Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. Februar 1969 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Die Zeiler hatten noch eine winzige Chane, um vom letzten Platz weg- ukornmen: Sie mußten „Güssinger" in Zell und „Hilti" in Feldkirch schla- gen. Dann wäre 11ilti Letzter geworden. Unter diesem Motto schien das Spiel in Zell zu stehen. 12 Zeller Spieler versuchten mit allen erlaubten und un- erlaubten Mitteln, die Kitzbüheler un- terzukriegen, die Funktionäre der Zel- 1er taten das ihre, zwei schwach.. Schiedsrichter drückten alle Augen zu, 'und 1000 wütende Zuschauer hetzten und hetzten Das war die Atmosphäre, in der das letzte Bundesligaspiel des EC Güssin- cer in dieser Saison im neuen Kunst- eisstadion im Kur- und Sportcentre in Zell in Szene ging. Zu Beginn schien es auch wirksam. Güssinger fand im ersten Drittel seine gewohnte Leistung nicht und durch ein Tor von Mayer nach Vorlage von Butchard geht Zell in Führung. Im Mitteldrittel wird bei Güssinger herrlich kombiniert und rasch steht es 5:1 für Güssinger. Un- aufmerksamkeiten in der Hintermann- schaft bringen das 5:3. Im Schlußdrittel fällt bald das 5:4, Zell riecht Morgen luft, doch Güssingers Stürmer machen dies bald zunichte und stellen den Endstand von 7:4 her. Dies scheint sehr einfach, doch was sonst noch alles geschah, war furcht- bar. So z. B. als Lilyholm auf der Strafbank sitzend von hinten von zwei leuten gewürgt und gehalten wird, während der ebenfalls auf der Straf- bank sitzende Zeller Spieler Toni Fer- sterer ihm mit dem Schlittschuh an der Hand eine Schnittwunde zufügt. Als z. B. Miliman mit hoch erhobenem Schläger (Kopfhöhe) auf Jöchl zueilt, der glücklicherweise jedoch der schnel- lere war und ein Tor erzielte, ehe Mill- man seinen Cross - chek anbringen konnte . . . so z. B. als Fersterer sei- nen Schläger auf Falkman schlug und der Schläger in drei Teile zersprang. so z. B. als Miliman einen der Schieds- richter angriff und ins Tor warf, der aber darauf überhaupt nicht reagierte und Millman unbestraft ließ . . . so z. 3. als Bachler wiederholt von an der 3ande stehenden Zuschauern ange- spuckt wurde . . . so z. B. als beim Dc- :reten der Kabine nach dem zweiten, Drittel eine Stinkbombe geworfen wur- e, so daß die Kitzbüheler in der Ka- kine kaum richtig atmen konnten so als z. B. - und diese Liste ließe sich beliebig lang fortführen. Hier muß bis in die kommende Sai- son vom Verband ‚allerhand geschehen. Diese Zustände müssen ‚abgestellt wer- den. Kitzbühel wurde im Vorjahr be- straft und für den Wiederholungsfall Platzsperre angedroht. Was wird wohl hier geschehen? Mit diesem Sieg erreicht Güssinger das Maximum von acht Punkten in der Schlußrunde und hat nunmehr mit 16 Punkten sogar um sechs Punkte mehr als der Vierte, die WEVG. Verbandsschiedsrichter Heidinger: „Da gibt es nur eins: Ausschluß!" Das Schicksal wollte es, daß Obmann Otto Hölzl beim :Bundesligaspiel in Zell am See neben den Herren Hei- dinger und Wurzer .(ÖEHV-Verbands- schiedsrichter aus Zell), aus dem Vor- jahr noch in bester Erinnerung, zu sitzen kam. Als .Millman den Schieds- richter des Spieles Zell—Güssinger ins Tor stieß und ihm noch einen Fußtritt in den verlängerten Rücken versetzte, meinte Heidinger spontan: „Da gibt's nur eins - Ausschluß!" Doch der Re- 11 Tore, darunter fünf von Falkman,, mußte Hilti Feldkirch am vergangenen Samstagabend im Kitzbüheler Kunst- eisstadion von Güssinger Kitzbühel hinnehmen. Die Kitzbüheler, die Un- terrainer noch nicht einsetzen konn- ten und bei denen auch Thielmann noch fehlte, waren von der ersten bis zur letzten Minute überlegen und sieg- ten nach Belieben. Nur zwei Spieler der Gäste konnten halbwegs mithalten:, Walter Znenahlik im Sturm, der seine Mitspieler immer wieder herrlich frei- spielte, und Adolf Bachura in der Ver- teidigung, der vergeblich versuchte, die Angriffswelle der Kitzbüheler zu brem- sen. Bei Güssinger Kitzbühel waren es besonders Falkman und Lilyholm im zweiten Sturm, die die Gäste zur Ver- zweiflung trieben. Die Tore für Güssinger erzielten: Falkman 5, Jöchl und Bachler je 2, Li-' lyholrn und Ausweger je 1. Für Hilti scorten Stricker und Znenahlik. Güssinger Kitzbühel auf Westeuropatournee! Wie in den vergangenen Jahren, so geht Güssinger Kitzbühel heuer auf eine große Tournee. In Deutschland, feree aus Oberösterreich dachte nicht daran. Es war ja nichts geschehen. Sicher, wenn man ‚weiß, daß die Schiedsrichter wie die Spieler mitten durch die Zuschauer müssen, wenn sie vom Platz in die Kabinen wollen, ver- ständlich. Denn wer ist schon bereit; für die wenigen Schillinge, die ein Unparteiischer für die Leitung eines Meisterschaftsspieles erhält, seine Haut zu Markte zu tragen? Interessant die Meinung des Zeller Schiedsrichters, der - wie er heuer bei zwei Spielen der Kitzbüheler bewies doch ein objektiver Unparteiischer ist. Die Herren Pfannhauser und Wald- hauser hingegen hatten Angst, die un- besonnenen Zeller Zuschauer herauszu- fordern. Leidtragender ist dabei der Sport, in diesem Fall der Eishockey- sport, denn auch hier sollten Objekti- vität und Fairneß an oberster Stelle stehen. Mit Stinkbomben, Tätlichkei- ten gegen Spieler und Schiedsrichter und Beleidigungen, die vor jedem Ge- richt zu einer Verurteilung führen würden, tut man dem Sport keinen guten Dienst. Dies ist weder im Ein- trittspreis inbegriffen, noch den Spie- lern freigestellt, wenn sie am Sport- platz sind. Kitzbühel mußte im Vor- jahr Lehrgeld zahlen (hohe Strafen) - und anderswo? Holland, Belgien und Frankreich ste- hen insgesamt zehn Spiele auf dem Programm. Gespielt wird in Söllingen gegen die Canadian Raiders, in Baden- Baden gegen die Canadian Arrows, in Zweibrücken gegen die Canadian Fly- ers, in Düsseldorf gegen den Ex-Mei- ster EG Düsseldorf, in Den Haag ge-. gen Hockej, in Lüttich gegen CPL Liege, in Lille, Reims und Amlens ge- gen die französische Nationalmann- schaft und in Paris gegen ACBB. Die- ie- Koks u. Kohlen Koksu.Kohlen Telephon 2992 se Tourneen haben immer eine dp- pelte Aufgabe, einmal die rein sport- liche, zum zweiten jedoch die Werbung für Kitzbühel, denn Güssinger spielt meist vor großen Zuschauerzahlen und die bei den Spielen verteilten Pro- gramme, die Werbetonbänder, die ab- gespielt werden etc. erfüllen stets eine große Werbung für Kitzbühel. Für die Mannschaft ist zwar heuer die Fahrt- strecke nicht so lang wie im Vorjahr, wo in 17 Tagen rund 6000 km zurück- gelegt werden mußten, jedoch sind heuer sehr starke Gegner gegen Kitz- bühel aufgeboten. Güssinger Kitzbühel beendet auch letztes Meisterschaftsspiel siegreich Güssinger schlägt Zell auf eigener Anlage 7:4 Hilti Feldkirch kam gegen Güssinger Kitzbühel unter die Räder Güssinger siegte gegen Hilti 11:2 (3:1, 5:1, 3:0)
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