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Seite 12 Kitzbüheler Anze iger Samstag, 18. Oktober 1969 Michael Ober, Kitzbüffiel, 60 Jahre Am 16. Oktober 1969 vollendete der Skierzeuger Michael Ober aus Kitz- bühel in bester Gesundheit sein 60. Le- bensjahr. Mit dem jungen Jubilar ist ein Stück Skigeschichte unserer Stadt verbunden. Der Vater unseres Jubilars, Michael Ober d. Ä., wurde in St. Johann ge- boren. Als jüngerer Sohn zog er nach Kitzbühel und verheiratete sich mit der Witwe Monika Schlechter geb. Mair und pachtete die Stadtwagnerei. Mi- chael Ober d. J. trat 1923 bei seinem Vater in die Lehre und war dabei, als die ersten Vollholzskier aus Esche und Rüster und später in Hickory gebaut wurden. 1931 erwarb der Vater die Wagnerwerkstätte des Sepp Haggen- müller in der Bichlstraße und ließ das Haus bereits auf den Sohn eintragen. Unser Michael Ober machte sich 1934 selbständig, erwarb von Hans Banken in der Jochberger Straße ein Haus und richtete dieses als Werkstätte ein, wäh- rend das Haus in der Bichlstraße zwei- mal aufgestockt und als Geschäftshaus eingerichtet wurde. Dieses Haus dient heute noch als Verkaufsgeschäft, wäh- rend die Werkstätte an Tischlermei- ster Toni Obermoser verkauft wurde. 1935 baute Michael Ober seine ersten Schichtenskier. Es gab keine Vorbilder und alle Erzeugnisse mußten in eige- ner Idee entwickelt werden. Während des Krieges stand die Werkstatt still. Ober wurde nach Kramsach arbeits- verpflichtet und baute dort Flugzeug- tanks. Ein schwerer Skiunfall, bei dem er sich einen Halswirbel brach und sechs Monate in Gips liegen mußte, brachte es mit sich, daß er wehrdienst- unfähig geschrieben wurde, bis ihn dann, wie viele andere, noch der Volks- sturm zur Kriegsdienstleistung holte. Nach dem Krieg wurde die Skiproduk- unser Gnädigster Herr Ordinarius Ferdinand Cristoff des Hl. Röm. Reichs Fürst und Pischoff von Chiemsee Graf von Z e i 1 und T r a- c u h b u r g, besitze. Bei der Gelegenheit, da man alle Ab- laß Brieff 1784 hatte einschicken müs- sen, offentlich zur Ehre dieser Kirchen, die von Rom verliehen wurden, gelang der Nachweis dieses ältesten Ablaß- briefes. Das Glück, eine eigene und einge- weihte Kirche zu besitzen, veranlaßte die andächtige Gemeinde von Aurach, diese auch durch besondere Kirchen- schätze und Indulgentien zu berei- chern. Zu diesem „Zihl und End Ver- fügten" begaben sich die sieben oben angemerkten Bäuerinnen, die zur Er- bauung des Gotteshauses das meiste beigetragen und deren Namen in der „Römischen Ablaß Bull" aufgedruckt und angeführt sind, nach Rom und er- langten zur Zeit des erledigten päpst- tion nach den vorhandenen Möglichkei- ten wieder aufgenommen. Da traf Mi- chael Ober den bekannten Alpin-Jour- nalisten Walter F 1 e i g, der den Wunsch nach der Erzeugung von S o m m e r - s k i e r n äußerte. Michael Ober baute ihm mehrere Serien Kurzskier, von 1.30 bis 1.70 rn, und mit dieser Produktion wurde der Kurzski geboren. Den ersten Sommerski bzw. Kurzski fuhr als Ein- heimischer der damalige Bürgermeister von Jochberg Hans Neuper. Solche Sommerski beste11tn dann 1950 die Engländer für ihre Expedition im Ant- arktisgebiet von Falkiand im Südatlan- tik. 1950-51 begann Michael Ober mit Ver- suchen, Skier aus Kunststoff - und zwar aus Glasfasern in Verbindung mit Kunstharz - herzustellen. In dieser Zeit traf er zufällig den am Lebenberg wohnenden Ing. Waldemar Bayer und kam mit diesem in ein Fachgespräch. Ing. Bayer hatte bereits eine Fischer- gerte aus Kunststoff entwickelt, deren Elastizität und Spannkraft Ober faszi- nierte. Es war dies die Geburtsstunde des Ober-Glasski, dem sogenannten F i b e r g 1 a s s k i. Es stand bereits die neue Werkstätte in der Josef-Pirchl- Straße. Nach erfolgreichen Versuchen und in Zusammenarbeit mit der deut- schen Entwicklungsfirma B ö 1 k o w konnte bereits 1955 mit der Serienerzeu- gung begonnen werden. Die Erfolge mit diesen Serien brachten es mit sich, daß die Holzskierzeugung zugunsten der Fi- berglasskier zurückgestellt wurde. In weiterer Zusammenarbeit mit der deutschen Standardfirma Messerschmitt- Bölkow-Blohm, welche, für Ober die Formen baute und die Computer- arbeit tätigte, wurde das jetzige Spit- zenerzeugnis, der Ober-Permanent ent- wickelt und erzeugt und im In- und lichen Stuhles von denen „heiligen Collegio" Vorstehenden Cardinalen, als Marius Tituli St. Marci Philippus Tituli St. Petri et Marcellini Stephanus Titi. St. Adrianis, Joannes Baptista Titl. St. Balbini, des Priesters, eine Ablaß Bull oder Brief, welche mit „Siben in Blecher- nen Büchsen versehenen Sigillen" der genanten Cardinalen ausgefertigt wur- de, worin das St. Ruperti Gotteshaus von Aurach mit einem hundertjähri- gen Ablaß, der in den "Fasten zu Ostern", in den „Weichen Pfinstag" und im „St. Ruperti Maria Magdalena Kirchweihfest" zu gewinnen wäre. Da- ZU Begnadet von dem damaligen Chiemseeischen Bischof G e o r g i o mit der ferneren Erteilung eines vier- zigtägigen Ablasses in dem Jahre 1479, den 25. November, confirmieret. Ausland abgesetzt. Exporte erfolgen vor allem nach Australien, Deutschland, Schweiz, Italien und USA. Der Auf- bau des Permanent hat sich inzwi- schen in seinen Fahreigenschaften und der Haltbarkeit so gut bewährt, daß mit einer Aenderung in den nächsten Jah- ren wohl nicht zu rechnen ist. Die gu- ten Eigenschaften des Permanent hat auch der Kitzbüheler Skischulleiter Karl Koller erkannt und unseren Jubilar ersucht, schon für die heurige Winter- saison einen Permanent-Kurzski in den Längen 150, 160 und 170 cm zu erzeu- gen, wobei auch die Ideen von Koller voll berücksichtigt wurden. Der Aufbau des Permanent in den Serien Expert, RS, Combi, HPS und des Permanent- Kurzski ist ein tragendes Element in geschlossener Kunststoffbauweise in ei- nem Guß und besteht aus hochwerti- gen Glasfasern in Längs- und Quer- richtung und in Verbindung mit Epoxyd- harz. Sämtliche Modelle haben rost- freien Spitzen- und Endenschutz. In der Skiproduktion beschäftigt Mi- chael Ober acht Fachkräfte. Schon fast ein Vierteljahrhundert sind bei ihm der Vorarbeiter Roman Feix, Hart- mann Töchterle und Karl Höll- r i g 1 beschäftigt. Michael Ober ist selbst ein begeister- ter Skifahrer und heute ein Tiefschnee- spezialist. In seiner Jugend fuhr er Schüler- und Jugendrennen und betei- ligte sich auch am 2. Kandahar-Skiren- nen, konnte sich aber nicht plazieren, da er im Slalom wegen eines Sturzes disqualifiziert wurde. Mit seinem Halb- bruder Hansjörg Schlechter und mit Christian Haidacher unternahm er ex- treme Touren im Wilden Kaiser und befand sich in der Seilschaft zur Erst- begehung des Kreuztörlturms. 1945 wurde Michael Ober zum Ob- mann des Kitzbüheler Skiklubs gewählt, dem er bis 1949, als Baron Carl von Menshengen diese Stelle übertragen Von der Entstehung der Koratie. Die Dominikaner waren indessen auf Kitzbichl gekommen und hatten die Stelle des aldort „mit weib und Kindern" versehen gewesenen Herrn Pfarrer eingenommen. „Die Witib die- ses Herrn Pfarrers lebte hinnach mit ihren Kindern auf dem Lucas oder sogenannten Pf a f f en B ii c h 1, den der Herr Pfarrer ihr und denen Kin- der zu einem Witibsitz vermacht hat- te. Das Testament, so der Herr Piar- rer dessentwegen errichtet, habe ich in Kitzbichl mit eigenen Augen gese- hen, gelesen und in Händen gehabt. Den Dominokanern zu Kitzbichl wurde 1655, de dato 15. Juny, auch die Filialkirche St. Rupert in Aurach ver- mög eines „Incorporations-Instrumen- tes" übergeben, um dem Vicariat zu Kitzbichl, „um es zu versechen" ein- verleibt, jedoch mit Zurückhaltung des Zechenden, den die Pfarre St. Joannes bezogen. Fortsetzung folgt
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