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Seite 8 I«t4zbüheler Anzeiger Samstag, 25. Oktober 1969 arbeit. Sie kann jedoch nicht zum Tra- gen kommen, wenn nicht auch die schulpflichtige Jugend bereit ist, die ihr gebotenen Möglichkeiten zu nützen. Liebe Buben und Mädchen! Die Gemeinde Oberndorf hat große Opfer gebracht, um euch das Lernen an der Schule so fein und angenehm als möglich zu machen. Zeigt eure Dankbarkeit, indem ihr dieses Schul- haus rein und sauber haltet, damit sich auch die Kinder kommendier Jahre noch an ihm freuen können. Nützt die Möglichkeiten und arbeitet gewis- senhaft und fleißig, damit die finanziel- len Opfer, welche die Gemeinde letzt- lich für euch gebracht hat, gerecht- fertigt sind. Die Lehrer dieser Gemeinde haben bisher unter ungenügend äußeren Vor- aussetzungen versucht, ihre unterricht- liche Arbeit den modernen pädagogisch- didaktischen Kenntnissen anzupassen und einen optimal möglichen Unter- richts- und Erziehungserfolg zu erzie- len. Nun stehen ihnen die äußeren Vor- aussetzungen in räumlicher und aus- stattungsmäßiger Hinsicht zur Verfü- gung und ich bin sicher, daß sie gewillt und in der Lage sind, dies zu nützen und all ihre Kräfte einzusetzen, damit diese schöne Schule auch eine gute Schule wird. So darf ich denn namens der Lehrer- schaft und in meinem eigenen Namen allen danken, die am Zustandekommen dieses Werkes mitgearbeitet haben. Ne- ben dem Herrn Bürgermeister, den Mit- gliedern des Gemeinderates und der Lehrerschaft des Ortes gilt der Dank Herrn Architekten Rottenspacher, der aufgeschlossen und bereit die Anre- gungen der Schule aufgegriffen und in vorbildlicher Art in seinen Gesamtplan eingeordnet hat. Die Schule in Obern- dorf ist das Resultat mustergültiger Zusammenarbeit; möge es als solches in die Zukunft wirken und Symbol für gemeinsam bewältigte Aufgaben sein." Nun intonierte die Bundesmusik- kapelle Oberndorf die Tiroler Landes- hymne; sodann trug der Schülerchor unter der Leitung von Direktor Bur- ger das Lied „Lobet den Herrn" vor und die Gesangsgruppe von Lehrer Moser „Tirol isch lei oans". Nach der Weihe durch Pfarrer Dollmann wurde das Haus zur Besichtigung durch die Ehrengäste und die Bevölkerung frei- gegeben. Von der Möglichkeit, die Schule zu besichtigen, wurde auch am Nachmittag Gebrauch gemacht und viele Familien pilgerten hinaus zum „Kerschacklmoos", wie früher dieser Ortsteil genannt wurde, um sich an dem schönen Haus der gediegenen Einrichtung und dem künstlerischen Schmuck zu erfreuen. Dieser stammte in der Hauptsache von dem akad. Maler Stockhammer aus Jenbach. Aber auch Lehrer Degen- hart aus Going schuf für das Sit- zungszimmer ein gelungenes Fresko. Zu Mittag im Gasthof Neuwirt hiel- ten Präsident Ob e rm os er, Oberregie- rungsrat Dr. Spinn, Bürgermeister H ö c k und am Schluß Landeshaupt- mann-Stellvertreter Dr. Prior An- sprachen. Die neue Schule umfaßt in einem zirka 9000 Kubikmetern umbauten Raum sechs Unterrichtsklassen, Handarbeits- räume für Knaben und Mädchen, das Direktorzimmer, ein Sitzungszimmer. einen Schulfunkraum, die Garderobe und einen Raum für den Schularzt und für die Mütterberatung, eine offene und eine gedeckte Pausenhalle und die zentrale Heizungsanlage, die auch für den Kindergarten mitverwendet wer- den kann. Im Keller steht ein 250m1 großer Raum der Gemeinde bzw. dem Fremdenverkehrsverband zur Lagerung Am Mittwoch, 15. Oktober fand beim Eggerwirt in Kitzbühel die diesjährige Herbstkonferenz des Tiroler Bauern- bundes statt. Bezirksobmann Oek.-Rat Manzl begrüßte Landeshauptmann Oek.-Rat Wall n ö f er, Präsident Kom- merzlairat 0 b e r m o s e r, Altobmann Oek.-Rat R aß, Nationalrat Land - mann, and- mann, Bundesrat Dr. B r u g g er, Hof- rat Dr. Streiter sowie die Ortsobmän- ner und Obmann-Stellvertreter und die Vertreter der Jungbauernschaft des Be- zirks. Einleitend gab Bezirksobmann LA Manzl einen Bericht über die Verhält- nisse im Bezirk. Der Bezirksobmann behandelte dabei das Erntejahr 1969, die Verbesserung der Preis- und Absatz- verhältnisse auf dem Vieh- und Holz- sektor, die Katastrophenschäden im Ge- biet Windau-Kelchsau, den Güterweg- bau und das Berufs- bzw. Fachschul- wesen. Manzl hob dabei hervor, daß die Fachschule für Burschen mit den beiden Kursen, als auch die Haushal- tungsschule für das Schuljahr 1969-70 in der Weitau voll besetzt sind. In die- sem Zusammenhang dankte der Redner dem Landeshauptmann für seine be- sondere Unterstützung zum Ausbau und der Ausgestaltung dieser wertvollen Bildungseinrichtung für die bäuerliche Jugend des Bezirks. Anschließend folgte das Referat des Landeshauptmannes Bundesobmann OR Wailnöfer. Er knüpfte an den Bericht des Bezirksobmannes hinsichtlich der Verbesserung der Absatz- und Preis- lage für einige landwirtschaftlicho Pro- dukte an. Die österreichische Agrar- politik hat in der letzten Zeit Fort- schritte und Erfolge erzielt, die sicher- lich eine Anerkennung verdienen. Im weiteren hielt der Landeshauptmann eine Vorschau für die Nationalrats- wahlen 1970. Der Redner brachte da- verschiedener Geräte zur Verfügung. Für die 2. Etappe wurde der Rohbau erstellt. In diesem finden die Turn- halle im Ausmaß von 10 x 18 Metern, ein Geräteaum, Umkleideräume und. Brausen, zwei Großwohnungen und zwei Kleinwohnungen Platz. Mit der Fertigstellung dieses Traktes kann bis 1971 gerechnet werden. Die Turnhalle besitzt einen eigenen Zugang, so daß sie eventuell auch Vereinen aufgemacht werden kann. Mit dem Bau wurde im Frühjahr 1968 begonnen und schon im Herbst des gleichen Jahres konnte die First- feier gehalten werden. Die Bilder an der Hauptfassade stel- len im unteren Teil eine Gruppe Schü- ler beim Lernen dar und im oberen einen Hahn als Sinnbild der Wachsam- keit. Der lange Querbalken wurde in Dispersionsfarbe dem ABC gewidmet. bei zum Ausdruck, was die OeVP-Re- gierung nach anfänglichen Schwierig- keiten Gutes geleistet und eine Ver- besserung der Lebensgrundlage für di österreichische Bevölkerung erreicht hat. Besonders anerkennenswert sei der soziale Friede, der im Gegensatz zu anderen westeuropäischen Staaten in unserer Heimat bewahrt werden konn- te. Der Landeshauptmann hob auch die L&stungen auf dem Gebiet der Bildung und Forschung sowie die Verbesserun- gen auf dem Gebiet der Wohnbauförde- rung hervor. Abschließend behandelte er die Formalitäten für die Ermitt- lung der bäuerlichen Nationalratskandi- daten. Das Ergebnis der diesbezüglichen Ab- stimmung ergab nach sachlichen Dis- kussionen einen eindeutigen Vertrauens- beweis für die bisherigen bäuerlichen Nationalräte; für unseren Bezirk Paul Landmann. An der anschließenden allgemeinen Aussprache, an der sich der Großteil der Ortsbauernobmänner beteiligte, wurden spezielle bäuerliche Probleme erörtert (Ausbildung der bäuerlichen Jugend, Bauernkrankenkasse, Zuschuß- rentenversicherung. Förderung der Alm- wirtschaft, Güterwegbau, Verbesserung des Landes-Straßennetzes, genossen- schaftlicher Viehabsatz usw.). Landes- hautpmann Wallnöf er, Bundesrat Dr. Brugger, Hofrat Dr. Streiter, Oek.-.Rat Manzl und Nationalrat Landmann nah- men zu den aufgeworfenen Fragen aus- führlich Stellung. Bezirksobmann LA Manzl dankte in seinen Schlußworten dem Landeshaupt- mann für sein besonderes Verständnis für die Bauernschaft des Bezirks und den bäuerlichen Funktionären für ihre opferbereite und wertvolle Mitarbeit. Herbstkonferenz des Tiroler Bauernbundes ih Kitzböhel Ermittlung des bäuerlichen Nationalratskandidaten
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