Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. November 1969 Itzbüheler Anzeger Seite 11 rik, iiudjr1mtni Volkshochschule St. Johann Einladung zum Vortrag am Diens- tag, 11. November. Es spricht Univ.- Doz. Dr. Fritz Rosenauer zum Thema: Ober das gesunde Altern Der Vortragende hatte während sei- ner 45jährigen Tätigkeit als Chirurg und Krankenhausarzt im In- und Aus land reichlich Gelegenheit, praktische Erfahrung über alle Fragen des Al- terns zu sammeln. Ort: Aula der Knabenhauptschule St. Johann, Beginn 20 Uhr, Eintritt: frei! *AV-Sektion „Wilder Kaiser" Jugendgruppe Achtung! Je nach Witterung machen wir am Sonntag, 9. November eine Herbst- wan•lerung zum Scheffauer oder Son- nenstein. Abfahrt um 7.30 Uhr ab Kon- ditorei Pranzd, Rückkehr bis zirka 17 Uhr. Meldungen bis spätesens Samstag, 16 Uhr. Bei Schlechtwetter wird die Wanderung auf später verschoben.Vor- anzeige: 29. November Farblichtbilder- vortrag „Jugendbergfahrten 1968" im Gasthof Gratt, wozu auch die Eltern und Freunde herzlich eingeladen sind. Alle Mitglieder der AV-Jugend, die noch nicht im Besitz der Jahresmarke 1969 sind, werden dringend ersucht, sich diese sofort beim Jugendwart zu sorgen. Bericht über die bürgermeister Pete Am Samstag, 25. Oktober fand im Gasthof Waidringerhof in Waidring die Ueb erreichung der Ehrenbürgerurkun- de an Altbürgermeister Peter Hechen- bichiler statt. Es war eine außerordent- lich schöne harmonische Feier. Der neue Ehrenbürger mit seiner Gattin wurde kurz vor 20 Uhr vom Bürger- meister und dessen Stellvertreter ab- geholt und zum Gasthof Waidringerhof gebracht, wo ihn die geladenen Fest- gäste und die Musikkapelle begrüßten. Die Feier selbst wurde durch ein Mu- sikstück unserer Musikkapelle eingelei- tet. Sodann begrüßte Bürgermeister Jo- sef Winkler den Ehrenbürger, dessen Gattin, Verwandte und Angehörige so- wie alle erschienenen Festgäste. An der Feier nahmen u. a. Präsident Korn- rnerzialrat Johann Obermoser mit Gat- tin, die Mitglieder des Gemeinderates mit Gattinnen und verschiedene ande- re Honoratioren der Gemeinde teil. MtgUedsbeitrag 1969. Für das Jahr 1969 haben 60 Mitglieder der AV-Ju-- gend ihre Jahresmarke noch nicht be- zahlt (20.—S). Wer die Jahresmarke 1969 (grüne Farbe) noch nicht hat, mö- ge diese sofort beim Jugendwart ab- holen. (Letzte Mahnung!) In seiner Festansprache würdigte Bür- germeister Winkler die Verdienste, die sich Peter Hechenbichler während sei- ner langjährigen öffentlichen Tätigkeit, besonders aber während seiner neun- jährigen Amtszeit als Bürgermeister, erworben hat. Es waren dies, nur um einige anzuführen, die Erweiterung der Elektrifizierung in der Gemeinde, die Fertigstellung des Feuerwehrhauses, der Bau einer neuen Volksschule, der An- kauf des Rudersbergwaldes und die Bemühung um den Rückkauf der Kirch- dorfer Streuwiesen, welche seinerzeit von den Waidringer Bauern abgegeben werden mußten. Anschließend über- reichte der Bürgermeister dem Ehren- bürger die von akad. Maler Peter Tha- ler (St. Johann) sehr schön ausgeführ- te Ehrenbürgerurkunde mit den besten Wünschen. Ansprachen hielten auch Stellvertreter Josef Zaß und Gemein- Präsident Obermoser, Bürgermeister- Ehrenb 00 ürgerfeier von Alt- r Hechenbichler in Waidring Zur Unterschriffenaktiongegen Friedhofn,ubau im Baumoos von Michael Ritseh Liebe Mitbürger! Die von mir eingeleitete Unterschrif- tenaktion gegen den Bau eines neuen Friedhofes im Baumoosgelände mit Grundtausch hat ein überwältigendes Ergebnis gebracht. 736 Bürger von St. Johann haben sich gegen dieses Vorhaben des Ge- meinderates schriftlich ausgesprochen. Zirka 550 Unterschriften hätten schon genügt, um eine Volksbefragung hier- zu fardern zu können. Auftragsgemäß habe ich daher bei der 22. Gemeinde- ratssitzung am 31. Oktober den Ge- meinderatskollegen den massiven Pro- test dieser unterzeichneten 763 Bürger vorgetragen und die entsprechenden Anträge zur Respektierung dieser For- derungen gestellt. Obwohl diese Frage schon jahrelang auf der Tagesordnung steht, haben sich die Herren Gemeinderäte bisher gescheut, hierüber die Bevölkerung zu informieren und öffentlich darüber zu diskutieren. Nun will man am Sonntag, 16. No- vember um 10 Uhr im Kinosaal in ei- ner Gemeindeversammlung die Bevöl- kerung über diese Sache „richtig auf- klären", denn ich hätte sie, so sagen einige Gemeindevertreter, mit meinem Schreiben irregeführt. Dazu kann ich nur sagen, daß ich selbst froh wäre, wenn das, was ich geschrieben habe, nicht wahr wäre. Hat man für dieses Projekt bereits schon sinnlos Gelder für Planungen ausgegeben, soll dem- nächst ein weiterer Architekten-Wett- bewerb ausgeschrieben werden. Ungeachtet dessen habe ich, nach- dem der Gemeinderat den Forderun- gen der Unterfertigten nicht entspro- chen hat, den Antrag auf Volksbefra- gung in dieser Sache eingebracht! Die Initiatoren für den Friedhofs- neubau im Baumoos werden sich sehr bemühen, ihr Vorhaben zu rechtfer- tigen, doch ihre Argumente stehen in keinem Vergleich zu den tiefgreifenden Nachteilen, welche diese Maßnahme bringen würde. Zu unserem naturgewachsenen Orts- kern gehören auch die Friedhöfe, die eher unter Heimat- und Denkmal- schutz gepflegt gehören, damit sie ei- ne Zierde für das Ortsbild sind, als daß man sie sperrt und aufläßt, zu- mal sie auch verkehrsmäßig in keiner Weise stören. Die grundbücherlich gesicherte Er- weiterungsmöglichkeit des Antonie- friedhofes auf das Grundstück des Herrn Alois Huber hindert ebenfalls in keiner Weise. Falls trotz der kirchlich genehmig- ten Feuerbestattung später weiterer Friedhofsgrund erforderlich ist, hat St. Johann in seinem weiten Becken viele Möglichkeiten! So z. B. auch ein Fraktionsfriedhof bei der Kirche von Spital auf der Weitau, wo sicher- lich schon zur Velbenzeit begraben wurde. Dorthin würde aber heute schon dringend ein Kindergarten ge- hören, damit vielen Kindern aus die- ser Gegend dieser wertvolle Erzie- hungsbeitrag nicht weiter vorenthal- ten bleiben muß und wodurch auch der Ortskindergarten entlastet würde. Zu einer Zeit, wo es in einer Ge- meinde an den wichtigsten Einrich- tungen fehlt, - keine der Pflichtschu- len für zirka 1000 Schüler verfügt über eine Turnhalle, derzeit schon 10 Schul- klassen fehlen, Trinkwasser, Kanali- sierung, Straßen etc. trotz der schon bestehenden hohen Schuldenlast von zirka 12 Mill. Schilling gebaut werden sollen, - sich um ein Großprojekt Friedhof zu ereifern, wofür gar keine Dringlichkeit besteht, könnte wohl nur als Schildbürgerstreich bezeichnet werden! Die Gemeindeversammlung wie auch die Volksbefragung wird Euch, liebe Mitbürger, noch Gelegenheit zur Stel- lungnahme hiezu geben. Versäumen Sie daher nicht, von Ih- rem demokratischen Recht auch Ge- brauch zu machen. St. Johann, 5. November 1969 Euer Michael Ritsch
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