Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 22. November 1969 Kitzbüheter Anzeiger Seite 21 alle lustigen Spiele mit. Wir sind aus Schnee erbaut. Weil die Kinder „Trainingspartner" für jede Könner' glücklich, daß wir mit anderen Ski- spielen, weil sich jede Bewegung so- stufe geeignet. babies zusammen sein können und zusagen von selbst ergibt, bedarf es Die Geländebahn könnte man auch werden gewiß - gerade weil es uns dazu keiner Erklärungen. Es genügt, als des Skiläufers Kontroll- und Prüf- soviel Spaß macht - auch einmal wenn der Lehrer zeigt, w i e es ge- stand bezeichnen. Denn nirgendwo gute Skiläufer! macht wird. Dann wird probiert und sonst werden auch die kleinsten ski- „Baby"-Skilauf. kopiert, darin sind sie die großen technischen Fehler in solch verblüf- Meister. So üben sie die Grundele- fendem Maße sichtbar; Alter: je nach der körperlichen Ent- mente des Skilaufs: Pflugbogen, Seit- wicklung - ungefähr vier Jahre. abrutschen, das Kanten der Skier, den Geländebahnen als Test- und Renn. Bekleidung: die Skibabies bitte warm Gegenhangschwung. Sie wissen nicht, strecken. anziehen! wie die Uebung heißt, was sie tun, „Piste rote Teufel" heißt die Ge- Ausrüstung: „Skirutscher" oder ganz warum sie es tun und wer ihnen die ländebahn, auf der zu Saisonende das kleine Skier. Skier führt. Die Natur lenkt die klei- Rennen der Kitzbüheier Skilehrer aus- Sportler. getragen wird. Auf dieser Strecke ha- Der Der Ski-Kindergarten. Die Erfolge sind verblüffend. Die ben nur die jungen, mutigen, skitech- Der Ski-Kindergarten stellt uns Kinder haben in ihrem Schneegarten fisch perfekten Fahrer eine Chance, zwei Aufgaben: niemals Angst, und wenn sie auf die zu gewinnen. Weitere Bedingungen die Betreuung der Kinder und große Skiwiese oder auf die Abfahrt dafür sind Wendigkeit und schnelle den Skiunterricht. kommen, ist ihnen nichts fremd. Reaktion. Die Betreuung der Kinder ist ebenso wichtig wie der Unterricht. Hier geht es nämlich um die Sicher- heit und das Wohlbefinden unserer kleinen Skiläufer. Die Skilehrerin übernimmt mit dieser Aufgabe eine große Verantwortung, denn die Auf- sicht ist in vielen Fällen wahrhaftig nicht einfach. Ich denke dabei an die Skiausflüge, an das zeitweilige Ge- dränge vor den Seilbahnen, die Auf- fahrt mit dem Skilift und anderes mehr. Kinder haben oft plötzliche, un- berechenbare Einfälle, die sie meist in ungünstigen Augenblicken verwirk- lichen wollen. Die Aufsichtsperson muß für jede Situation gewappnet sein. Es genügt nicht, wenn eine Kinderskilehrerin nur viel Geduld hat. Zu diesem Beruf gehören auch Gewissenhaftigkeit und ein bißchen Organisationstalent. Die wichtigste Eigenschaft aber ist die Liebe zu den Kindern, denn in dieser Hinsicht sind die kleinen Ski- sportler empfindlich. Schon nach den ersten Stunden des Beisammenseins spürt das Kind, oh die Zuneigung des Lehrers echt ist. Und dementspre- chend ist die Reaktion. Anhänglich- keit und Erfolg hängen sehr davon ab. Meine erste Frage an Kandidaten für die Kinderskischule lautet deshalb stets: „Haben Sie Kinder gern?" Die Betreuung der Kinder während der Mittagszeit. In einigen Skischulen werden auf Wunsch der Eltern die Kinder auch während der Mittagzc;it betreut. Ich finde, daß diese Einrichtung ein Ge- bot der Zeit ist., denn aul diese Weise können auch die Eltern den Skiurlaub erst richtig genießen. Der Skiunterricht im Gelände- garten: die Idee ist einfach. Kinder sollen alles quasi spielend erlernen. Was es an Geländeformen in der Na- tur gibt, haben wir hier „en miniatu- re" nachgebildet. Mulden, Wellen, Hügel, Grate und Tunnels wurden Beim Bau des Geländegartens (der Skispielwiese) ist zu beachten: Die Geländeformen sind so anzu- legen, daß sie zum tJeben einzeln und als Bahnen benützt werden können. Ein Skilift ist unbedingt erforder- lich! Die Skiwiese muß gegen Gefah- ren, wie Skiläufer, Fußgänger usw. abgeschirmt werden. Sie soll aus- schließlich den Kindern gehören! Die Skibabies allerdings brauchen eine eigene kleine Anlage (Babymul- de), die separat abgegrenzt und ge- schützt werden muß. Unterricht und Training der kleinen Skikanonen. Von Jahr zu Jahr gibt es mehr klei- ne „Skikanonen". Diese hoffnungsvol- len Talente zu betreuen und weiter- zubilden ist eine dankbare, wenn auch nicht immer einfache Aufgabe. Denn nicht jede Skischule hat die Möglich- keit, ein „Team der kleinen Kanonen" aufzustellen. Wo diese Voraussetzung fehlt, sollte mit dem örtlichen Ski- club oder der jeweiligen Dorfschule vereinbart werden, daß bestimmte Tage den „rasanten" kleinen Skifah- rern zum Gruppentraining vorbehal- ten sind. Was die Ausbildung anbelangt, so bin ich der Meinung, daß das Tempo - das heißt die Fahrgeschwindigkeit - mit dem skitechnischen Können weitgehend übereinstimmen sollte. Leider wird diese Regel viel zu wenig beachtet. Junge Skiläufer müssen beweglich sein, sie sollen schnell reagieren und die Skier in jeder Lage beherrschen können. Um das zu erreichen, bedurf- te es bisher einer langwierigen Aus- bildung. Diese Ausbildungszeit kann verkürzt werden, wenn man zumin- dest einen Teil des Trainings auf die Geländebahnen verlegt. Da diese in verschiedenen Schwierigkeitsgraden angelegt werden können, sind sie als Für die Zuschauer ist dieses Ren- nen eine Augenweide Sicher grenzt so eine Fahrt schon an Akrobatik - aber was macht das aus? Schließlich ist der Spitzensport in vielen Sparten hart an dieser Grenze angelangt. Diese Veranstaltung zählt jedenfalls zu den spektakulärsten und beliebtesten des Winters und ich bin überzeugt, daß Skirennen über Geländehahnen Zu- kunft haben. Die Weiterbildung junger Talente dient nicht nur dem Skirennlauf. Sie ist vielmehr eine den Fortschritt för- dernde Notwendigkeit, getragen von dem Gedanken, daß die Begeisterung mit dem Können wächst. Skiwettkämpfe und Leistungsprü- fungen. Sportliche Wettkämpfe weckenden Ehrgeiz und dieser wiederum befruch- tet den Erfolg. Sie dienen daher der Leistungssteigerung und fördern das Selbstvertrauen. Auszeichnungen spor- nen an. Deshalb muß es auch weni- ger talentierten Kindern möglich sein, etwas zu gewinnen. Aus diesem Grun- de müssen Wettkämpfe und Leistungs- prüfungen, abgestuft in verschiedene Schwierigkeitsgrade, laufend abgehal- ten werden. DIE AUSRÜSTUNG Skischuhe. Die Skiausrüstung muß gerade für Kinder sorgfältig ausgesucht werden. Leider beachten viele Eltern diese Grundregel zu wenig. Schon beim Kauf der Skischuhe ergeben sich meist die ersten Schwierigkeiten. Nicht etwa, daß es dabei an Auswahl mangelte. Es ist vielmehr die falsche Meinung vieler Eltern, daß die Kin- der im Laufe der Jahre erst in die Schuhe „hineinwachsen" müßten! Daß das Wachstum ein bißchen einkalku- liert wird, ist schon richtig - aber doch nicht auf Jahre voraus. Ich habe Kinder beobachtet, die mit ihren über- großen Schuhen kaum gehen konn- ten. Kein Wunder also, wenn sie sich
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