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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Februar 1969 Dr. Helmut Garns, Univ.-Ass. Dr. Diet- mar Assmann, LOA. Dr. Eduard Wid- moser, Dr. Inge Rohn, Univ.-Prof. Dr. Richard Pittoni, Kustos Dr. Liselotte Plank die einzelnen Beiträge verfaßt. Das hervorragend ausgestattete, mit Bildtafeln, Zeichnungen, Karten und Tabellen versehene Werk soll zu dem 1971 bevorstehenden Kitzbüheler 700- Jahr-Jubiläum vollständig vorliegen. Bei der Buchübergabe sagte Landes- kulturreferent, Landeshauptmannsteli- vertreter Prof. Dr. Prior, unsere Zeit sei zwar mehr der Gegenwart und Zu- kunft zugewandt und lasse die Ver- gangenheit zurück und im technischen Zeitalter sei nur das Weiterstreben im Blickpunkt. Aber der Technik und Zu- kunft tragende Mensch kann seine Ver- gangenheit nicht weglassen, aus der alles gewachsen ist. Das Gewachsene ist der rPilm Telephon 2992 Nährboden des Menschen, daraus kommt die Kultur, erst dadurch entwickelt sich die Technik als sinnvolles Reifen, die Kraft für die moderne Zeit. Es muß auf einem echten Fundament aufge- baut werden und nicht viele Völker haben ein so gewichtiges Erbgut aus der Vergangenheit mit Begriffen wie Freiheit, Ordnung, Recht. Die Vergan- genheit ist die Grundlage des Aufbaues der Gegenwart und Zukunft und aus ihr sind jene Güter herüberzuretten, die zur Erfüllung echten Menschentums notwendig sind. Ueber 3000 Jahre Entwicklung füh- ren die vorliegenden Seiten der beiden ersten Bände des Kitzbüheler Stadt- buches. Schon vom 11. bis zum 8. Jahr- hundert vor Christus wurde auf der Kelchalpe in rund 1200 Metern Höhe bei Kitzbühel nach Kupfer geschürft. Dann hörte man nichts, bis 1219 wie- der der Bischof von Regensburg und der Herzog von Bayern hier Bergwerks- rechte hatten. Besonders im 15. und 16. Jahrhundert blühte der Bergbau in Kitzbühel und gab es am Rerobichi über 1500 Bergknappen, daneben wurde im Bergbau Schattberg und Sinwell ge arbeitet und der vorzeitliche Bergbau Kelchalpe fing 1769 an. Aber im 18, Jahrhundert begann der Niedergang des Bergbaues und an der Wende zum 20 Jahrhundert kam sein Ende. Besonders seit 1400 nahm der Berg-. bau in Tirol höchsten Aufschwung. 1419 übertrug Herzog Friedi IV. mit der lee_: ren Tasche die Leitung des landesfürst-, liehen Bergwesens in Tirol seinem Kanz- ler Ulrich Putsch, der dann 1428 bis 1439 Bischof in Brixen war. 1539 gab es in Tirol bis Persen (Pergine) hinab 17 Berggerichte. Interessant ist, daß zur Zeit der Fugger im Tiroler Bergbau das Frischwerk, d. h. das Blei, zum Aus- bringen des Silbers aus den Erzen von Kitzbühel-Rerobichl aus den Bergwer- ken von Gossensaß und Schneeberg be- zogen wurde. In der Gründungsurkunde der Jenbacher Gesellschaft 1565 wurde vereinbart, daß entbehrliches Erz vom Südtiroler Schneeberg oder Gossensas- ser Erz zum Preis von zwei Gulden abgegeben werden soll. So gelangten z. B. 1585 170 Zentner Schneeberger Bleiglanz um 374 Gulden und Bleierz aus Gossensaß für 114 Gulden an den Litzfeldner Schmelzhandel. Im Jahre 1657 war die Lage der Fugger derart, daß sie sämtliche Tiroler Bergwerks- anteile außer am Schneeberg und bei Sterzing aufkündigten und damit den Tiroler Regierung die Fuggerischen Bergbaue kostenlos in den Schoß fielen. Kitzbühel besitzt auch im alten Ka- stengebäude ein kleines, aber mit Liebe und Umsicht eingerichtetes Heimat- museum. In diesem sind derzeit in zwei Schauräumen 54 Werke des vor einem' Jahrzehnt verstorbenen Kitzbüheler Ma- lers und Architekten Prof. Alfons Walde ausgestellt. Die Ausstellung bietet einen guten Ueberblick der Entwicklung die- ses bedeutenden Tiroler Landschafts- und Porträtmalers, auch seiner archi- tektonischen Kunst. Jugendskitag in Kitzbiihel Wie bereits berichtet, findet heute, Samstag, 22. Feber 1969, der Kitzbühe- ler Schüler- und Jugendskitag statt. Beginn 9.30 Uhr. Start auf der Hinter- bräuleiten. auf Ganslern. Hausberg und Seidlairn. Siegerehrung unter Mitwirkung der Stadtmusik um 15 Uhr im Hof der Volksschule. Ausdem Rathaus Auf Antrag von Gemeinderat Fried- heim Capeilari wurde Gemeinderat Josef Oberhauser als Mitglied der Höfe- kommission und in die Grundverkehrs- behörde bestellt. Ersatzmann ist Ge- meinderat Georg Berger. Bürgermeister Hermann Reisch sprach dem bisherigen Leiter des Ver- messungsamtes Dipl.-Ing. Karl S c h w a r- z in g e r, der zum Inspektor des Ver- messungswesens von Tirol und Vorarl- berg ernannt wurde, den Dank für gu-' te Zusammenarbeit aus. Weiters gab der Bürgermeister bekannt, daß der Leiter des Bezirksbauamtes Kufstein Hofrat Dipl.-Ing. Graf E n z e n b e r g in den Ruhestand getreten ist. An seiner Stelle wurde mit der Leitung des Am- tes, das auch für den Bezirk Kitzbühel zuständig ist, Oberbaurat Dipl.-Ing. Franz Thaler beauftragt, der mit den Verhältnissen in Kitzbühel bestens ver- traut ist. Das Ansuchen des Hoteliers Florian Kofler, Grandhotel, auf die Errichtung einer Imbißstube im früheren Pferde- stall der Seidlairn wurde einstimmig bewilligt. Die „Königin von Tirol" im Heimatmuseum Farbkatalog für die Alfons-Walde- Ausstellung Für jeden Weidmann eine Sehens- würdigkeit befindet sich nun im Kitz- büheier Heimatmuseum. Ein Gamskrik- kerl, das bei der Internationalen Jagd- ausstellung 1936 in Innsbruck die Gold- medaille errang und darüber hinaus zur ‚.Königin von Tirol" prämiiert wur- de. Ein Jahr später wurde die gleiche Trophäe in Berlin prämiiert. Diese Trophäe stammt aus der Ge- weihsammlung des herzogl. Oberjägers Johann Schwarzenbacher (t 1945), frü- her Restaurationspächter von Schloß Münichau und konnte nun von der Familie Schwarzenbacher als Leihgabe für das Heimatmuseum erworben wer- den. Die Garns wurde 1928 im Karwen- delgebiet erlegt, das Alter wurde auf Grund der Jahresringe mit 26 registriert ein ungewöhnlich hohes Alter für eine Garns. Bewertet wurde das Krickerl mit 136 Punkten. Zur Ausstellung der Werke von Prof. Alfons Walde ist zu berichten, daß in Kürze ein bebildeter Farbkatalog her- auskommt. Die Ausstellung erfreut sich nach wie vor regen Besuches, insbeson- dere aus den Reihen der Wintergäste. StiØiIllie1er eø«iIumIriiIjten - Geboren wurden: ein R o der i c k George dem Polizeioffizier William Mackintosh und der Gattin, Elisabeth geb. Fara, Aurach 216; eine A 1 ex- a n d r a dem Hauptschullehrer Franz Wiesen und der Gattin, Notburga geb. Brunner, Kössen Nr. 308a; eine Hilde- gard iidc- gard dem Zimmermädchen Barbara Margreiter, Westendorf, Vorderwindau 11; eine Sabine Maria Magdalena dem Installateur Josef Stanger und der Gat- tin, Monika geb. Oberreßl, Bankange- stellte, Kitzbühel, Siedlung Frieden 39; ein Michael dem Sägewerksbezitzer Michael Widschwendter und der Gat- tin Hannelore geb. Rameis, Scheffau, Blaiken 11; eine Inge dem Lager- verwalter Johann Ritz und der Gat- tin, Albertine geb. Schwarzbauer, Kitz- bühel, Höglrainmühle 4; eine Monika Antonia dem Hilfsarbeiter Siegfried Hechenberger und der Gattin, Not- burga geh. Schwaiger, Ellrnau Nr. 27; ein Kurt dem Melker Gottfried Noichl und der Gattin, Theresia geb. Lechner, Jochberg Nr. 396; eine Inge dem Amts- tierarzt Dr. med. vet. Günther Much und der Gattin, Waltrude geb. Denk- mayr, Fieberbru'nn Nr. 611; eine Ka- rin Ingeborg der Verkäuferin Hermine Decker, Kitzbühel, Siedlung Badhaus 13; ein Wilhelm Peter der Hausfrau Gerlinde Zischg geb. Gruber, Kitzbühel, Jochberger Straße 62; eine Teresa
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