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Samstag, 1. November 1969 Klt.zbüheter Anzeiger Seite 11 Der Gesundheitstip: In der Sauna verraucht jeder Zorn', Eine Betrachtung für alle Freunde der Sauna und solche, die es noch werden wollen, von Michael v. Horn. Zusammengestellt aus Unterlagen des österr. Kne,ppbundes, Saunareferat, und einer Abhandlung von Doktor Dieter Groß, Facharzt für Innere Medizin und Leiter des Frankfurter Angiolog. Kolloquiums. Schwitzbäder sind ein altes Kultur- gut der Menschheit. Die ersten Stein- schwitzbäder können bis 2000 Jahre vor Christi zurückverfolgt werden. In Japan, in Rom, in Rußland, in Finnland - überall gab und gibt es Schwitz- bäder, die der Reinigung, vor allem aber der Gesundheitsvorsorge dienen. Auch bei uns nimmt nun die Zahl der passionierten „Saunageher" rapide zu. Zur Zeit sollen durch die österrei- .:hischen Saunawerbewochen noch wei- :ere Freunde gewonnen werden. über- all hört und spricht man von dieser finnischen „Wunder-Schwitzkamrner" und ihrer hervorragenden Wirkung. Doch ebenso oft ertönen auch skepti- sche Stimmen: „Ich gehe nicht in die Sauna, da ist es viel zu heiß! Das hal- ze ich bestimmt nicht aus!" Diese oder ähnliche Unkenrufe kommen aber meist von Leuten, die entweder noch nie :n der Sauna waren, oder solchen, die falsch sauniert haben. Bestimmt, es gibt einige Fälle, wo Menschen die Sauna nicht vertragen oder deren Ge- sundheitszustand einen Saunabesuch auf keinen Fall zuließe. Doch die Zahl dieser ist kleiner als man allgemein annimmt! Darum einige Worte über das Wer, Wie, Wann und Warum? Wer? Als erstes ergibt sich die Fra- ge „Wer kann in die Sauna gehen?" Die Finnen sagen: „Wer in die Sauna gehen kann, kann in die Sauna gehen." Eine etwas großzügige Regelauslegung, für die es Einschränkungen gibt. Im Zweifelsfall entscheidet der Arzt! Die Sauna ist zunächst ein Training der Abwehrmechanismen des gesunden Or- ganismus, ein Kreislauftraining, und deswegen sowohl für den körperlich wie für den geistig arbeitenden Men- schen angezeigt. Für den Sportler ist es ein ausgezeichnetes Mittel, seine Kondition zu verbessern. Nicht um- sonst gehören die Finnen zur sport- lichen Elite der Welt. Auch der geistig 'i'ätige wird durch die ungeheure Kreis- laufanregung von der Sauna erhebli- chen Nutzen haben, ganz abgesehen von der heute so wichtigen Abhärtung gegen alle möglichen Krankheiten. Als Heilmaßnahme ist die Sauna be- sonders bei den Erkältungskrankheiten der Atemwege, bei den schmerzhaften chronischen rheumatischen Erkrankun- gen der Muskulatur und der Gelenke und bei Stoffwechselstörungen ange- zeigt. Die Förderung der Zirkulation im Bereich der Schleimhäute des Kop- fes und der Atemwege und die Stär- kung der Abwehr erlaubt dem Orga- nismus, besser mit bakteriellen und Virusinfektionen fertig zu werden. - Auch die chronische Bronchitis ist ein dankbares Indikationsgebiet für die Sauna, ja selbst bei Asthma, das meist von einer chronischen Bronchitis be- gleitet ist, hat sich die Sauna bewährt. Ebenso nützt die Sauna zur Tjeber- windung von Infektionen und post- operativ fördert sie die Heilungs- tendenz, besonders bei schlechter Wund- heilung. Der Weichteilrheumatismus im Be- reich der Muskulatur, der Gelenke, der Nerven, des Bindegewebes wird durch die starke Förderung der Haut- und Unterhautdurchblutung wirksam und heilend beeinflußt. Die starke Anregung der vegetativen Regulationen führt zum Abbau von übermäßigem Fettansatz, umgekehrt kommt es über denselben Mechanismus zur Zunahme des Appe- tits bei Magersucht. Auch Störungen der peripb4erischen Durchblutung, wie sie bei Magen-Darmgeschwüren, bei Migräne, bei absterbenden kalten Hän- den und Füßen beobachtet werden, sind Indikationsgebiete für die Sauna. Die Ausscheidung von harnpflichtigen Sub- stanzen wird besoncers bei chronischen Nierenerkrankungen wirksam und wohl- tuend unterstützt. Ueberraschend ist auch die Wirkung der Sauna auf die Stimmung. Im allgemeinen herrscht in der Sauna ein verträglicher, fröhlicher Ton und die Finnen sagen: „In der Sauna verraucht der Zorn und die Galle trocknet ein." Doch nicht immer hilft die Sauna. Bei folgenden Leiden darf überhaupt keine Sauna angewendet werden: bei allen entzündlichen und dek ompensier- ten Herz- und Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörungen mit Gefäßver- schluß, Blutkrankheiten, Hochdruck über 200/systol, Arteriosklerose, eini- gen Augenleiden, ansteckenden Krank- heiten, Fallsucht, Tuberkulose, echter Geisteskrankheit, Geschlechtskrankhei- ten, Diphterie, Scharlach, Grippe und akuten Erkrankungen. Trotzdem ist die Zahl derer, für die sich die Sauna bei richtigem Gebrauch zum wahrhaftigen Jungbrunnen wirkt, groß! Denn es können in Sauna gehen: alle gesunden Männer, Frauen und Kinder, sogar schwangere Frauen und kleine Kinder, wenn diese nicht durch Unruhe stören. Ferner all jene kranke Leute, für die die Sauna eine erfolgreiche Heilung verspricht und denen es der Arzt erlaubt hat. Von entscheidender Wichtigkeit ist es, sich langsam an den Saunagebrauch zu gewöhnen, nicht zu übertreiben und vor allen Dingen richtig saunieren. Ueber das Wie und Wann in der nächsten Ausgabe des „Kitzbüheler Anzeiger"! lbIllje1er 2okfttnndridjten - Geboren wurden: Eine Doris Maria dem Schlosser Eduard Letten- bichler und der Gattin, Anna geb. Bliem, Breitenbach am Inn Nr. 168; ein Michael der Schneiderin Bri- gitta Brennsteiner, Fieberbrunn Nr. 584; ein M a n f r e d dem Kaufmann Stefan Foidl und der Gattin, Aloisia geb. Lackner, Fieberbrunn Nr. 496; eine G a b r i e 1 e dem Fabriksarbeiter Walter Aumayr und der Gattin, Anna geb. Eichele, Oberndorf Nr. 49; ein R o b e r t o dem Fotografen Alf redo Herrgott Dubska und der Gattin, Car. men geb. Sdrenka Regener, Kitzbühel, Marchfeldgasse 3. - Getraut wurden: Der Handelsver. treter Josef M a n z 1, Kitzbühel, We- bergasse 1 und die Büroangestellte Petra P o p p e, Jochberg 424; der Bau- er Anton A s c h a c her, Aurach 111, und die Bauerntochter Maria F an k- h a u s e r, Kitzbühel, Ried Henntal 5; der Bauer Johann A u f h a m m e r, Aurach 56 und die Hausangestellte Gertraud K r e i d 1, Aurach 62; der Oelleitungskontrollor Josef B e r g e r, Eilmau, Sonnseite 10 und die Schnei- derin Annemarie R i t t e r, Reith 77; der Graphiker Klaus J a n a c ek, St. Johann, Wieshoferstraße 11 und die Kinderschwester Maria H o c h £ i - z e r, St. Johann, Kaiserstraße 24. P»AIVI H E I ZØ L TeL 2992, 2993 - Gestorben sind: Am 23. Oktober die Hausfrau Maria M a r k 1 geb. Schmiedinger, Jochberg 307; 78 Jahre. Am 26. Oktober die Hausfrau Maria N o i c h 1 geb. Gartner, Jochberg 83; 68 Jahre. Verstorben in Zürich am 15. Oktober Herr Gustave 0 t t e n s, Kitz- bühel, Unterleitenweg 28; 73 Jahre. Am 26. Oktober verstorben in Inns- bruck Hofrat i. R. Dr. Viktor F e y- Kitzbühel, Sonnenhofweg 4; 90 aus- rer, die Jahre. Herren- und Damensauna Sauna im Kurhaus Kitzbüffiel geöffnet Montag, Mittwoch, Freitag 13-21 Uhr
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