Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 8 Kitzbüiteler Anzeiger Samstag, 8. November 1969 Verkehrsunfall in Kitzbiihel Am 30. Oktober gegen 18 Uhr ereig- nete sich auf der St.-Johanner Straße in Kitzbühel ein Verkehrsunfall, dem der 56 Jahre alte Frächter Josef Re- c h e n b e r g e r aus Kitzbühel zum Op- fer fiel. Der Hotelier Wolfgang Hag- steiner befand sich mit seinem Perso- nenauto auf dem Weg von Kitzbühel zu seinem Besitz in Kirchdorf, Gasthof Furth. Auf der flöhe der Tankstelle Schwaiger - Hagsteiner fuhr als letz- ter in einer Autokolonne - überquerte der Verunglückte ohne auf den Ver- kehr zu achten, die Straße und wurde von Hagsteiners Auto erfaßt und schwer verletzt. Hechenberger wurde sofort in das Krankenhaus Kitzbühel eingeliefert und der ärztlichen Versorgung zuge- führt. Die inneren Verletzungen waren jedoch so schwer, daß er schon am 31. Oktober gegen 11 Uhr vormittags sei- nen Verletzungen erlag. Am 1. November gegen 16 Uhr ereig- nete sich in der Scheune des Linden hofes in Kitzbühel (Bezitzer Andreas Bachler, Aurach, Verwalter Friedl Rei- ter, Kitzbühel) ein Brand, dem das ge- samte aus Holz errichtete Objekt zum Opfer fiel. Friedi Reiter, welcher nach dem Tod seiner Ziehmutter den Hof bis zu sei- nem 70. Lebensjahr im Nutz- und Fruchtgenuß vererbt erhielt, hatte an diesem. Nachmittag einen Heustock an- geschnitten. Nach getaner Arbeit ging er ins Haus zur Nachmittagsjause. - Plötzlich bemerkte er Unruhe am wei- denden Vieh und lief daraufhin ins Freie, als über dem Dach der Scheune ein atompilzartiger Rauch entstand, dem ein dumpfer Knall vorausging. Augenzeugen berichteten, daß zuerst ein weißlicher und dann ein schwarzer Rauchpilz in den Himmel stob. Die Scheune stand im Nu in Flammen. Nun setzte ein beispielloser Rettungs- vorgang ein. Zuerst erschienen die Nach- barn, welche den Hausleuten bei der Bergung des Kleinviehs und des Haus- rates zur Seite standen. Das Großvieh befand sich zur Zeit der Explosion auf der Weide. In unglaublich kurzer Zeit erschienen aber bereits auch die er- sten Einsatzwagen der Freiw. Feuer- wehr der Stadt Kitzbühel und viele Feuerwehrmänner auf privaten Fahr- zeugen sowie die Freiw. Feuerwehr aus Aurach. Wie uns Friedi Reiter be- richtete, wurde von den Feuerwehr- männern vorbildliche Arbeit geleistet. Er, der selbst bis zur Erschöpfung an den Bergungsarbeiten mitwirkte, be- wunderte trotzdem den Mut und die Bericht von der Böuerinnenlehrfahrt des Bezirkes Kitzbühel In der Zeit vom 13. bis 21. Oktober fanden die Bäuerinnenlehrfahrten des Bezirks Kitzbühel statt. Das Interesse und die Beteiligungen waren sehr groß. Zu den Fahrten meldeten sich ins- gesamt 560 Teilnehmerinnen. Bei schönstem Herbstwetter fuhren wir über Wörgl - Rattenberg ins Bran- denbergtal. In Brandenberg besichtig- ten wir den Betrieb „Markstein". Die Bäuerin führte uns mit Stolz durch Haus und Betrieb. Unser nächstes Ziel war die Ma- jolikafabrik in Schwaz. Die Führung durch diesen Betrieb war aufschluß- reich. Nach dieser Führung hielten wir im Gasthaus „Zur Brücke" Mittags- pause. Gut gestärkt und nach reich- licher Bewirtung war unsere nächste Einsatzkraft dieser Männer. Sie kann- ten keine Furcht, arbeiteten schnell und zielbewußt und beförderten selbst grö- ßere Möbelstücke vom ersten Stock unbeschädigt über den Balkon zur Er- de. Schon bald konnten nur mehr Feuerwehrmänner mit Helm und Gas- maske in das Innere des Hauses kom- men und es ist wie ein Wunder, daß sich niemand eine Verletzung zuzog. Ein Raub der Flammen wurden die Fahrnsse in Stall und Tenne und alle Gegenstände am Dachboden, wohin nie- mand mehr vordringen konnte. Das Ro- te Kreuz bewährte sich bei der Betreu- ung der Feuerwehrmänner, vor allem mit Milch, für die rauchigen und asche- verschmutzten Kehlen. Die Hilfsbereitschaft für die geschä- digte Familie zeigte sich weiters auch darin, daß der Bäckermeister Hans Höizl seinen Stall für die Einstellung des Viehs zur Verfügung stellte. Die Familie Eisenmann nahm die Tochter Mariedi auf und die Familie Obernauer die Ehegatten; die Frau, welche erst kürzlich von einem Kuraufenthalt nach Hause gekommen war, mußte am spä- ten Abend noch in das Krankenhaus Kitzbühel eingeliefert werden. Für Friedi Reiter war es vermutlich ein Glück, daß er nicht länger am Heu- stock verblieben war, denn die Explo- sion war so furchtbar, daß diese ihn vermutlich durch das Dach ins Freie geschleudert hätte oder er in das Ex- plosionsloch gefallen wäre, um dort verbrannt zu werden. Also doch wie- der: selten ein Unglück, wo nicht auch ein Glück dabei wäre. Station das bekannte Alpbachtal. Alp- bach ist bekannt als Fremdenverkehrs- ort und als Tagungsort der internatio- nalen Hochschulwochen. Das einheit- liche Dorfbild mit den vielen Holz- häusern und dem prächtigen Blumen- schmuck Wird uns allen bestimmt in Erinnerung bleiben. In Reith bei Brix- legg stärkten wir uns noch mit Kaffee und Kuchen. Auf der Heimreise machten wir bei der renovierten St. Leonhardskirche nochmals kurze Rast. Der Tag war ausgefüllt, und heim- wärts ging's mit vielen neuen Ein- drücken und Anregungen aus unserer engeren Heimat. - Der Dank gilt in erster Linie dem Betrieb „Markstein" für die freundliche Aufnahme, der Be- triebsleitung der Majolikafabrik für die erklärenden Ausführungen und den Gastwirten für die gute Bewirtung. Nicht zuletzt danken wir den Chauf- feuren des Autobusunternehmens Lei- minger (Hopfgarten), die uns sicher und mit viel Witz und Humor gefahren haben. Buch-Neuerscheinung: ,Skiparadies Kitzbühel' Im Union-Verlag Stuttgart erschien kürzlich ein herrlicher Bildband über Kitzbühel. Format 22 x 25 cm, 158 Sei- ten, mit 58 ganzseitigen Schwarz-Weiß- Photos. Am ansprechenden, farbigen Schutz- umschlag stellt der Verlag sein Buch „Skiparadies Kitzbühel" und die Au- torin Gerda Rob vor: „Warum sollte man es verheimlichen, daß dieses Buch aus einer ganz persönlichen Vorliebe für Kitzbühel entstanden ist? Gerda Rob - aus Tirol stammend, weitge- reiste Journalistin und passionierte Skiläuferin ist im Winter am lieb- sten in Kitzbühel, und sie weiß sich mit dieser Vorliebe nicht allein. Ihr Buch über das Tiroler Skiparadies bietet dafür den Beweis. Hier zeigt sich Kitzbühel, seine Landschaft, die- Stadt ie Stadt und das Skilaufen in vielfälti- gen und typischen Szenerien in Wort und Bild." Gerda Rob versteht es nicht nur in moderner und origineller Form Kitz- bühel und seine Bewohner zu beschrei- ben, sie entdeckt auch mit Humor all die echt kitzbühelerischen Begeben- heiten mit einer Spürnase, wie eben jemand, der unsere Stadt mit dem Herzen erobert hat. Der Kitzbüheler verliebt sich neuerdings in seine Hei- matstadt und warum sollte es da dem Fremdengast nicht umso mehr ebenso ergehen? Die Photos stammen zum großem Heizkörper Flutlackierung Fa. Hans Radler OHG St. Johann, Kaiserstraße 29, Tel. 376
< Page 7 | Page 9 >
< Page 7 | Page 9 >