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Seite 20 Ki.tzbiiheler Anzeiger Samstag, 15. November 1969 genen Ireiten faßte i'rauiein hannaNeuer Lift n Kössen Wmrner, Pfarriurcnen, in einem rasch gefundenen Zweizeiler zusammen: mit Warme stze n „So schön wie heut' in Kössen ist es noch nie gewes(s)en!" Schwerpunkte der Wochenendtagung waren: Besichtigung der Spanplattenwerke der Firma Fritz Egger, St. Johann, zu der der Chef des Hauses selbst die Führung übernommen hatte, Besichti- gung einer modernen automatischen Bäckerei im Hause Hans Ebersherger Kössen, ein Fachreferat von Ing. H. F. Mügge, Rosenheim, über die Entwick- lung der Spanplattenindustrie und die Bedeutung der Rohstoffgewinnung aus Industrierestholz, ein weiteres Re- ferat von Herrn Heinrich Lembke, München, über die Wirtschaftlichkeits rechnung bei Sägewerksabfälien und die Rolle der Sägeindustrie als Zulie- ferer dieser Produkte, sowie eine Fach- diskussion über diese Themenkreise. Mit einer vom Sessellift „geförder- ten" Wanderung auf dem Kössener Unterberg, mit dem Blick auf die in der Herbstsonne sich scharf umrissen vom tiefblauen Horizont abhebenden Schneegipfel der Tauernkette, klang das Treffen aus. Das nächstjährige „Sagler-Treffen" Soli im Sauerland stattfinden. Für des- sen Vorbereitung haben sich die „Sag- 1er" Franz Onken und Paul Patt be- reiterklärt. Mü. Die Volksmusikgruppe „Die lustigen Kitzbühler" veranstalteten auch heuer wieder am Martinifeierabend, 10. No- vember, das traditionelle Almerer- fahr'n. Man versammelte sich wieder im Bauernhof Klostermauring, wo sich die Bauern und Jungbauern vom Schatt- berg und Sonnberg trafen, dazu noch einige „Stadtier" mit Bauernblut in. den Adern, denn nach altem Brauch ist das Almererfahr'n ein Vorrecht der bäuerlichen Bevölkerung. Das Almererfahr'n wurde über die Schattberggaß zur Josef-Herold-Straße und zum Kur- und Moorbadgebäucle begonnen (dort stand Lutz Korn mit gezückter Leica, um die gesamte Gruppe sowie die einzelnen Typen aufzunehmen - Photos im Geschäft erhältlich). Die Fortsetzung zur Franz- Reisch-Straße und durch das Rathaus- tor gestaltete sich mit großem Beifall der Spalier stehenden Zuschauer. Auch der Ausschuß des Fremdenverkehrs- verbandes, der zu diesem Zeitpunkt im Rathaus zur Budgetsitzung ver- einigt war, nahm davon Kenntnis, und wie man hörte, wirkte das gewaltige Geläute keinesfalls nachteilig. (Es hätte nur des geringsten Anstoßes bedurft, um subventionsreif zu werden!) Eine Überraschung gab es für die Das erste Tiroler Skidorf südlich der bayerischen Grenze steht kurz vor dem Probelauf des neuerbauten Ses- selliftes auf den Staffenberg in Kös- sen. Diese Anlage, in uneigennütziger Zu- sammenarbeit der gesamten Bevölke- rung von Kössen gebaut, wird heuer im Dezember dem Betrieb übergeben werden, wobei diese Anlage zu den modernsten in Tirol zählen wird, da erstmals Wärmesitze und Spezial- Wärmedecken verwendet werden. Zu- sätzlich sind die Sitze mit Fußraster versehen. Der Staffenberglift führt auf einen der schönsten Hänge in Kössen, wo- bei die Abfahrten durch Planierungs- arbeiten in eine sogenannte Skiauto- bahn verwandelt wurden. Zu diesem Zweck erfolgte eine Erdbewegung von 100.000 m3, die Verrohrung der vorher vorhandenen Gräben betrug 800 lfm. Durch diese Arbeiten ist nun eine Abfahrtsbreite von 100 bis 350 Meter erreicht worden. Außerdem wird im ersten Betriebs- jahr bereits die modernste RATRAC- Pistenmaschine zum Einsatz kommen. Der Probelauf der Sesselliftaniage wird der Bevölkerung von Kössen und des Bezirkes rechtzeitig bekanntgege- ben. Besucher des Bildvortrags der Berg- freunde Hannes Gasser und Karl De- paoli im Kolpings.aal, wo auf Inter- vention von Direktor Peter Brandt- stätter, sonst selbst ein eifriger Almerer- fahrer, eine Vorstellung gegeben wurde. Aufmarsch zur Bühne und Vortrag des Alp araj odlers. Dem Vernehmen nach wurde die Gruppe mit Sympathie aufgenommen, und selbst der Ehren- gast des Vortrags, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia, der das Almererfahr'n behördlich und ver- kehrstechnisch, aber schweren Her, zens genehmigt hatte, setzte die freundlichste Miene auf. Das erste „Wassern" wurde im Huberbräustüberl vorgenommen, nachdem bereits Frau Maria Mamoser vom Hotel Tie'fei- brunner für eine beliebte „Marsch-s verpflegung" gesorgt hatte. Vorgeher Josef Feller führte dann die Gruppe nochmals in die Hinterstadt und von dort zum Florianibrunnen beim. Grand- hotel, und wiederholt erschallte unter der Stabführung von Andre F e 11 e r der melodische Alpererjodler. Im Stadt- gebiet und auch in der Peripherie hatte der Nachgeher Josef H e ehe n•- b e r g e r von Sonnbergerb Mühe, ver- chiedene „Ausbrecher" wieder in- zufangen. In der Aschbaehstrafie wurde beim Haus Staffa und beim Aschbach- bauern Josef Bauer Station gemacht. Dann ging's hinauf zur Tschollkurve und über das Goinger Thalei auf den Hausbichl nach Unterleiten. Unter- leiten war Hauptwasserort und End- station. Von den Bauersleuten herrlich ver- sorgt, gab es noch einige frohe Stun- den bei Musik und Gesang. Unterwegs wurden drei Senehonser aufgenommen, die vom Kitzbühel.er Almererfahr'n er- fahren hatten und mit wohlklingenden Tuschglocken in die große Phalanx eingereiht wurden. So war die Gruppe insgesamt dreißig Glocken stark, und mächtig erschallte der ganze Talkessel im fröhlichen Geläute. :WTni.TIW Am Samstag, 8. November starb im Krankenhaus Wörgl der Seelsorger von Hinterthiersee, G. R. und Pfarrer i. R. Anton Aschaber. Anton Aschaber wurde am 11. Juni 1891 in Westendorf geboren. Mit 12 Jah- ren ging er an das Eb. Privatgymna- sium Borrrnäum nach Salzburg, wo bereits sein älterer Bruder Kaspar studierte. Am 12. Juli 1914 empfing Anton Aschaber im Dorn zu Salzburg die Priesterweihe. Als Kooperator führte er ein ziem- lich bewegtes Wanderleben. Er be- gann als Neupriester in St. Johann im Pongau, kam dann nach Thiersee, Stumm und Zell am Ziller; in den fol- genden Jahren „besuchte" er Itter, Langkampfen und Niederndorf, um schließlich noch einmal nach St. Jo- hann im Pongau zurückzukehren. Sei- ne Pfarrertätigkeit begann er im Jah- re 1926 in Hochfilzen; dann folgen vier Jahre als Pfarrer von Mittei-sill und schließlich kam er 1936 nach Niedern- dorf, wo er durch 22 Jahre Segens- reich wirkte. Der urwüchsige, gemüt- liche Tiroler Priester war überall be- liebt. 1951 wurde er von Erzbischof Rohracher zum Geistlichen Rat er- nannt. Der eifrige Seelsorger ging nicht in den Ruhestand, als er 1958 auf die Pfarre Niederndorf resignierte, son- dern als Seelsorger nach Hintert.hier- See. Dort hatte der „Herr Rat" noch einmal eine kleine Gemeinde und die- se lohnte die Treue des alten Priesters ihrerseits mit treuer Anhänglichkeit. In seiner letzten „Pfarrkirche" ist G. R. Anton Aschaber aufgebahrt und auf deren Friedhof wird er am Don- nerstag, 13. November, 10 Uhr begra- ben. Der Seelsorger bleibt bei den Sei- nen. (Der ältere Bruder des Verstorbe- nen, G. R. Kaspar Aschaber, feierte heuer das 60jährige Friesterjubiläum. Er war mehr als 25 Jahre Pfarrer von Breitenbach und ist seit einem Jahr im Altersheim Westendorf). Vom Almererfahr'n in Kitzbühel
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