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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger sicherten Lebensabend. Das Armen- spricht der Herr unser Gott. (Maria haus ist abgeschafft und an dessen Rattin) Stelle tritt das Altenwohnheim, wofür Weihe der Kreuze: Wir aber müs- er besonders der Gemeinde Brixen sen uns rühmen, im Kreuze danke. Die gegenwärtige wirtschaft- Herrn Jesus Christus: in ihm liche und soziale Lage berechtige je- uns das Heil, das Leben und den Oesterreicher, stolz auf sein Land zu sein und stolz auf den erreichten Aufstieg aus den Trümmern und dem Der Weltraumilug Schutt des Jahres 1945. unseres ist für die Auf- Der Redner dankte am Schluß auch den vielen ungenannten Steuerzahlern, mit deren Hilfe hier ein gutes Werk vollendet wurde. Ein Werk, das der Gesamtheit der Gemeinde diene und vom Fortschritt in der Gemeinde zeu- ge. Er wünschte allen Bewohnern des Heimes viel Glück und bat die Jugend, hie und da im Laufe des Jahres das Heim zu besuchen und dessen Bewoh- ner durch ein Lied zu erfreuen. Bezirkshauptmannstellvertreter Ob.- Reg.-Rat Dr. Adalbert Spinn stellte in seiner Ansprache fest, daß er in den zwanzig Jahren seiner Tätigkeit im Bezirk Kitzbühel kaum eine kleine Landgemeinde kennenlernte, welche wie Brixen öffentliche Leistungen er- bringen konnte. Dem neuen Alten- wohnheim in Brixen wurde einer der schönsten Bauplätze zugewiesen und nun ziehen die alten Mitbürger in das schönste Altenwohnheim des Landes ein. Einem Dank an die Steuerzahler könne er aber nicht beipflichten, denn die Entrichtung der gebührenden Steuer ist eine staatsbürgerliche P f 1 c h t, welcher alle Staatsbürger, gleich welchen Ranges und welcher Stellung, nachkommen m ü s s e n. Steuerhinterziehung ist kein Kavaliers- delikt und Steuerflucht müsse zwangs- läufig jeden Staatsbürger von jeder öffentlichen Ehrung ausschließen. Dem Mandatar, der ehrenamtlich sei- ne Aufgaben über seine Pflicht hinaus erfüllt, dem gebührt der Dank! Architekt Wilhelm A d a m e r über- raschte den Bürgermeister und die Gemeinde mit einem sinnvollen Ge- schenk und zwar dem vor dem Haupt- eingang befindlichen Brunnen. Er soll in Zukunft über die gute Zusammen- arbeit, welche während des Baues herrschte, künden. Im Hause selbst wurden sodann vorn Pfarrherrn, unter Mitwirkung des Kirchenchors, die Kapelle, der Taber- nakel und die Kreuze geweiht. Drei Kinder sagten dabei Sprüche auf: Weihe der Kapelle: So spricht der Herr: „Mein Haus soll ein Haus des Betens sein, jeder, der bittet, der emp- fängt, wer anklopft, dem wird aufge- tan. (Sieglinde Widauer) Weihe des Tabernakels: Kommt al- le zu mir, die ihr mühselig und bela- den seid, ich will euch erquicken. Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm, so Ueberall schon fest im Zug ist heutzutag der Wettraumflug, den s' durchführen in den USA. Im prachtvollen Amerika, wo jetzt schon seit mehreren Jahren immer wieder Menschen ins Weltall fahren. Viele sind stolz auf den Staat, der diesen Flug verwirklicht hat. Aber um Raketen ins All zu schießen, haben s' zuerst a Station bauen müssen, die gekostet hat ein paar Milliarden, aber d' Rau ptsach, iatz können s' starten. Und der Traum, ins Weltall zu gelangen, hat somit erst richtig angefangen. Auf diesem Kontinent steht heute für d' Mondforschung ein mords Gebäude als Weltraumbahnhof wohl bekannt, Kap Kennedy wird er genannt. Diesen Namen hört man oft genug, von da aus geht der Weltraumflug, da toan sie sich in gewissen Zeiten auf einen Mondflug vorbereiten. Bevor s' zum Mond fliegen muß auf Erden das Weltraumschiff getestet werden, wird überprüft und kontrolliert, damit beim Flug all's funktioniert,: und d' Astronauten toan fest proben, daß dann all's klappt im Weltraum oben. Apollo hoaf3t das Weltraumschiff und ist schon allen ein Begriff. Wie wir längst schon haben kapiert, sind d' Weltraumschiffe numeriert. Zum Beispiel wie beim letzten Flug den Namen „Apollo 11" die Kapsel trug, Apollo 12 wird s' nächstemal hoaßen, wenn in Amerika die Weißen Lust haben, auf den Mond zu reisen. Wann s' der Welt früh genug verlauten, daß wieder einmal drei Astronauten ihren Apolloflug antreten, um hinauf zustarten zum Planeten. Auf der ganzen Welt in jedem Land warten s' dann hoffnungsvoll gespannt auf diesen Augenblick, an dem es heißt, daß Apollo iatzt den Mond umkreist. So begeistert is da alt und jung, ja fast die ganze Bevölkerung, wieviel wird da grad Geld ausgegeben, um so einen Mondflug mitzuerleben. Viel toan sichs Geld zusammensparen, um in die USA zu fahren, die selber gern beteiligt wären bei so großen Mondaffären. Die von Kap Kennedy aussehen müssen, wie sie die Kapsel ins Weltall schießen, die anderen wohn dös Mondgeschehen dahoam auf ihrem Bildschirm sehen, denn für jede interessierte Person is sowas eine Sensation. Manchmal sagen die Leut, die Alten, sö toan auf d' Mondforschung nix halten, sie sind für das nit recht begeistert, Samstag, 1. November 1969 erstehung. Durch ihn sind wir geret- tet und erlöst. (Silvia Höckner) Nach der offiziellen Feier wurde der Bevölkerung Gelegenheit gegeben, das Haus zu besichtigen. Alle Besucher waren voll des Lobes. wie d' Weltraummannschaft alls meistert, daß es sowas gibt, bewundern s' wohl, aber was alls für einen Zweck haben soll. Sö toan sogar nit ungern brummen über die so hohen Summen, die immer wieder von Herzen gern für d' Weltraumforschung aus gebn wem. Diese Weltraumflüge, die sie machen, sind schon a bißt teure Sachen, aber wir brauchen ja nix zahlen, drum tuat's uns Oesterreicher gf allen, wenn s' öfter in den Weltraum flia gen, damit wir was zu bewundern kria gen. Bewundert hat auch cl' Welt ganz gwiß, wie der Flug mit Apollo 11 gelungen is, denn mit Apollo ii war heuer der Menschheit größtes Abenteuer. Wie im Fernsehn viel haben gsehen, was für Wunder da is gschehen, das gleichzeitig im heurigen Jahr die größte Gschicht der Menschheit war. Als den schönen Mondplaneten die ersten Menschen haben betreten. „A großer Schritt für die Menschheit" hat der gsagt, der den ersten Schritt hat gwagt. Vergangen sind jetzt viele Wochen, seit s' auf dem Mond haben s' erstemal gsprochen, und die Astronauten von diesem Glück sind wieder alle heil zurück. Die ersten Menschen auf dem Mond, haben s' lang schon gsagt, wern hoch belohnt, und zusätzlich noch hoch verehrt, soviel sind die Astronauten wert, die Weltraumfahrer, die sehr beliebten, die heuer am 21. 7. auf dem Mond die ersten Menschen waren seit all den letzten Mondflugjahren. D' Ami haben bewiesen mit dem Flug, wie sie mutig sind und klug. Zur Mondforschung sind' eh nit schlecht, nur das is eah gwiß nit recht, daß außer ihnen noch die Russen Raketen in den Weltraum hussen. Da geht's ihnen a bifll z' neid, nur cl' Russen sind noch fit so weit, weil sö des fit recht fertigbringen z'wenk Praxis haben in diesen Dingen, und deshalb gelingt's fit immer, die ersten Mondmenschen wären s'auch schon nimmer. Dös sind kürzlich d' Ami gwesen, wie wir ghört haben, gsehn und glesen, das achte Weltwunder, kann man fast sagen, hat sich heuer zugetragen. Nach diesem großartigen Gelingen wollen s' noch den Mars bezwingen, aber wann und wie das wird geschehen müssen wir erst in Zukunft sehen. Wir wünschen ihnen viel Vergnügen zu den nächsten Weltraumflügen. Johann Wurzenrainer
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