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Univ.-Doz. Dr. Georg Mutschiechner Das Kitzbüheler Bergbaugebiet Tirol war eines der wenigen Alpenländer, die über bauwürdige Silber- und Kupfererze verfügten. Aus diesem Bergsegen erwuchs die wirtschaft- liche und politische Macht der Landesfürsten. Das Emporkommen der Habsburger zur Weltmacht um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert wäre ohne uas Metall aus den Tiroler Erzen nicht möglich gewesen. Neben dem viel bekannter gewordenen Erzreichtum der Gegend von Schwaz bildete Kitzbühel das wichtigste Bergbauzentrum. Dem Bergbau verdankt die Stadt Bedeutung und Aufstieg. Die Schächte des Rerobichl waren noch vor hundert Jahren die tiefsten Europas. Aber auch andere bedeutende Baue lagen im Einzugsgebiet der Bergwerksstadt Kitzbühel. Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni Der urzeitliche Kupfererzbergbau im Gebiete um Kitzbühel Bauern und Bergleute bestimmen das bronzezeitliche Kulturbild in und um Kitzbühel. Es scheint, daß die Hochblüte des urzeitlichen Bergbaues in die Zeit der Urnnfelderkultur vor etwa 3000 Jahren fällt. Ihr jeden- falls gehören die zahlreichen im Gelände erhalten gebliebenen Arbeits- spuren an: die Scheidehalden hoch oben auf dem Berg als Zeugen der Aufbereitung des Erzes und im Unterland die Schlackenplätze als die letzten Reste einer eifrig betriebenen Kupferverhüttung. Grabungen in den Scheidehalden auf der Kelchalm haben uns die letzten Hinterlassen- schaften der Knappen erhalten - aus Holz, Ton, Stein und Metall. Sie berichten von der schweren Arbeit im und auf dem Berg, vom Leben und Treiben und wie die berühmt gewordenen Lebenberger Urnen- gräber vom Tod und Vergehen einer einstmals blühenden Kupfer- industrie. Was Forscherhand dem Boden an Geheimnissen entlockt hat, ist nun im Kitzbüheler Museum für die späten Nachfahren aufbewahrt... Kustos Dr. Liselotte Plank Vorgeschichtliche Funde aus dem Bezirk Kitzbühel Die ersten Spuren des vorgeschichtlichen Menschen im Kitzbüheler Raum stammen aus der frühen Bronzezeit. Hatte er bisher das Gebirge wegen der klimatischen Unbilden gemieden, so suchte er nun durch die Ge- winnung der Bodenschätze und den Handel mit den Rohprodukten und den daraus verfertigten Geräten zu Ansehen und Wohlstand zu kommen. Während der Urnenfelderzeit brachte der Abbau von Kupfer auf der Kelchalm einen großen Aufschwung mit sich, im ganzen Land schlag- artig auftretende Nekropolen der eingewanderten Urnenfelderleute be- weisen die gewaltige wirtschaftliche Expansion innerhalb dieser Periode.
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