Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 25. Oktober 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Engelbert Minhard zum Gedenken Gruppengeschehen in Fieberbrunn Wölflinge: In Fieberbrunn sind zur Zeit nur Buben im Alter von 7-12 Jah ren in der Wölflingsstufe vereint. Sie haben wöchentlich eine Heimstunde. In der letzten Zeit waren etliche Ver- anstaltungen, wo ich besonders das Wölflingslager am Pillersee heraushe- ben möchte. Dank unserer Wölfttns- führer kam hier zur Freude der Bu- ben die während des Jahres geleistute Arbeit, deren speziell erzieheri'iien Werte, wie Gemeinschaftsprege, Höf- lichkeit, Ritterlichkeit zu ihren Ent- faltungen. Die Bevölkerung wird si.:h „i,-,her fragen, was wollen diese Pfadfinder eigentlich? In groben Umrissen, den Eltern bei der Erziehung helfen, um so im Verein mit Eltern-, Schul- und Pfadfindererziehung den Buben wei- terhelfen, damit aus ihnen einmal spä ter gut Staatsbürger und Familien oberhäupter werden. Nun, wie geschieht dies? In der Zeit e.er Hast, der Eile, jeder ist sich selbst am nächsten, wird unter Aufwand der sogenannten kostbaren Freizeit, Pro- gramm erstellt. Hier wird zum Bei- spiel - Spiel, Basteln, Wanderungen. körperliche Ertüchtigung, Leben im Freien, - in das Programm einge- baut. Zur weiteren Entfaltung vom Bu- ben zum Mann geht der Weg zu den Pfadfindern. Hier sind die Buben schon im Alte.: von 12-15 Jahren und Erziehungs- weg und Ausbildung - sehen schon ganz onders aus. War z. B. bei den Wölflin gen das Dschungelbuch das um un olles, so ist es bei den Pfadfindern 1 PAM Flamol L Telephon 2992 schon das große Spiel. Das heißt mit anderen Worten: Der Bub gibt sich mit der Technik schon mehr ab, de Sport ist ausgeprägter. Das Zeltlager ist Höhepunkt der Jahresarbeit, Er- probungen wie Erste Hilfe, Bergstei- gen, Fremdenverkehr, Morsen, um nur einige herauszugreifen, werden durch- geführt. Die Umwelt wird auf Grund des Pfadfindergesetzes und Verspre. chens, das jeder Bub ablegt, so ent- deckt und angestrebt, damit er im Ver- ein mit Religion und „Gute Tat" ein fröhlicher, junger Mann, der sich zu helfen weiß, wird. Ab dem 15. Lebens- jahr gelangt der Junge zu den Rovern In dieser Sparte wird Vollendung des Pfadfindens angestrebt. Durch Kurse, Arbeit in der Gemeinde, Pfarre, Ju- gendgruppen und im Dienst am Näch sten, Aneignung und Bestreben zu ei ner vollwertigen Berufsentfaltung, Zu- legung eines Hobbys, Auseinanderset Am 10. Oktober 1969 ereignete sich bei der Schottergrube des Maurer- meisters Schroll in Kössen ein Arbeits- mfall, dem der 34jährige Omnibus- f...hrer und Skilehrer Engelbert M i n- h a r d aus Erpfendorf zum Opfer fiel. Minhard, der seinen Urlaub dazu be- ritzte, um bei seinem Dienstgeher Jo- ef Scheder, Waidring, als Fahrer ei- nes LKW auszuhelfen, befestigte in :er Schottergrube die Bordwand sei- nes LKW, als aus einer Höhe von 12 Metern eine Schotterbank herabfiel. Der Baggerführer rief Minhard an, sich zu retten. Minhard konnte noch um den LKW herumlaufen, als ihn die Schotte1awine an den Füßen erreich- te, ihn nach vorne auf den Boden warf und überrollte. Sofort wurden von den anwesenden Leuten sowie den Ar- eitern der benachbarten Rieser-Gru- 1c die Bergungsarbeiten vorgenom- mn. Nach etwa einer halben Stunde konnte der Verunglückte befreit wer- den, jedoch der inzwischen angekom- mene Arzt Dr. Fabiani aus Kössen stellte nur mehr den Tod durch Er- sticken fest. zng mit Problemen der Umwelt, Sport u. a. m., unter Leitung eine Rottenführers, sehen wir die Verwirk lichung zum späteren Familienvater, Chef oder was es sonst sei. Ganz be- scnders auf eine feste Meinungsbil- dung wird hier Wert gelegt. Die Rover bleiben nicht wie die Wölflinge oder Pfadfinder im Sommerlager als Stand- lager an einem Platz, sondern als ein Wanderlager, Doch warum sind eigent- lich wenig an den Pfadfindern interes siert? Weil sich der Großteil der Leute in sich kapselt und oft desinteressiert Engelbert Minhard wurde am 10. März 1935 auf dem Hof Rudersberg der Fraktion Wald-Schattseite in Erp- fendorf geboren. Sein Vater fiel im Krieg. Er erlernte den Beruf eines Omnibuschauffeurs und war in dieser verantwortungsvollen Stelle viele Jah- re bei Josef Schreder, Waidring. Im Winter war er als Skilehrer der Ski- schule Kirchdorf tätig und leitete die Abteilung zu Lärchenhof-Bäckstätt. Schon bald sah man ihn in den Rei- hen der Freiwilligen Feuerwehr sowie im Kreis der Musikkapelle Erpfen- dorf und im Kirchenchor sowie auch in den Reihen der Sängerrunde von t. Johann. Er bestätigte sich als wert- voller Gemeindebürger und die Feuer- wehrkameraden von Erpfendorf wähl- ten ihn, trotz seiner Jugend, zu ihrem Kummandanten, in welcher Stelle er all seine Kraft zum Wohle der Öffent- lichkeit einsetzte. Bei seinem Begräbnis gaben ihm viele Gemeindebürger von Kirchdorf- Erpfendorf die Ehre des letzten Ge- leites und aus dem Bezirk eilten die Fahnenabordnungen von 22 Feuer- wehren herbei, um Abschied von dem beliebten Kameraden zu nehmen. Den Kondukt führten die Musikkapellen von Kirchdorf und Erpfendorf an und Pfarrer Josef Paulmichl sowie der Feuerwehrkommandant Peter Wieser sprachen die Abschiedsworte. Am Be- gräbnis nahmen die beiden Feuerweh- ren von Kirchdorf und Erpfendorf un- ter Abschnittskommandant Johann Embacher, die Kirchenchöre, die Sän- gerrunde St. Johann, die Arbeitskolle- gen des Verstorbenen und Abordnun- gen der Lehrerschaft des Bezirkes mit Bezirksschulinspektor Walter Bodner teil, um der jungen Witwe, welche als Lehrerin an der Hauptschule in St. Jo- hann wirkt, in ihrem schweren Leid beizustehen. Ihr und den beiden Kindern wandte sich impulsiv das Mitgefühl an dem so tragischen Tod des Gatten und Va- ters zu. Erpfendorf verlor mit Engel- bert Minhard eine treue Persönlich- keit und wird dessen Andenken stets hochhalten. ist. Auch werden oft materielle Er- wartungen an viele Vereine und Orga uisationen gestellt. Die Fieberbrunner Rover möchten interessierte Burschen im Alter von 16 Jahren und älter auffordern, sich die Rottenabende, die im Schaukasten an geschrieben werden, zu besuchen und sich bei Diskussionen zu beteiligen. Nächster Rottenabend: Mittwoch, 3. November um 20 Uhr im Pfarrsaal. Diskussion: Religion - ist es nur für die Alten? oder was können wix Junge dazu beitragen?
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