstützung. „Berg frei" Dichterlesung Alma Holl« 9ersen im Heimatmuseum
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