Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbiiheler Anzeiger Samstag, 29. November 199 Vors der Vollversammlung der Molkerei Kitzbiollhel Hermann Reisch zum Obmann wiedergewählt Am 22. November 1969 fand beim Reitherwirt eine außerordentliche Vollversammlung der Molkereigenos- senschaft Kitzbühel statt. Obmann Bürgermeister Hermann R e i s c h be- grüßte dabei eine große Zahl von Mit- gliedern und mehrere Ehrengäste, dar- unter den Bezirksobmann der Bauern- kammer LA Bürgermeister Leonhard M a n z 1, Bürgermeister Alois R i t t e r Ing. Egon S c h u 1 e r von der Landes- landwirtschaftskammer und die Ober- revisoren Ambrosi und Schall- hart. Es wurde eine umfangreiche Tages- ordnung mit Erfolg abgewickelt bzw. genehmigt, darunter ein zusammenge- faßter Geschäftsbericht und der Be- richt über die Bauabrechnung für das am 9. November von Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Danninger einge- reihte neue Molkereigebäude, und schließlich wurden einstimmig die Neuwahlen in den Vorstand und in den Aufsichtsrat durchgeführt. Dem Baubericht entnehmen wir, daß der Investitionsaufwand 20,180.000 S betrug. Davon entfielen 10,545.000 auf das Gebäude, 6,5 Millionen auf die ma- schinelle Einrichtung, 2,4 auf den Bau- grund und 550.000 auf die zweite Kä- sewanne. Bei der Beschlußfassung durch die Generalversammlung vom 8. Dezember 1965 wurde ein Investi- tionsaufwand von 17 Millionen Schil- ling angenommen. Am 23. Mai 1966 wurde mit dem Bau begonnen und schon am 5. Dezember erfolgte die Be- triebsaufnahme. Ohne die zweite Kä- sewanne und ohne die Kosten für den Baugrund beliefen sich die Baukosten einschließlich der maschinellen Anla- gen auf 17,144.000 Schilling; durch ge- schickte Führung und Planung wurde eine minimale Ueberschreitung erzielt, die an sich geringer ist als die Kosten- erhöhung nach dem Index. In der ge- ringen Ueberschreitungssumme wur- den auch die zwei maßgeblichen Bau- erschwernisse aufgefangen, nämlich die Errichtung einer isolierten Beton- wanne für den gesamten Baukörper auf Grund des hohen Grundwasser- standes und die zweite Bohrung des Tiefbrunnens, nachdem bei der ersten Bohrung ein (zwar heilkräftiges, für den Gebrauch aber ungeeignetes) Schwefelwasser angefahren wurde. Der Geschäftsbericht wies eine Milch- anlieferung für das Jahr 1968 von 5,099.073 kg auf. Im heurigen Jahr wird trotz der verminderten Anliefe- rung im 1. Halbjahr die 6 -Millionen- Grenze erreicht werden. 1967 entfielen auf die Emmentaler- Erzeugung 1,342.000 kg. Diese Erzeu- gung wurde 1968 auf 2,567.000 kg ge- steigert. Im laufenden Jahr wird eine neuerliche Steigerung auf rund 3,2 Millionen Kilogramm möglich sein. Mit besonderer Genugtuung wies der Obmann darauf hin, daß öfters im Jahr Anstiche von Emmentalerlaiben eine hundertprozentige 1. Qualität er- gaben. Die Neuwahlen wurden unter dem Vorsitz von Bezirksobmann LA Bür- germeister Manzl vorgenommen. Die- se ie se ergaben: Vorstand Obmann Hermann Reisch (seit 1951), Stellvertreter Sebastian F o i d 1 Froidlbauer in Kitzbühel; Mitglieder Johann W a 1 c h, Scherrbauer in Kirchberg, Josef R e i t e r, Bauer und Gastwirt zu Brugg am See, Josef A u- b e r g e r, Aubergbauer, Jochberg, Hans Werlberger, Stöcklbauer, Brixen, Josef L e i t n e r, Bauer zu Keilhubern, Reith und Georg Ob e r- n a u e r, Tratteggbauer, Aurach. Werl- berger und Obernauer kamen neu in den Vorstand, Werlberger für den im Der Direktor des Tierparks Hell- brunn in Salzburg hat sich nicht so zufällig die besondere Sympathie den Kitzbüheler ertworben. Die Windisch- bauer sind in. Badgastein ein renno- miertes Hotelierigeschlecht. Der junge Windischbauer war! mit unserem Hote- teuer Kadi Klausner in einer Mittel'-. schule und gemeinsam im damaligen wesentlich ideelleren studentischen Le- ben. Mit unserem Obmann Dr. Ganster war cd dann einige Semester an der Tierärztl. Hochschule in Wien. Der Tierpark Helibrunn ist das Lebenswerk Windischbauers. Er hat hier einen Triaum realisiert. Nämlich nicht nur einen Tiergarten zu schaffen, wie wir ihn gewöhnt sind. Mit großen zumeist überheizten Affenhäusern und pene- trant stinkenden steinernen Raubtier- gefängnissen u. dgl. Windischbauer glaubte an ein Reservat, an eine Insel inmitten der lärmenden Stadt, wo sich die Tiere möglichst frei bewegen soll- ten und wo sie sich möglichst wohl- fühlen könnten. Heute, wo sein Werk selbstverständlich geworden ist, kann man sich die immensen Schwierigkei- ten kaum vorstellen, welche sich ihm in den Weg stellten. Nur wenige Men- schen wissen, daß er fast sein gesam- tes Vermögen riskierte, denn am An- fang, als er nur mit seiner Idee dastand, fand er, kaum eine materielle Unter- stützung. Als Windischbauert geradezu Berichtsjahr verstorbenen Hermann Fuchs, Strasserbaver in Brixen und Obernauer für den auf eigenen Wunsch zurückgetretenen Rupert Bachler, Mühlleitbauer in Aur&ch, Aufsichtsrat Peter W 1 d m o s e r, Seereithbauer, Kitzbühel, Josef A u f s c h n a lt e r, Bauer zu Petern, Kirchberg (Vorsit- zender des Aufsichtsrates seit dem am 11. Juli 1967 verstorbenen Bürgermei- ster Johann Jöchl, Reith), Peter H e- c h e n b e r g e r, Bauer zu Unterbrunn, Kitzbühel, Egid J ö c h 1, Bauer zu Oberhaus, Reith, Anton K o d 1, Ba- cherbauer, Aurach und Josef H e - chenberger, Bauer zu Tennern, Jochberg. Neu in den Aufsichtsrat wurden berufen: Egid Jöchl (anstelle seines Vaters Johann Jöchl) und Jo- sef Hechenberger, Jochberg, für den wegen Betriebsübergabe ausgeschiede- nen Andreas Oberhauser, Thalbauer, Jochberg. Thomas Hausberger wurde zum Geschäftsführer ernannt. In reger Debatte wurden abschlie- ßend verschiedene Probleme erörtert und den Bediensteten der Molkerei Dank und Anerkennung ausgespro- chen. als Revoluzzer einen Tierpark ohne steinerne Mauern, ohne eiserne Ge-4 fängnisse und betonierte Tierkerker plante, forderte er die schärfste Kritik sämtlicher eingesessener Fachleute des Zoowesens heraus. Man mag sich daher ungefähr' eine Vorstellung machen, wel- che bürokratischen Hindernisse der Idealist Windischbauer zu überwinden hatte. Heute ist die Salzburger Stadt stolz auf ihren Tierpark. Heute, wo die großen Wildkatzen inmitten von wild wachsenden Bäumen und Hecken sich frei bewegen können, heute, wo nur Hohlgebäude zum Unterschlupf da sind und nur ein einfacher Maschen- zaun diese angeblichen Bestien vom Besucher trennt. Heute, wo dieses Hell- brunn sichtbar den gewaltigen Unter- schied zu den konservativen Tier- gefängnissen demonstriert, mit den am Gefängnisskoller zu Tode gequälten Tieren, heute müssen auch die ehemali- gen Kritikaster dem Schöpfer Win- dischbauez die Ehre der neuen prakti- zierten Idee zugestehen. Bis heute schüt- telt mancher, Experte der Zoowelt den Kopf, wenn er nach Salzburg kommt. Denn es ist eben einmalig, daß man hier nicht nur auf jene üblichen, riesi- gen Tierhäuser mit Millionen an Bau- kosten verzichtete, sondern die Tiere aus Kerkern befreit hat und in einen Oase unter uns leben läßt. So ist also Direktor Windischbauer Mit den Augen des Tierschötzers auf Photosafari! Aus der Jahreshauptversammlung unseres Tierschutzvereines
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