Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 25. Oktober 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Ein Grandseigneur der alten Schu- le, ein Gentleman und Sportsmann Kitzbühels ist nicht mehr. Gustav Ot- tens, langjähriger Präsident des Golf- clubs Kitzbühel, verstarb unerwartet im 71. Lebensjahr. Er war ein Mann der Wirtschaft, aber auch ein Sportler mit Leib und Seele gewesen. Seine Liebe hat dem Golf gegolten. Nicht weit war es von seinem herr- lichen Wohnsitz auf der Kitzbüheler Sonnseite zum Golfplatz, auf dem er nicht nur seine Runden mit Genuß spielte, sondern dem er, von seiner aktiven Geschäftstätigkeit entlastet, iel, sehr viel Zeit als Präsident wid- mete. Präsident Ottens var um die Quali- tät des Kitzbüheler Golfplatzes und um die Verbesserung desselben im- mer bemüht. Er wußte, daß nur ein gut geführter und gut instand gehal- tener Platz das Sportpublikum aus al- ler Welt anziehen kann. Weltgewandt, stets aufgeschlossen, kümmerte er sich in bestem Einvernehmen mit sei- nen Mitarbeitern in liebenswürdiger und souveräner Art auch stets um die Cäste und Clubmitglieder und um das Geschäftsleben des Golfclubs. Wenn er bei den großen Turnieren, auf der Terrasse des Clubhauses ste- hend, die Nennungsliste oder Spieler- reihungen studierte, wenn er Spiel und Platz mit einem Blick übersah und erfaßte, dann schlug Gustav Ot- tens' Sportlerherz höher. Mit Genug- Die Serie der Buchbesprechungen reißt nicht ab. Nun ist der Oesterrei- chische Alpenverein an der Reihe, der in seinen Mitteilungen, September-Ok- tober 1969, unseren II. Band wie folgt würdigt: Stadtbuch Kitzbühel, Band II, Vor- geschichte und Bergbau, Schriftleitung Eduard Widmoser. Eigenverlag der Stadtgemeinde Kitz- bühel, 1988, Gesamtherstellung und Ge- staltung in der Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck, 238 Seiten mit farbigen und schwarzweißen Bildern, Zeichnungen und Kärtchen, Leinen, 125.— Schilling. Die Stadt Kitzbühel begeht im Jahr 1971 ihr siebenhundertjähriges Jubiläum der Stadterhebung. Aus diesem Anlaß gibt sie das mehrbändige Stadtbuch heraus, dessen erster Band im Jahr 1967 erschienen ist. Er heißt „Raumund Mensch". Siehe dazu die Besprechung im Heft 3/4, 1968. Der zweite Band ist wie der erste überaus geschmackvoll gestaltet. tuung und Freude berichtete er stets dem Fremdenverkehrsverband über das Ansteigen der Turnierteilnehmer, über die Zahl der Nächtigungen von Golfern und über die Prominenz, die in diesem Zusammenhang Kitzbühel besuchte. Gustav Ottens stand in ei- nem aktiven Kontakt und in gutem Verhältnis mit dem Fremdenverkehrs- verband, dessen Plänen, Vorschlägen und Wünschen er stets positiv gegen- überstand. Der Golfclub und der FVV arbeiteten dank seiner konstruktiven Auffassung bestens zusammen und miteinander für den Fremdenverkehr Kitzbühels. Präsident Gustav Ottens, Gründungs- mitglied und Clubmitglied auf Lebens- zeit, Träger der Diamantenen Club- nadel, ist nicht mehr. Der Ausschuß, der Vorstand, der Obmann und der Geschäftsführer des Fremdenverkehrs- verbandes erweisen, in Verehrung und Würdigung der großen Verdienste um den Golfsport und den Fremdenver- kehr, ihm hiermit ihre Referenz. Gu- stav Ottens, begraben im Schatten der großen Stadttürme mit Blick auf den geliebten Golfplatz, wird uns allen stets und in ehrenhafter Erinnerung bleiben. FVV Kitzbühel Der Ausschuß Der Obmann Der Vorstand Der Geschäftsführer Er enthält der Reihe nach folgende Beiträge: Georg Mutschiechner. Das Kitz- büheier Bergbauerngebiet. Auf 20 Sei- ten gibt der Innsbrucker Geologe eine Uebersicht über die Lagerstätten im Bergbaugebiet Kitzbühel und setzt sie in Beziehung zu den west- und ost- wärts davon gelegenen verwandten Bergbauen. Der Beitrag ist geeignet, auch dem Laien eine Vorstellung vom Umfang des Bergsegens und den Ur- sachen seines Versiegens zu geben. Richard P itt ion i. Der urzeitliche Kv.pfererzbergbau im Gebiet von Kitz- bühel. Im Umfang von rund 70 Sei- ten gibt der Erforscher des vor- geschichtlichen Bergbaues das Ergebnis mehrerer Jahrzehnte an Forschungs- arbeit auf den Halden und Schmelz- plätzen aber auch im Berg, im „Alten Mann" bekannt. Sehr viele Abbildun- gen unterstützen die Anschauung des Lesers, die ohne diese Darstellungen für den mit dem Fach nicht Vertrau- ten nicht immer leicht zu gewinnen wäre. So aber erhält man einen ein- drucksvollen Einblick in die Bergbau- tätigkeit der Frühbevölkerung unseres Landes. Liselotte Plank. Vorgeschichtliche Funde aus dem Bezirk Kitzbühel. Die- ser Beitrag ergänzt in sinnvoller Weise das, was im vorhergehenden über die mit dem Bergbau zusammenhängenden Funde dargelegt ist. Auf 30 Seiten er- fahren wir allerhand über die Besied- lung in dieser Frühzeit und erhalten außerdem einen vollständigen Katalog über alle bisher aus dem Bezirk Kitz- bühel bekanntgewordenen vorgeschicht- lichen Funde, von denen zwar manche nicht mehr auffindbar sind, die aber in ihrer Mehrzahl im Museum der Stadt Kitzbühel aufbewahrt werden. Georg Mutschlechner. Kitzbühe- 1er Bergbaugeschichte. In diesem zwei- ten Beitrag erzählt der Verfasser sehr anschaulich, was sich aus dem umfang- reichen Archivmaterial über den ge- schichtlichen Teil des Kitzbühe;ler Berg- bauwesens herauslesen läßt. Erstaun- lich gegenwartsnah anmutende Tat- sachen tun sich vor dem Leser auf. Ein paar Schlagwörter nur mögen diese Behauptung belegen: Arbeitszeitrege- lungen, Regelung der Löhne der Berg- arbeiter und der Preise, die sie in den unternehmungseigenen Läden zu zah- len hatten. Knappenaufstände, Zusam- menschlüsse der Unternehmer zu Groß- gesellschaften, staatliche Hilfsmaßnah- men für Betriebe, die nicht mehr ko- stendeckend arbeiten konnten, mit dem Ziel, die Arbeitslosigkeit unter den Knappen zu verhindern. Technische Schwierigkeiten mit der Förderung und Bewetterung, Grubenunglücke und so weiter. Beginn, Blütezeit und Verfall der Bergbaue und all die Versuche der Neubelebung bis in die Gegenwart her- auf werden geschildert. i c ha e 1 S c h la f 1. Aus dem Leben eines Bergmannes. Der Verfasser ist lang nicht mehr unter den Lebenden. Dennoch rührt uns diese erlebte und daher auch lebensnahe Schilderung des k. k. Bergmannes aus dem Jahr 1865 besonders an. Aus wissendem Munde wird hier über Freud und Leid, über den Alltag eines Bergmannes in und außerhalb der Grube, im Dienste und daheim in der Familie berichtet. Der Schriftleiter hat sich alle Mühe gegeben, um diesen zweiten Band wie- der schön und inhaltsreich zu gestal- ten. Seine Mühe, ist durch das Ergebnis belohnt. Die Stadtgemeinde Kitzbühel aber, die mit der Herausgabe dieses herrlichen Werkes viel auf sich genom- men hat, setzt damit der Stadt ein großartiges Denkmal. Dr. E. Hensier Die Bände zum Preis von je 125 S sind im heimischen Buchhandel erhält- lich; weiters im Rathaus, Parterre, Zim- mer 3 (Fritz Binder), und im Heimat- museum. Die Bände eignen sich beson- ders als Geschenk zu Geburts- und Na- menstagen und als Weihnachtsgeschenk. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel Golftlub-Prüsident Gustav Ottens ging von uns Stadtbuch Kitzböhel - ein großartiges Denkmal
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