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Samstag, 8. November 1969 Y.ttzbüheler Anzeiger Seite 3 Schuhplattler. der Gantschnigg-Gruppe nach Amerika verpflichtet erreicht, was wiederum eine Stärkung des Herzens und aller übrigen Organe mit sich bringt. Doch wer von uns kann schon die Methoden eines mo- dernen Leistungsathleten einschlagen, um fit zu bleiben?! - Zu unserem Glück hat die Sportmedizin mit ge- nauen Messungen von Pulsschlag und Blutdruck ergeben, daß von der Warm-Kalt-Wechselwirkung der Sauna genau dieselbe aufbauende und regu lierende Streß-Wirkung ausgeht wie bei sonst einem Intervalltraining. So schreibt Univ.-Prof. Dr. H. Prokopp in seinem Buch über Sportphysiologie: „Ein zweimaliger Aufenthalt von 10 bis 12 Minuten in einer Saunakammer mit 80 bis 90 Grad entspricht dem Kreislauftraining eines 3000 - Meter- Laufes 000 - Meter- Laufes in etwa 10,5 Minuten. Nur fal- le beim Besuch der Sauna die enorme Belastung des Herzens durch Gifte und Abbaustoffe weg!" Wer von uns kann 3000 Meter in 10,30 laufen, ohne erschöpft am Ziel anzugelangen? Aber in der Sauna schwitzen können wir alle, selbst 90jährige. Richtig angewandte Saunatherapie vermittelt also ein intensives Kreis- lauftraining und erwirkt damit die in unserer hektischen und schnellebigen Zeit so notwendige Abhärtung des Körpers. Verloren gegangene Abwehr- kräfte werden wiedergewonnen und konserviert, die Leistung gesteigert. Es gilt nun, den richtigen Weg aufzu- zeigen, wie das Training des Kreis- laufes in der Sauna durch die Kalt- Warm-Wechselwirkung vollzogen wird und wie der Körper diese Belastung so leicht als möglich und vor allen Dingen gefahrlos ertragen kann. Wir sind beim W i e des Sauna-ABC an- gelangt. Vom Fußboden bis zur Decke des Saunaraumes herrscht auf Grund phy- sikalischer Gesetze eine ansteigende Temperatur. Sie beträgt etwa 80 Grad auf der untersten Sitzbank und steigt bis zur obersten auf etwa 100 bis 120 Grad an. Da die Luftfeuchtigkeit in MAJUACHER & BASTEN Ruf 49198 (0 53 52) diesem Raum sehr gering und der Sauerstoffgehalt sehr hoch sind, kön- nen diese Temperaturen vom mensch- lichen Organismus ohne Schäden er- tragen werden. Die Erfahrung hat ge- lehrt, daß die Mindesttemperatur beim Eintritt in die Sauna zirka 80 Grad betragen soll, denn das ist jene Tem peratur, bei der auch ein Mensch mit geringer Schwitzfähigkeit (Sauna-Neu- Ing. Emo Henrich aus Innsbruck leitet seit Jahren erfolgreich eine der bekanntesten und größten Skischulen in Stratton Vermont, USA. Dieser Ski- schule unterstehen zur Zeit zirka 70 Skilehrer, von denen 20 aus Österreich kommen. Darunter die sehr bekannten Ski-Asse Olympia-Sieger Ernst Hinter- seer und Hias Leitner aus Kitzbühel. Außerdem ist Emo Henrich Leiter einer Tiroler Brauchtumsgruppe, mit der er während der Wintersaison in verschie- denen Hotels jeden Abend echtes Tiro- ler Brauchtum in Amerika ausdrückt. Während seines Urlaubs in der Tiroler Heimat besuchte Emo Henrich unter ling) zu transpirieren beginnt. Leider wird gerade bei den Neulingen immer wieder gesündigt und oftmals ist der erste Besuch auch der letzte. Teils aus Unwissenheit, teils aus Dummheit set- zen sich Neulinge immer wieder auf eine der oberen Stufen und befinden sich damit in Temperaturen (90-120 Grad), die beim ersten Saunabesuch als zu heiß, unangenehm und bren- [PAIVI Propangas Telephon 2992_J nend empfunden werden. Es kommt zu sehr schnellem und anhaltendem Puls- und Blutdruckanstieg mit Angstgefühl. und Beklemmung. Die Reaktion „Ein- mal und nie wieder!" Darum sollten Saunaanfänger immer auf der unter- sten Stufe beginnen und sich erst lang- sam an höhere Temperaturen gewöh- nen. Die erste „Belastung" des Kreislau fes erlebt der Saunabesucher beim Aufheizen. (Ansteigen des Pulsschla- ges bei langsamem Absinken des Blut- druckes, da sich die peripherischen Blutgefäße wunschgemäß öffnen.) Beim Aufguß oder beim Wechsel auf eine höhere Stufe und damit in hö- here Temperaturen erfolgt der zweite Streß, der Pulsschlag steigt weiter an. Nach dieser Hitzebelastung soll nach Verlassen der Kälte-Streß im Tauch- becken oder unter der kalten Dusche erfolgen. Dabei ist das Luftbad ein un- erläßliches Saunaattribut, denn Sauer- stoff ist der beste Kreislaufregulator. Genauso wie in der Saunakammer, wo nicht „Mutproben" auf der höchsten Stufe bei vielleicht unangenehmer Hitze vollbracht werden sollen, ist es auch mit dem Kaltwasser-Tauch- becken. Es soll nur von geübten Sau- anderem auch die Brauchtumsgruppe „EDELRAUTE" unter der Leitung von Willi Gantschnigg aus St. Johann während eines Tirolerabends. Henrich war von den Darbietungen und Leistungen der Schuhplattler- gruppe und Jodler so begeistert, daß er sich gleich einige Schuhplattler als Skilehrer und Plattler für die Winter- saison 1970 nach Amerika engagierte. Es sei kurz darauf hingewiesen, daß diese Schuhplattler vor zwei Jahren auch in Johannesburg in Süd-Afrika bei verschiedenen Aufführungen von Tiroler Abenden aktiv mitgewirkt haben. na-Besuchern benützt werden. Zu plötzliche Abkühlung ist verbunden mit der heftigen Herz- und Kreislauf- leistung ein Gefahrenmoment beim Saunabad. Da wir wissen, daß es heute sehr viele kreislauflabile Menschen gibt, ist es nun besonders notwendig, zwischen den einzelnen Saunagängen eine 15. bis 20minütige Pause einzulegen, wo- bei das Frische-Luft-schnappen eine besondere Rolle spielt. Der Blutdruck soll sich genauso wie der Kreisauf wieder normalisieren können. Ein warmes Becken nach dem kalten Tauchbecken ist daher dersel- be Unfug wie ein Vor- oder Nach. schwitzraum! Leider haben sich diese Reliquien aus der Zeit der Dampf- bäder oftmals nach dem Umbau in eine Sauna noch erhalten. Geht der Gast einmal in ein warmes und dann wieder in ein kaltes Becken, so kommt es zu keiner Beruhigung des Kreislau- fes. Im Gegenteil, dadurch daß der Regulationsmechanismus des mensch- lichen Körpers bei diesen abwechseln den Anwendungen von heiß und kalt nach der Sauna nicht mehr mit- kommt, kommt es zu einem sponta- nen Abfall des Blutdrucks und in vie lei Fällen zu Kollapserscheinungen. Abschließend die zusammengefaßten Saunaregeln, wie sie zum Beispiel im Kurhaus Kitzbühel empfohlen und praktiziert werden, um in den Genuß der heilsamen Wirkung des Sauna- bades zu gelangen: Am besten weder nach dem Essen noch nach einer besonderen körper- lichen oder seelischen Beanspruchung. Vor allen Dingen soll man sich für die Sauna genügend Zeit nehmen. 1 1/2 bis 2 Stunden sind unbedingt erforderlich. Voraus wird der Körper unter der warmen Dusche mit Seife gereinigt. Kitzbu Herren- und Damensauna Vorschau: in der Wintersaison tüglich Sauna im Kurhaus nel Montag, Mittwoch, Freitag Sauna von 13-21 Uhr und erstmals 13-21 Uhr dreimal wöchentlich Vormittag Sauna
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