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Samstag, 21. März 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Verbauung der KitzböhelerAche wird fortgesetzt Bergbahn AG erhöht Tarife - Neue Tageskarte für Einheimische - Bera- tungen wegen Umkehrung der Einbahn - Erneuerungen der Beziehungen zur Mutterstadt München - Verschwisterung mit Sterzing Bei der 28. Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates unter dem Vorsitz von Bürgermeister Hermann R e i s c h vom 12. März 1970 wurden neben dem Berg- bau auch andere wichtige Vorhaben beraten und darüber ein Beschluß ge- faßt. Für das zweite Wohnhaus auf dem Entstraßerfeld wurden die 12 Dreizim- merwohnunger1 und die sechs Einzim- merwohnungen. vergeben. Für die am 26. März 1970 stattin- dende 42. Hauptversammlung der Berg- bahn AG wurde wie bisher Stadtrat Walter Hirn:be rger als Vertreter der Gemeinde bestimmt. Nach dem Bericht des Bürgermeisters über den Fortgang der Arbeiten zum Bau des Wasserhochbehälters am Sonn- berg kamen die Tariferhöhungen der Bergbahn AG zur Sprache. Die Erhö- hungen betragen von fünf bis 20 Pro- zent. Neu eingeführt wird eine Tages- karte für Einheimische (50 Schilling) und eine Saisonkarte für Einheimische (1800 S), dagegen wird die Punktekarte für Einheimishe aufgelassen, da auf Grund des großen Gebietes (Kitzbühel —Kirchberg—Jochberg----Paß Thurn) ei- ne genaue Kontrolle nicht mehr mög- lich ist. Die Kindersaisonkarte (bis 15 Jahre) wird von bisher 600 auf 640 Schilling erhöht. Die neuen Tarife wur- den dem Gemeinderat zur Kenntnis ge- bracht; eine Beschlußfassung erübrigte sich, da die Tarife nach dem Aktien- gesetz von dieser festzusetzen sind. In der Debatte wurde der Wunsch ausge- sprochen, nicht nur Kindern, sondern auch den Jugendlichen eine ermäßigte Saisonkarte zu gewähren. Gemeinderat Alfred Gebetsberger sprach von Schülern und Studenten bis zum 18. Lebensjahr. Stadtrat Peter Sieberer wollte in diesem Fall auch sämtliche Lehrlinge eingeschlossen haben. Die Gemeinderäte Gerhard Resch, Fritz Tschurtschenthaler, Friedhelm C a p e 11 a r i sowie Vizebürgermeister Hans B r e t t a u e r setzten sich für eine verbilligte Mitagskarte für Angestellte ein. Der Bürgermeister berichtete sodann, daß auf Grund des neuen Struktur- Verbesserungsgesetzes ein Zusammen- schluß der Bergbahn-Tochtergesellschaf- ten mit dem Mutterbetrieb vorgesehen ist. Es betrifft dies die Berg- und Ski- liftgesellschaf: Kitzbühel und die Kitz- büheler Alpenseilbahngesellschaft, nach- dem die Kirchberger Bergbahnen Ges mbH. bereits mit der Bergbahn AG Kitzbühel alliiert ist. Dadurch ergeben sich verwaltungstechnische Vorteile. Das Aktienkapital wird von 4,5 auf 9 Millionen erhöht. Die Anteile der Stadt- gemeinde Kitzbühel mit 34 Prozent (Land Tirol 17 Prozent) bleiben gleich hoch. Zur Einseil-Umlaufbahn auf dem Wil- den Hag wies der Bürgermeister dar- auf hin, daß der Bau erst im Jahr 1971 erfolgen wird. Weitere Projekte sind eine Seilbahn auf den Pengelstein und ein Doppelsessellift auf die Niedere Fleckaim. Weiters sollen die beiden Sessellifte Steinbergkogel und Ehren- bachhöhe erneuert werden. Alle diese Vorhaben sind keine technischen Pro- bleme. sondern finanzielle. Die Verbauung der Kitzbüheler Ache in Richtung Langau konnte am 4. März begonnen werden. Die Uferpflasterung wird auf dem orographisch rechten Ufer fortgesetzt. Gemeinderat C a p e 11 a r i richtete an den Bürgermeister die Bitte, sich bei den zuständigen Stellen für die Auf- bringung der Verschleißdecke auf den vor drei Jahren sanierten Straßen (Bri- xentaler Straße. Paß-Thurn-Straße) ein- zusetzen. Auf Ansuchen des Tennisklubs wur- In diesen Tagen ging im Rathaus ein Luftpostbrief von dem berühmten Mondfahrer Neil A. Armstrong, da- tiert mit 10. März 1970, aus Houston in Texas, mit folgendem Inhalt ein. Mr. Hermann Reisch, Bürgermeister, Kitzbühel, Austria. Dear Mr. Bürgermeister: Please accept my sincere thanks for most hospitable invitation to visit the farnous City of Kitzbühel. Of course, 1 have known of your magnificent scenery for as long as 1 have known of skiing. My schedule is not sufficiently clear. at the present time, to know when 1 might have the opportunity to accept your kind invitation, but 1 certainly hope it will be possible to do so some time in near future. Sincere best wishes, Neil A. Arm- strong, e. h. Lieber Herr Bürgermeister! Nehmen Sie bitte meinen aufrichtigen Dank für Ihre gastfreundliche Ein- ladung, Ihre berühmte Stadt zu be- suchen, entgegen. Ich kenne die herr- liche Bergwelt in Kitzbühel schon Veing54eb *Übt beiUjit? de der ASVOe ermächtigt, mit diesem einen zehnjährigen Vorvertrag zur Be- nützung der gegenwärtigen und künf- tigen Anlagen abzuschließen. Im Straßenreferat berichtete Stadtrat Sie b e r e r über den Fortgang der Be- sprechungen mit der Firma Dr. Paras- sini über die Errichtung einer Hoch- garage auf dem Fußballplatz. Das schriftliche Anbot der Firma soll in den nächsten Tagen eintreffen, worauf ein Beschluß des Gemeinderates ein- geholt werden muß. Das Ansuchen der Bergbahn AG auf Bewilligung der Verlegung des Weges auf dem Hahnenkamm im Bereich der Bergstation des Alfons-Walde-Lifts und käufliche Ueberlassung eines Grenz- streifens von 590 m2 wurde bewilligt. Zur Frage der Umkehrung des Ein- bahnverkehrs von bisher Nord-Süd auf Süd-Nord wurde beschlossen, die Ver- kehrskommission einzuberufen; diese soll dem Gemeinderat geeignete Vor- schläge unterbreiten. Im Kulturreferat regte Vizebürger- meister Hans B r e t t a u e r die Erneue- rung des Freundschaftsverhältnisses mit der Mutterstadt München (Kitzbü- hel erhielt 1271 die Stadtrechte von München) und die Verschwisterung mit St er z ing an. Wegen der fortgeschrit- tenen Zeit (es ging bereits auf Mitter- nacht zu), wurden die Beratungen dar- über auf die nächste Sitzung verscho- ben. - seit der Zeit, als auch ich mich dem Skisport verschrieben habe. Momentan kann ich aus meinem Ter- minkalender nicht genau ersehen, ob und wann ich Ihre freundliche Ein- ladung annehmen kann; aber ich hoffe sehr, daß sich ein Aufenthalt in Kitzbühel in der näheren Zukunft verwirklichen lassen wird. Mit den besten Grüßen! \Vie bekannt, erhielten die Herren Neu A. Armstrong, Collins und Aldrin nach ihrem sensationellen Flug mit der Apollo 11 zum Mond eine Einladung. um mit ihren Gattinnen einen Urlaub in Kitzbühel zu verbringen. Der Brief von Herrn Neil A. Arm- strong wurde im Rathaus sehr freund- lich aufgenommen. Armstrong startete am 16. März 1966 mit der Gemini 8 mit seinem Kameraden Seott zu sechsein- halb Erdumkreisungen in 10 Stunden und 42 Minuten. In der Zeit vom 16. bis 24. Juli 1969 wurde von diesen verwegenen Astro- nauten zwei Erdumkreisungen, 30 Mond- umkreisungen und die erste Mondlan- dung durchgeführt. Flugzeit: 195 Stun- den und 18 Minuten. Armstrong und Aldrin waren die ersten Menschen, die den Mond betreten haben. Kommt Armstrong von Apollo 11 nach Kitz ?
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