Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 13. Dezember 1969 Kitzbüheter Anzeiger Seite 5 Vortragsreihe der Volkshochschule Kitzbu ""hel Im Advent verantstaltet die Volks- hochschule Kitzbühel einen Abend mit Frau Dr. Maria Hr o m a t k a. Sie wird am Montag, 15. Dezember um 20 Uhr im Kleinen Saal der Mädchenhaupt- schule, Traunsteinerweg 15, über das Thema „DAS VOTIVBILD - VOLKS- GLAUBE, BRAUCHTUM UND RELI- GIÖSE VOLKSKUNST IN DEN AL- PENLÄNDERN" sprechen. Das Brauchtum des Bildvotivs läßt sich bis in die griechische Antike zu- rückverfolgen. Die frühesten Votiv- bilder im Bereich der abendländischen Kirche entstanden in den Mittelmeer- ländern, in Italien und in Deutschland im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts, zu einer Zeit, da neben dem mystischen Muttergotteskult auch die Verehrung der heiligen Schutzpatrone in bestimm- ten Gnadenorten volkstümliche Ver- breitung gefunden hatte. In Deutschland und in Österreich be- reitete die Reformation der fieberhaft ansteigenden Bilderverehrung ein jähes Ende. Die Verteidigung des alten, an- gestammten Glaubens jedoch, und die Wiederbelebung des Wallfahrtswesens durch die triumphierende Kirche brachte bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts Fortsetzung aus Nr. 49 und Schluß Teurer Knollseisen! Deine drei Brü- der sind an der Front gefallen und dir im Tode vorausgegangen. Ein ar- mes altes Mütterlein mußtest du zu- rücklassen! Und nichts ist geworden aus dem, was du im Herzen trugst und mir so oft sagtest: „Kein eigener Grenzstein darf in Feindes Händen bleiben." Nach dem Tode hast du das viertemal die Goldene bekommen, du Treuester aller Getreuen! Nach Knollseisens Tod brach der Feind wieder über die Felswand vor. Wir waren aber gefaßt und er mußte neuerlich zurückweichen. Gleich dar- auf verstärkte uns die Feuerstaffel und die feindliche Patrouille, die an der Felswand klebte, fiel mit ihrem tapferen Oberleutnant. Obwohl wir den Hauptgipfel präzise unter Feuer hielten, brach der letzte hier noch le- bende Offizier, ein Leutnant, mit sei- ner Mannschaft aus. Er kam aber nicht mehr vor, denn wir hatten be- reits die Verstärkung erhalten. Mit zehn Mann stürmte ich über die Nord- flanke dem Gipfel zu. Nach kurzem, heftigem Nahkampf ergab rich der Feind. Um 8 Uhr früh war die Cello- spitze gefallen. 600 Gewehre, zwölf Maschinengewehre, ein Flammenwer- fer, zahlreiche Munition und anderes Kriegszeug wurde erbeutet. 151 Mann auch dem alten Brauchtum neuen Aufschwung. Ein Zug echter, kindlicher Frömmig- keit ist vor allem dem bäuerlichen Ba- rock eigen. und darum können auch die bayrischen und österreichischen Al- penländer als idealer Kulturboden für die wiedererwachte Tradition des Votiv- bildes und der naiven ' ‚Taferlmajerej" gelten, die zu Beginn des 18. Jahr- hunderts von Laien und bäuerlichen Handwerkern geschaffen wurde. Die Votivtafelwände von Andechs und Sammerei, von Absam, Maria Stein Die Photoausstellung des Kamera- klubs Kitzbühel vom 6.-8. Dezember in der Halle des Kurmittelhauses war ein voller Erfolg. Die zahlreichen Be- sucher waren von der großen Zahl der ausgestellten Bilder, der Vielfalt der Motive und nicht zuletzt von der Qua- lität überrascht und erfreut. Gezeigt wurden Bilder vom Skisport mit Toni Sauer, Karl Schranz, Herbert Huber und Rudi Sauer, die Mann- schaft um den Fußballklub Antel, der und drei Offiziere wanderten in die Gefangenschaft. Von meiner Kompa- nie blieben 21 Mann am Leben und mit diesen hielt ich die Cellospitze be- setzt. Bei der Maschinengewehrabtei lung des Obit. Schuster lebten von 62 nur noch 18 Mann. Um 9 Uhr begann das italienische Trommelfeuer. Wir hatten viele Voll- treffer und verloren 15 Mann und Oblt. Schuster weitere elf. Diese Verluste werden auf den Kriegerdenkmälern immer noch als Vermißte geführt, da die unglückliche Mannschaft in Atome zerrissen wurde. Sie ist spurlos ver- schwunden und nicht der leiseste Rest blieb von ihr übrig. Unser noch rechtzeitig erfolgter, to- desmutiger Angriff auf Kote 2591 als dominierender Punkt am Cellograt be- kam die allergrößte Bedeutung, als die Infanterieregimenter 5 und 67 der Brigade Hellebrouth über den Tonalepaß vorgingen. Mit dem Erfolg am Cellograt war auch der gesamte Presenaabschnitt und somit auch die wichtige Tonalefront gerettet. Bis um 10 Uhr abends des 14. Juni 1918 währte das Trommelfeuer. Nach- her setzte das Sperrfeuer ein und in einer eigenen Feuerwalze setzten die Italiener gegen 2 Uhr früh des 15. Juni neuerlich zum Angriff an. Bei dieser erfolgreichen Abwehr hatten wir auch und Kirchenthal, von Deruto (Umbrien), Cesena (Emilia) und Samt Anne d' Auray (Bretagne) haben bis zum heutigen Tag den Strömungen der Auf- klärung und der Säkularisation unse- res Jahrhunderts standgehalten. Diese letzten Pinakotheken religiösen Volks- glaubens sind zugleich eine unerschöf- liche Quelle für Heimatforschung, Mc- dizingeschichte, Volks- und Trachten- kunde. Die Volkshochschule lädt alle inter- essierten Kreise zu diesem Abend herz- lich ein. Zur Deckung der Unkosten wird ein Regiebeitrag von 10.— Schil- ling erbeten. Bundeskanzler und der Landeshaupt- mann; weiters prominente Männer wie Bäumler und Löwinger, Bilder vom Bischof sempf ang, über die Stadtmusik, die Schützen, die Kirchentalwallfahrt und den Jahrmarkt der Stadtmusik. Der Schülerskitag und das Leben und Treiben am Schwarzsee konnten eben- falls bewundert werden wie Bergbil- der von Kuno Rainer, der Empfang von Herbert Huber, die Bibelausstel- lung, die Einweihung der Hauptschu- le (1968 und 1969), der Valentir..stag Glück und erhielten keine Verluste mehr. Unser Gipfel wurde mit zehn Maschinengewehren, zum Teil italieni- sche, besetzt und das feindliche Ba- taillon wurde buchstäblich aufgerie- ben. Solange der Krieg noch währte, der Cellograt und St. 14 wurden vom Feind nicht mehr angegangen. Um 9 Uhr abends wurde ich auf Kote 2591 von einer Kaiserschützen-Sturmkom- panie abgelöst, den Cellograt besetz- ten vier weitere Hochgebirgskompa- nien und ich kam mit meinen noch le- benden sechs Mann nach Kogolo in Retablierung. Die sterblichen Reste unseres Korn- paniehelden Franz K n 011 s e i s e n wurden mit Lebensgefahr geborgen und im Militärfriedhof bei der Stavel- kaserne beigesetzt. Hier ruht Knolls- eisen heute noch. Die sechs übriggebliebenen Zugsfüh- rer erhielten die Goldene Tapferkeits- medaille. Sie leben noch (1931) und heißen: Fritz R e f a 1, Keratsbauer in Bergheim, Jakob T r 0 j a, Bauer und Bürgermeister in Altenmarkt, Josef V i e r t 1 e r, Tischlermeister in Zell am See, Simon H ö r 1, Jaggibauer in Alm bei Saalfelden, Hans M i t t e r - e g g e r, Gastwirt in Dorf Fusch und Fritz K i t z w e g e r, Bauernknecht in Golling. Von den Sturmpatrouillen auf Kote 2591 blieb aber nur ich allein am Le- ben. Dem Theresienritter Peter Scheider zum 80er Schöner Erfolg der Photoausstellung in ' .I Kitzbuhel ,4~' 1 ,-I
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