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Volksschule Kirchberg Die Fresken an der Fassade des Eingangstraktes stammen von dem Kirch- berger akad. Maler Pepi 0 p per er (Schwaz). Von ihm sind auch die Fas- sadenfresken des neuen Raiffeisengebäudes. In unserer Ausgabe vom 8. November erwähnten wir irrtümlich, auf Grund einer Fehlinformation, daß der Fassadenschmuck ein Werk des Malers Stock- hammer ist. Stockhammer schmückte die Schule in den Innenräumen mit Bildern. Photo Wirnmer, Kirchberg Samstag, 22. November 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Wir leben in einer Zeit der Super- lative. Auch die Werbung macht davon ausgiebig Gebrauch. Die Einstellung des modernen Menschen zu Uebertreibun-. gen ist hingegen kritischer und nüch- terner als in früheren Zeiten. In dich sein Bericht soll nun in sachlicher Wei- se das Porträt eines „Unternehmens der Superlative" skizziert werden, eines Unternehmens, das seit über 40 Jahren untrennbar mit der Entwicklung des Fremdenverkehrs im Stadtgebiet Kitz- bühel verbunden ist - die Bergbahn AG Kitzbühel. Zunächst, was ist unter „Skigebiet Kitzbühel" zu verstehen? Unter diesem Begriff muß man sich geographisch jenen Teil der Kitzbüheler Alpen vor- stellen, der von der Resterhöhe, vom Kitzbüheler Horn, vorn Kirchbrerger Gaisberg, Brechhorn und Schwarzkogel begrenzt wird; skitechnisch ist diese Region als Einheit zu bezeichnen, da sie die Möglichkeit der systematischen Erschließung durch mechanische Auf- stiegshilfen bietet. Schwerpunkte in diesem, Ski-Großraum sind Kitzbühel, Kirchberg, Jochbrg und der Paß Thurn. Mit Ausnahme der Bichlaimbahnen und einiger Kleinschlepplifte werden sämt- liche Seilbahnen und Lifte im Skigebiet Kitzbühel von der Bergbahn AG Kitz- bühel betrieben. Das Unternehmen be- sitzt zur Zeit vier Seilbahnen, sechs Doppelsessellifte, zehn Sessellifte und 18 Schlepplifte, also zusammen 38 An- lagen, die alle mit einem einzigen Ski- paß benützt werden können. Diese Seilbahnen und Skilifte bilden das wirtschaftliche Rückgrat der Ges,ell- schaft, sie ermöglichten im Geschäfts- jahr '1968-69 einen Gesamtumsatz, von rund 40 Millionen Schilling. Eine schö- ne Summe und doch viel zu gering im Verhältnis zur Höhe der Verpflichtun- gen und Investitionen, die daraus all- jährlich gedeckt werden m,üssen. Zir- ka 400 Bedienstete während der Wint:er- saison, davon etwa 150 ganzjährig Be- schäftigte müssen neben den sonstigen Betriebskosten bezahlt werden. Zinsen und Amortisationsraten für Kredite ge- hen in die Millionen. Daß nach Abzug der Steuern, Versicherungen, sonstigen Ausgaben und nach Berücksichtigung der Abschreibungen von der stolzen Umsatzziffer nicht mehr viel übrig bleibt, ist klar. Die gewaltigen Investi- tionen der vergangenen und kommen- den Jahre mußten und müssen also zum größten Teil im Kreditweg finan- ziert werden. Ein nur auf Gewinn aus- gerichtetes Unternehmen investiert mit dem ausschließlichen Ziel der Erschlie- ßung neuer Einnahmequellen. Ein ge- meinnütziges Unternehmen hingegen nimmt auch auf die Interessen der All- gemeinheit Rücksicht. Die Bergbahn AG Kitzbühel ist ein solches gemeinnütziges, allerdings kauf- männisch geführtes Unternehmen: Die Errichtung von Seilbahnen und Liften zum Zweck der Verringerung von War- tezeiten, der Bau und die Betreuung von Skiabfahrten, die Anschaffung von Pistenmaschinen, der Ankauf von Park- plätzen, die Bereitstellung von Berg- restaurants und Büfetts - all diese kostspieligen Investitionen erfolgen in erster Linie unter dem Blickwinkel der Belange des Fremdenverkehrs im Ski- gebiet Kitzbühel. Daß die damit ver- bundenen Kosten die Finanzkraft der Bergbahn AG weit übersteigen, haben auch die maßgeblichen öffentlichen In- stitutionen im Skigroßraum, nämlich Gemeinden und Fremdenverkehrsver- bände, erkannt und sich daher mit der Bergbahn AG Kitzbühel zu einer AR- GE, die die Kosten für Pistenausbau und -Betreuung trägt, zusammenge- schlossen. Die finanzielle Belastung des Seilbahnunternehmens bleibt dennoch gigantisch. Ein kleines Beispiel: Die asphaltier- ten Großparkplätze in. Kitzbühel wer- den der Oeffentlichkeit ausnahmslos von der Bergbahn AG zur Verfügung gestellt. In Jochberg gibt es einen ein- zigen größeren Parkplatz, der ebenfalls im Eigentum einer Tochtergesellschaft der Bergbahn AG Kitzbühel steht; die- ser Platz vor dem Wagstättlift wurde übrigens im Lauf der vergangenen Mo- nate fast um das Doppelte vergrößert. Aehnlich liegen die Verhältnisse in Kirchberg. Im gesamten Großraum be- sitzt die Bergbahn AG Kitzbühel Park- flächen im Ausmaß von insgesamt rund 70.000 m2, wovon 43.000 befestigt sind. Rechnet man pro Pkw 20 m2, so ist Raum für 3500 Personenwagen vorhan- den. Daß Großveranstaltungen wie z. B. das Hahnenkammrennen ohne Park- plätze kaum durchführbar wären, liegt auf der Hand. Im Programm der Ver- kehrsplaner bilden die Parkplätze der Bergbahn AG einen festen Bestandteil. Im Zusammenhang mit den Park- plätzen verdient die Tatsache Erwäh- nung, daß die Parkgebühr von 3 Schil- ling pro Pkw seit Jahren unver- ändert - auch im kommenden Winter- nicht erhöht wird. Wer in anderen Win- tersportorten war, wird bestätigen, daß dort 5 Schilling als Parkgebühr keines- wegs als überhöht empfunden werden. Abschließend noch zwei aktuelle Nachrichten: Die Hahnenkammbahn nimmt am Sonntag, 23. November ih- ren Betrieb wieder auf. Die Kitzbühe- ler Hornbahnen I. und III. Teilstrecke verkehren wieder ab Sonntag, 30. Nov.! Bergbahn AG Kitzbühel — ein Eckpfeiler im Dienste des Fremdenverkehrs
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