Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. November 1969 Gemeinde zur größten Ehre gereicht. Auch eine Art Haberfeldtreiben ist in manchen salzburgischen Gemeinden am Martinsabend üblich." Ludwig von Hörmann „Tiroler Volks- leben": „Eine interessante Erscheinung ist der .Alberer'. Wir meinen den ‚wilden O.chsner'. Unter diesem denkt sich der Bauer einen großen schwarzen Mann, der nach dem Abzug des Almviehs mit seiner schwarzen Herde in Sennhütten und Gehäge einzieht und dort seine gespenstische nächtliche Almwirtschaft betreibt. In der Nacht vor Martini zieht er dann mit entsetzlichem Getöse von der Alm herab und durch das. Talhin- aus. Wehe dem, der ihm zu begegnen wagt, er büßt Gesundheit, ja selbst das Leben ein. Ein neugieriger Bauer soll. als er spät abends noch das Geklingel hörte, zum Fenster hinausgesehen ha- ben, da wurde er zur Straße fest-' gebannt, so daß er erst am Morgen nach dem Ave-Maria-Läuten den Kopf wieder zurückziehen konnte. Dennoch versuchte einmal ein kecker Bursche. sich dem wilden Ochsner in den Weg zu stellen, war aber so klug, einen Hahn, eine Katze und einen Hund mit- sichzunehmen. Das war sein Glück. Denn alsbald fuhr die wütende Meute an dem Waghals vorbei und eine fürch- terliche Stimme schrie ihm zu: ‚Hättest du nicht das ‚Krahnete, Krallete und Weihnachten steht vor der Tür. Das Fest der Kinder. Das schönste ist die Beschenkung unserer Kleinen. Wenn die Kinder vor Freude ungestüm mit ihren Geschenken von einem zum anderen laufen, dann sind auch wir Eltern reich beschenkt, vergessen all die Müh und Sorgen, wenn wir „gesunde" Kinder haben. Aber nicht alle haben dieses Glück; es sind viele tapfere Eltern und Kinder, für die der Lichterbaum mit einem seelischen Schatten belastet ist. Für einen Teil der cerebral bewegungs- gestörten Kinder hat die Stadtgemeinde Kitzbühel bereits vor einem Jahr ein Behandlungszentrum errichtet. Der Ge- meinderat Dr. Otto Wendling stellte den Antrag zur Errichtung dieser phy- siotherapeutischen Behandlungsstation und mit einstimmigem Beschluß bewil- ligten die Gemeindeväter den Raum und die Einrichtung für diese Hufs- stelle. Es fehlt noch viel, aber der Be- handlungserfolg zeichnet sich nach ei- nem Jahr deutlich ab. Die Dipl.-Physiotherapeutin Frl. Tratt- aer ist eine junge Fachkraft, die das Herz, wie man sagt, auf dem richtigen Fleck hat Aus dem Bezirk Kitzbühel werden 25 Kinder jede Woche eine Stunde im Zentrum in Beisein der El- ern behandelt. Die Mitarbeit der El- ern ist ja ein wesentlicher Bestandteil Beißete' bei dir, sollte es dir übel ge- hen! Im Unterinntal wird am Martinitag der ‚Albererzug' sogar wirklich aufge- führt. Es ist dies ein Aufzug, der dem Perchten- und Schemenlaufen im Fa- sching ähnelt. Man stellt dabei Tiere und als deren Treiber die ‚Alberer' selbst vor. Diese sind möglichst fürch- terlich kostümiert, haben lange Hälse, Hörner auf dem Kopf, sind mit Schel- len behangen und mit Ruß geschwärzt. Wen sie erwischen, den bemalen sie ebenfalls mit Ruß. Auf die richtige Erklärung und Bedeutung dieser Gei- sterwesen leitet uns eine Benennung des nächtlichen Spuks: Martinsgestämp- fe. Dieses ist nämlich zweifellos nur die in ganz Deutschland verbreitete Mythe vom Umzug des wilden Heeres, dem nichts anderes zu Grunde liegt, als die brausenden Herbststürme. Wie schon der schwäbische Name desselben, Woutas- oder Muotasheer besagt, glaub- ten die alten Deutschen in dem Getöse einen Jagdzug ihres höchsten Gottes Wuotan zu erkennen, und als die Hei- den zu Christen bekehrt wurden, be- zogen sie manche alte Ansicht und Meinung auf den heiligen Martin, der durch seine kriegerischen Eigenschaf- ten dem einstigen Göttervater am näch- sten kam, und dessen Fest in eine Zeit fiel, wo man den Gott der Erde am nächsten glaubte." der Heilbehandlung. Das erfolgverspre- chende Ziel dieser Behandlung ist, von gewissen sogenannten Kontrollpunkten im Bewegungsverhalten aus die richti- gen Bewegungsreaktionen zu bahnen und durch ständiges Ueben anzuerzle- hen. Durch die Errichtung des Kitz- büheler Behandlungszentrums ersparen sich die Eltern die beschwerliche und kostspielige Fahrt nach Innsbruck. Aber nur durch fleißiges Üben der Bewe- gungstherapie gibt es für die armen Kinder die Chance einer weitgehenden Besserung. Je früher die Behandlung, desto besser. Jede Mutter soll bei Beobachtung ei- ner nicht ganz normalen Geistes- und Körperentwicklung ihres Kindes den fachlichen Rat der Dipl.-Physiothera- peutin einholen, die Einrichtung und Hilfe des errichteten Behandlungs- zentrums für cerebral bewegungsgestör- te Kinder in Kitzbühel in Anspruch nehmen. Zum ersten Geburtstag dieser Ein- richtung gebührt dem Gemeinderat der Stadt Kitzbühel mit Bürgermeister Her- mann Reisch der aufrichtigste Dank der Eltern und behandelten Kinder. Der Geburtstagswunsch für diese Behand- lungsstation., weiterhin ein erfolgrei- ches Zusammenarbeiten zwischen der Physiotherapeutin Frl. Trattner, den Eltern und Kindern und die Bitte an alle zuständigen Stellen, Persönlichkei- ten und hilfsbereiten Menschen, das Behandlungszentrum für die armen Kinder auch im kommenden Jahr zu unterstützen. Käthe Nagiller P.T4Kraftf ehre r! Mit Rücksicht auf die geänderte Ver- kehrssituation in Kitzbühel und zur Erhaltung der Flüssigkeit und Leich- tigkeit des Verkehrs, sieht sich das Gend.-Postenkomniando Kitzbühel veranlaßt, die Verkehrsteilnehmer auf folgende Verbote und Beschränkun- gen besonders aufmerksam zu machen: 1. Beachten Sie die Halteverbote auf der rechten Seite der Paß- Thurn-Bundesstraße, und zwar von der Sportplatzkreuzung (Achenbrücke) bis zum Dewina; auf der Josef-Herold-Straße, Ma- ling-, Kloster- und Gänsbachgas- se sowie im Gries; auf beiden Seiten der Rathaus- straße von der Vorderstadtkreu- zung bis zum Kirchberger Tor und vom Postamt bis zur Einmün- dung in die Dewinakreuzung. 2. Benützen Sie die für die Ladetätig- keit besonders gekennzeichneten Verkehrsflächen, und zwar nach Be- darf: Kaufhaus Graswander bis zum Cafe Hölzl; Geschäft Scharnigg bis zum Sporteck (Kitex); Schneiderei Prader bis zum Ma- linghaus; Katharinenkirche bis zur Spar- kasse; Cafe Langer bis zur Weinquelle Staffa und die mit Parkverbot belegte Ver- kehrsfläche vom Spielwaren- geschäft Rupprecht bis zum Postamt. 3. Beachten Sie die Bodenmarkierun- gen in der Vorderstadt und vor der Dewinakreuzung (einordnen). 4. Parken Sie Ihr Fahrzeug - mit Ausnahme, wo es Bodenmarkierun- gen zwingend vorschreiben - nie schräg, sondern parallel zum Fahr- bahnrand. Siehe 3. StVO.-Novelle! Hier sei besonders der Taxistand- platz und der Fischlechnerpiatz an- geführt. 5. Halten Sie die neu errichtete Post- autobushaltestelle am Fischlechner- platz zu den Betriebszeiten frei. 6. Halten und parken Sie nicht auf Gehsteigen. 7. Benützen Sie zum Dauerparken die vorhandenen Parkplätze (z. B. Achenbrücke, Hahnenkammbahn, Hornbahn, Strelfalmlift usw.) Erster Geburtstag des Behandlungszentrums für cerebral- bewegungsgestörte Kinder in Kitzbühel
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