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P. b. h. Erscheinungsort und Verlagspostanit 637J Kitzbühel Samstag, 21. März 1970 Preis 1.50 Schilling, Jahrebezugsgebühr 70.— Schilling 21. Jahrgang, Nr. 12 Sa., 21. Benedikt So., 22. Kasimir Mo., 23. Otto Di., 24. Gabriel E. Mi., 25. Mariä Verk. Do., 26. Gründ. Fr., 27. Karfreitag :f;1Iifi [4 i •i Gefahr für weite Teile des Bezirkes - Kitzbüheler Gemeinderat Gegner einer Strukturänderung - Auf sichts- beschwerde gegen die Berghauptmannschaft Am 12. März 1970 wurde die 28. Sit- zung des Kitzbüheler Gemeinderates abgewickelt. In dieser wurde, neben anderen wichtigen Punkten, auf Grund eines Berichtes von Bürgermeister Hermann R e i s c h, gegen eine Wie- dergewältigung des Erzbergbaues Stel- lung genommen. Dem Bericht des Bürgermeisters entnehmen wir, daß im Mai d. J. vor- erst im Gemeindegebiet von Obern- dorf eine neue Verhandlung stattfin- den solle. Diese Verhandlung konzen- triert sich scheinbar nur auf den Berg- bau, ohne den Fremdenverkehr ent- sprechend ber.icksichtigen zu wollen. Der Bürgermeister berichtete ausführ- lich von dem Ergebnis der Diskussion von Oberndorf am 9. März 1970, die dankenswerterweise vom ROTARY- Club Kitzbühel veranstaltet worden war. (Siehe unser Bericht in der Aus- gabe vom 14. März.) In der anschlie- ßenden Debatte wurde vom gesamten Gemeinderat eindeutig gegen eine Wie- dergewältigung der alten Bergbaue Volkshochschule Kitzbühel Die Leitung der Volkshochschule Kitzbühel macht alle daran interes- sierten Kreise nochmals darauf auf- merksam, daß Herr Rudolf Harb sei- nen Farblichtbildervortrag diesen Frei- tag, 20. März 1970 im „Kleinen Saal" der Mädchenhauptschule hält. Beginn 20 Uhr; TJnkostenbeitrag 10 Schilling. Zu einmalig schönem Bildmaterial spricht der Vortragende über das The- ma: „Auf den Spuren der Griechen". In diesem Zusammenhang sei hier auf den Artikel in der letzten Ausgabe des „Kitzbüheler Anzeigers" verwie- sen. und auch gegen eine Inbetriebnahme neuer Stellung bezogen. Bei dem Projekt bzw. dem Vorhaben der Union Corp. Ltd. Johannesburg in Südafrika und der verstaatlichten Montanunion in Mitterberg handelt es sich nicht nur um das Gelände des Rerobichis, sondern, wie GR Dr. Otto W e n d 1 n g berichtete, nach Anga- ben der Berghauptmannschaft von Ti- rol um weite Teile des Bezirkes Kitz- bühel. Eine Verunreinigung von Luft und Wasser gehe daher alle an. Alle, die im Bereich unserer Ueber- und Un- terwasserströme liegen, bis hinunter nach Kössen und bis hinaus zum Chiemsee, und alle, die Rauch und gif- tige Schwaden als Momente einer mög liehen Strukturänderung, vom Frem- denverkehr zurück zum Bergbau, be- fürchten. Es wurden zahlreiche Argu- mente vorgetragen, um einen Bergbau verhindern zu können, die Anberau- mung von öffentlichen Versammlun- gen, die Eingabe von Protesten, eine Verpolitisierung des Projektes, die An- Literaturabend in der Galerie Unterrainer De: Turmbund, Arbeitsgemeinschaft Kitzbühel, ladet Sie herzlich zu einem Literaturabend ..Eine kaiserliche Bot- schaft - Dichtungen von Franz Kafka" ein. Franz Kafka (1883 in Prag gebo- ren. 1924 bei Wien gestorben) zählt zu dm bedeutendsten Dichtern der er- sten Jahrhunderthälfte. Mit diesem ihm gewidmeten Abend wollen wir versu- chen, einen Einblick in sein Werk zu geben. Gestaltung: Hugo Bonatti (Kitzbühel). Tag und Zeit: Samstag, 21. März um 2015 Uhr, Ort: ‚.Galerie Unterrainer" (Haus Infeld. Ehrenbachgasse 18), der- zeitiger Aussteller Prof. Erich Klingler, Eintritt: Freiwillige Spenden! rufung des Parlaments u. a. GR Fried- helm Capellari hielt jenen Leuten, die in der Oeffentlichkeit bereits von ei- ner Tatsache sprechen, daß ein ren- tabler Bergbau nicht vermieden wer- den könne, vor, daß die Gemeindever- tretungen im Namen der Bevölkerung die Pflicht und auch das Recht haben, die Luft rein und das Wasser klar zu halten. GR Gerhard R e s c h und GR Wasti Z w i c k n a g 1 plädierten für die Ein- setzung von Kommissionen und Aus- schüssen, die den Auftrag erhalten sollen, alle Möglichkeiten zu prüfen und insbesondere die Bevölkerung über Tatsachen zu unterrichten. Ge- rüchte haben keinen Wert. Stadtrat Peter S i e b e r e r und Vizebürgermei- ster Hans B r e t t a u e r wiesen mit anderen Gemeindemandataren darauf hin, daß die Berghauptmanschaft das öffentliche Interesse des Fremdenver- kehrs jedem anderen Interesse vorzu- ziehen habe. Die Allgewalt der Berg- hauptmannschaft muß in diesem Fall gebrochen werden. Wie weiters im Rahmen der bereits genannten Forum- diskussion des ROTARY-Clubs bekannt wurde, hat die auf Wunsch des Herrn Landeshauptmanns Eduard Wailnöfer ins Leben gerufene Kommission unter dem Vorsitz von Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia eine saftige Aufsichtsbeschwerde gegen die Berghauptmannschaft eingebracht. Dieser Kommission gehören weiters noch u. a. die beiden Bürgermeister von Oberndorf und Reith, Franz Höck und Alois Ritter, Hofrat Dr. Kirch- mair und Univ.-Doz. Dr. Georg Mutsch- lechner an. Dieser Aufsichtsbeschwer- de, so wird es von vielen Interessen- ten gewünscht, sollten sich die Ge- meinden und die Fremdenverkehrs- verbände anschließen. Univ.-Doz, Dr. Mutschlechner hat in unserer Zeitung Nr. 1 vom 3. Jänner
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