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Samstag, 15. November 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 aber besonders deutlich die grund-: sätzlichen Forderungen des Stallbaue hervor und führen zu einer klaren Gewichtung des Notwendigen und Ne- bensächlichen. Fehler im landwirtschaftlichen Bauen sind meist nicht mehr korrigierbar. Daher will diese landwirtschaftliche Bauausstellung die Aufgabe der Bau- beratung unterstützen, Fehlinvestitio- Am 8. November wurde der Gendar- merieposten Kitzbühel gegen 6.45 Uhr verständigt, daß im Weiler Gundhabing ein Verkehrstoter liege. Die Erhebun- gen ergaben, daß es sich um den Kitz- büheler Finanzbeamten in Ruhe Sepp Vogi, geboren am 20. Mai 1896 in Ebbs, handle. Vogi lag auf der rechten Fahr- bahn in einer Blutlache. Spuren ergaben, daß der unbekannte Autofahrer etwa dreißig Meter im flachen Strajlengraben gefahren war, einen Randstein innen rammte, schließlich wieder die Fahrbahn er- reichte und nach 40 Metern in einen Gartenzaun fuhr, dort mehrmals rever- sierte, um dann die Fahrt in Richtung Kirchberg fortzusetzen. Eine sorgfältige Befragung der Be- wohner der umliegenden Häuser ergab die Nachricht, daß beim Gasthof Klau- senhäusl ein Auto stehe und es wurde sodann festgestellt, daß die Reifenspu- ren übereinstimmen. Eine weitere Iden-- tifizierung erbrachte die Tatsache, daß nur dieses Auto die Beschädigungen am genannten Gartenzaun verursacht haben könnte. Von den Wirtsleuten wurde erhoben, daß gegen 2330 Uhr ein Mann eingekehrt war, der sich stark betrunken zeigte und der gegen. 24 Uhr mit einem Taxi nach Kirchberg gefahren ist. Vom Taxilenker konnte der Name erfahren werden: Alfred Glöckl. Mechaniker, geboren am 12. August 1922 in Salzburg, wohnhaft in, Kirchberg. Glöckl gibt an, von nichts zu wissen. Auf Anordnung der Staats- anwaltschaft Innsbruck wurde Glöckl verhaftet und dem Landesgericht ein- geliefert. Sepp Vogl wurde am 11. No- vember in seinem Heimatort Ebbs be- erdigt. Am nächsten Tag, 9. November, wur- de die 76jährige Rentnerin Kuniguncle. Treiehl aus Going ein Opfer des Verkehrs. Gegen 17.50 Uhr, schon in der Dämmerung, sprang sie unglück- lich auf der westlichen Ortseinfahrt gegen die linke Karosserieseite eines Personenwagens, gelenkt von Josef Schwimmböck, und wurde auf die Fahrbahn geschleudert Schwimmböck lenkte seinen Wagen in die Wiese, hielt an und wollte der Verunglückten bei- stehen. Mittlerweile kam ein Camping- fahrzeug, gelenkt von dem Schweden Hans Gunnar Boerjeson. Dieser über-: fuhr die am Boden liegende Frau und nen ausschalten und damit dem Bau- ern helfen. Für de Besucher aus dem Bezirk Kitzbühel stehen am Samstag, 22. No- uomber vormittags ab 9 Uhr be;währte Baufachkräfte für ejliie Führung bereit. Die Bezirkslandwirtschaftskammer lädt zum Besuch dieser Bauaustellung alle Bauern, Jungbauern und insbeson- dere alle Bauwerber recht herzlich ein. schleifte sie unter dem Fahrzeug noch 30 Meter mit, wo sie dann mit zer- trümmertem Kopf liegen blieb. Boerje- son soll nach eigenen Angaben etwa 100 Meter nachher stehen geblieben sein, um an seinem Wagen nach Be- schädigungen zu suchen, er glaubte, nur ein Tier überfahren zu haben. Bei Söll wurde er von Gendarmerie- beamten des Postens Kufstein. wel- che durch Funk von dem Unfall iiij Kenntnis gesetzt wurden, angehalten und auf Weisung der Staatsanwalt- schaft Innsbruck dem Bezirksrichter in Kitzbühel vorgeführt. Und noch einmal war Going in die- Am Sonntag, 9. November (Seelen- sonntag) marschierten unter Voran- tritt der Stadtmusikkapelle Kitzbühel unter der Stabführung des Kapell- meisters Gasteiger die Fahnenblocks der Schützenkompanie, der Tiroler Kaiserjäger und der Heimkehrer- kameradschaft an der Spitze, gefolgt vom Obmann der Heimkehrerkame- radschaft Josef Oberhauser, flankiert von Vizebürgermeister Hans Brettauer und dem Obmann des Kriegsopfer- verbandes Kassian Aigner, zur Stadt- pfarrkirche. Den sattlichen Zug von ehemaligen Kaiserjägern und Heim- kehrern führte der Obmann der Ti- roler Kaiserjäger Hans Meikl in exak- ter Haltung. Die heilige Messe zele- brierte Stadtpfarrer Danninger, wel- cher auch nachher am Kriegerdenkmal das Libera hielt. Vizebürgermeister Brettauer legte im Namen der Stadt- gemeinde einen Kranz am Denkmal nieder und gedachte in seiner beweg- ten Ansprache als ehemaliger Front- soldat der gefallenen Soldaten der 1! eimat. Vizebürgermeister Hans Brettauer: Liebe Frontkameraden! Am 9. bzw. 11. November 1918 ist der 1. Weltkrieg zu Ende gegangen und am 8. Mai 1945 wurde das noch größere Blutvergießen des 2. Weltkrieges be- endet. Nach den amtlichen Statistiken sen Tagen Ort eines tragischen Ver- kehrsunfalls. Am 11. November befand sich der Lkw-Fahrer Leo Tasser, 44, aus Wels, auf der Fahrt von St. Jo- hann nach Innsbruck. Gegen 9 Uhr geriet er aus unbekannter Ursache., man vermutet Uebermüdung, auf der Höhe der Zufahrt zur Pension Huber- tus auf die Fahrbahnmitte und stiefl dort frontal mit einem Personenwagen zusammen. Den verunglückten Perso- nenwagen lenkte der Magister Sigis- mund Wielander, 40, aus Bischofsho- fen. In diesem Auto saßen auch Ma- ria Fiansch und Barbara Rieselt beide 43 und aus Saalbach. Die Frauen wur- den aus dem Auto geschleudert und schwerverletzt in das Bezirkskranken- haus St. Johann eingeliefert. Der Len- ker Wielander geriet mit seinem Wa- gen über die südseitige Straßen- böschung, wo es diesen schwer beschä- digt aufstellte. Wielander wurde ein- geklemmt und konnte nur mehr tot geborgen werden. Der Lastkraftwagen geriet auf die linke Fahrbahn und. stürzte um. Der Lenker wurde leicht verletzt; dessen Mitfahrer, der 18jähri- ge Kochlehrling Manfred Bachmair aus Wels, blieb unverletzt. hat der erste Weltkrieg 9 Millionen Todesopfer gefordert. Der 2. Weltkrieg hat an den Kampffronten in der gan- zen Welt, an Bombenopfern, bei den Flüchtlingstrecks und bei politischen Grausamkeiten über 50 Millionen Men- s:hen das Leben gekostet. Wahrhaftig eine grauenvolle Bilanz. Und wenn wir uns einmal im Jahr hier an der Gedenkstätte unserer Ge- fallenen versammeln, so tun wir dies schon im Hinblick auf die so tragi- schen Opfer nicht etwa, um einem falschen Heldenmythos zu huldigen, sondern einzig und allein, um in Ehr- furcht derer zu gedenken, die nicht mehr zu den Ihren in die Heimat zu- rückkehren durften, und wir tun es,' um mit ihnen Zwiesprache zu halten und um ihnen zu geloben, daß wir ihr, Vermächtnis erfüllen wollen. Und so müssen wir uns an dieser Ehrenstätte fragen, was ist das Ver- mächtnis unserer Gefallenen, welchen Auftrag haben sie uns Überlebenden mitgegeben? Liebe Frontkameraden, wo immer in aller Welt sich alte Frontsoldaten tref- fen, da sprechen sie von Krieg, von dem, was sie erduldet und erlebt ha- ben, und auch über ihre toten Kame- raden. Und das wird oft von der jun- gen Generation nicht verstanden und kritisiert, denn sie meinen: „habt ihr in eurem Leben nichts Besseres er- lebt und getan als kämpfen und Men- Wieder Vaarkehrstotw Seelensonntag, 9 November! Kirchgang der ehemaligen Kriegsteilnehmer beider Weltkriege
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