Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
seite 20 Kitzbüheier Anzeiger Samstag, 6. Dezember 1969 nach Abschluß des Rennens im Kol- pingsaal statt. Es stehen schöne Sack- und Geldpreise zur Verfügung. die von der heimischen Wirtschaft für die Ju- gend zur Verfügung gestellt werden. Von den Organisatoren wurde ange- kündigt, daß der spendenfreudigste Ge- schäftsmann als ‚Geschäftsmann 1970" geehrt wird. Die Wek ist klein Begegnung in Johannesburg Gemeinderat Fritz Tschurtschent:haler vorn Landesrei.sebüro Kitzbühel unter- nahm heuer mit Ing. Hans Zwerger und Hans Mayer, Kirchberg, und dem Chef der KLM Walter He:ch:er, Inns- bruck, eine ausgedehnte Reise nach Afrika. Der Weg führte über Lissabon zu einer Safari in Swakopmund, dem alten deutschen Hafen, von dort nach Kapstadt und Port Elisabeth. Besucht wurden weiters Durban, Hiuwhluwe, Swaziland, der Krüger Nationalpark und Johannesburg sowie die Viktoria- fälle und Lusaka. Zahlreiche Safaris, natürlich ohne Jagdwaffen, sondern mit den Kameras, machten diese halbe Weltreise überaus interessant. Daß so eine Safari nicht ungefährlich sein karin, bewies ein Erlebnis mit einem schwarzen Nashornbüff ei. Diese Bul- len gehen alles an, was ihnen in den Weg kommt und scheuen auch Autos ObLt Schuster verlor bei seiner Feuerunterstützung fast die gesamte Mannschaft; zwei Maschinengewehre erhielten sofort einen Volltreffer unkl wurden über die Felswände geworfen., aber die beiden anderen blieben wie durch ein Wunder intakt, trotzdem auch diese ununterbrochen. schossen. Gleichzeitig, als ObLt Schuster das Feuer eröffnete, wollte ich an der Spit- ze mit meinen zwei in Patrouillen auf- gelösten Zügen auf der Nordseite des Grates im Laufschritt bis zur Scharte vor Kote 2591 vorgehen und hoffte, die geflüchtete Feldwache von Pkt. F. 1 ir- gendwo am Grate zu erreichen, bevor sie den Feind verstärken konnte. Ich kam sehr schnell bis auf knapp 300 Schritte vor F. 2. Jetzt setzte von dort- her und von Kote 2591 heftiges: Feuer auf uns ein. Gleichzeitig eröffneten aber auch zwölf eigene Batterien (48 Rohre) und zirka 80 feindliche Ge- schütze auf unseren Angriffsraum ein Trommelfeuer. Meine feuerregulieren- den Lichtsignale wurden von der ei- genen Artilleriebeobachtung aber nicht verstanden, d. h. die Beobachter 'konn- ten ihre Schüsse von den feindlichen nicht mehr auseinanderhalten. Es krach- te und dröhnte, als müßten die Berge zerbersten, kohlschwarze Rauchwolken und schwerer Steinhagel stiegen hin- ter und vor uns auf und hüllten das Tonalegebiet ein. Meine zwei Patrouil- len waren nun mitten im eigenen und nicht, und nur um ein Haar entging Tschurtsrchenthaler, der als Reiseführer fungierte, mit seinen Freunden einer lebensgefährlichen Katastrophe. Das nachhaltigste Erlebnis war jedoch nicht die Begegnung mit wilden Tieren, sondern das zufällige Zusammentreffen mit dem Kitzbüheler Peter Vaupotic. In Johannesburg, dieser größten Stadt Südafrikas im Mittelpunkt der Gold- minen am Witwatersrand, wurde ein Bummel gemacht, und mitten in der Stadt stießen sie auf den Kitzbüheler Peter Vaupotic. Dieser veranstaltete dann mit den noch in Johannesburg tätigen Kitzbühelern Wulf Kruetsch- nigg, Engelbert Ritter mit Gattin (Reith-Lehen) und dem jungen Hai- dacher (Sohn des Tapezierermeisters Hugo Haidacher) eine Zusammenkunft, die in diesem fernen Erdteil zu einem Erlebnis wurde. Für Vaupotic brachte Tschurtschenthaler eine Bestellung feindlichen Artilleriefeuer. Wir waren wieder in einer äußerst Shwierigen und auch hoffnungslosen Situation und so führte ich meine Mannschaft im Laufschritt durch das furchtbare Artil- leriefeuer. Die Beschießung durch die eigene Artillerie (Brigadier Ellison verlangte gegen den Artilleriekommandeur eine Disziplinaruntersuchung) hatte für uns aber den Vorteil, 'daß der Feind kein Ziel fand, da wir in Grariatwolken ver- hüllt waren. Die feindlichen Feldwache,n F. 2 bis F. 6 wurden glatt überrannt. Sie lagen hinter den einzelnen Felskuppen und baten mit erhobenen Händen um Scho- nung. Ihre Waffen wurden über die Felsen geworfen; aber die Situation war so verzweifelt, daß es für kurze, Zeit überhaupt keinen Gegner mehr gab. Wir stürmten alle mitsammen in dichten Rudeln, Freund und Feind, über den Grat vor. Die feindlichen Verluste waren grauenhaft: ‚Man hörte keinen Aufschrei, kein Aechzen und Stöhnen, obwohl die Mannschaft ru- delweise mit den Steinlawinen hoch in die Luft 'geschleudert und über die glatten Felswände geworfen wurde, Es: geschah alles so blitzartig und bis' zur Unkenntlichkeit zerfetzt und ver- stümmelt blieben diese, Unglücklichen am Fuße des Collegrates liegen; es gab ausschließlich nur Tote. Nur ein kleiner Rest von Glücklichep nach Kitzb:ihel; nämlich den Bezug unserer Heimatzeitung. EVANGELISCHER GOTTESDIENST - Weitere Mitteilungen: Ein advent- liches Beisammensein für alle Glieder der Gemeinde und ihre Angehörigen findet statt am Freitag, 12. Dezember, 19.30 Uhr, im Gasthaus „Zum Dampfl" für St .Joharin und Umgebung und am erreichte knapp vor dem Fuße der Ko- te 2591 die feindliche F. 6, die, zwar am Rande des Artilleriefeuers stand, aber sich infolge meines raschen Zugrefens im Nahkampf ergab. Die noch lebenden Gefangenen wur- den in die nahe Schlucht dirigiert. Von den 300 Alpini der Feldwachen 1 bis 6 blieben 41 Mann und drei Offiziere am Leben und von meinen zwei Zügen 143 Mann getötet, so daß ich nur mehr mit 37 die uördlich der Schlucht be- findliche Felsrampe besetzen konnte, der günstigsen Stelle für neue Ziele. Der noch lebende Rest meiner Mann- schaft war elend zerschunden;derLuft- druck der Granaten, Ekrasit und Stein- schlag hatten auch uns Glücklichen arg zugesetzt. Die Kote 2591 hielt ObLt Schuster noch immer in Schach; die eigene Artillerie aber schwieg, ja sie konnte uns nicht unterstützen. Ich konnte die feindliche Stellung klar ein- sehen. Und was sah ich: ‚einen von Ar- tillerie unberührten gutausgebauten und stark besetzten (mit 300 Alpini) steilen Felsgipfel und sollte, lediglich von 2 Maschinengewehren unterstützt, noch- mals einen Angriff auf Leben und Tod unternehmen. Eine Verstärkung abzu- warten, wäre sinnlos gewesen. Die vorgeschriebene Zeit drängte und unsere Brigaden und Sturmkompanien gingen bereits nördlich und südlich des Grates vor. Es blieb nichts übrig, ich mußte die Cellospitze mit meinem Zum Seilbahn- und Liftbetrieb in Kitzbühel Ergänzend zu den beiden Berichten „Seilbahn- und Liftbetrieb" auf Seite 1 und „Die Wintersaison hat begonnen" auf Seite 11 geben wir höflich be- kannt: Der Verkehr auf den Kitzbüheler Seilbahnen und Skiliften bezieht sich auch auf den gesetzlichen Feiertag, 8. Dezember, dem Fest Mariä Emp- fängnis. Der zusätzliche Verkehr des Sesselliftes Ehrenbachhöhe, des Alfons-Wal- de-Schleppliftes und der Doppelsesselbahnen Maierl 1, II und III in Kirch- berg bezieht sich also auf Samstag, Sonntag und Montag, 6.-8. Dezember 1969. Sonntag, 7. De- zember (2. Ad- vent), 10 Uhr, Kitzbühel, Chri- stuskirche (neben Horn- bahntalstation). Evangelisches Pf arramt Kitz- bühel, ölberg 6, Tel. 0 53 56 44 04.
< Page 20 | Page 22 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen