Kitzbüheler Anzeiger

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P. b. b. £rscheinungsort und Verlagspostamt 6370 Kitzbühel Samstag. 11. April 1970 Preis 1.50 Schilling, Jahresbezugsgebühr 70.— Schilling 21. Jahrgang, Nr. 15 ISa., 11. Leo ii. P. So., 12. Julius Zeno Mo., 13. Ida Di., 14. Justinus Mi., 15. Anastasius Do., 16. Benedikt Fr., 17. Rudolf Auch Tiroler Landtag gegen Bergbau 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr: Hopfgarten Aus Anlaß der Wiederkehr des 100. Gründungsjahres der Freiwilligen Feu- erwehr der Marktgemeinde Hopfgar- ten findet am Samstag, 11. April, wie bereits berichtet, im Gasthof „Traube" eine Jubiläums-Festsitzung mit folgen- dem Programm statt. 19.30 Uhr Treffpunkt beim Feuer- wehr-Gerätehaus; 19.45 Uhr Heldenehrung beim Krie- gerdenkmal am Marktplatz unter Mit- wirkung der Bundesmusikkapelle Hopf- garten, anschließend Festversammlung im Gasthof „Traube". Vortragsreihe der Volkshochschule Kitzbühel Die nächste Veranstaltung in der Vortragsreihe der Volkshochschule Kitzbühel findet am Freitag, 17. April, 20 Uhr, wiederum im Saal der Mädchen- hauptschule Kitzbühel statt. Zu diesem Zeitpunkt wird Univ. Doz. Dr. Herta Haselberger, Wien, einen Farb- lichtbildervortrag über die „Kunst und Kultur Afrikas" halten. - Die Vortra- gende will darlegen, wieviele und wie verschiedenart:ge Kulturformen die Völker Afrikas im Laufe ihrer Geschich- te entwickelt und welchen Beitrag sie zur Weltkultur geleistet haben. Die Leitung der Volkshochschule Kitz- bühel lädt alle daran interessierten Kreise zu diesem Abend freundlichst ein. Kosmetikkurs5 Kursbeginn: Montag, 27. April 1970, 19 Uhr, Dauer 8 Stunden. Kursgebühr: S 80.—, für Gewerkschaftsmitglieder S 50.—. Kursort: Arbeiterkammer- Amtsstelle Kitzbühel, Gerbergasse 11. Kursleiterin: Dipl.-Kosmetikerin Anni Silberberger. Anmeldungen und nähere Auskünfte in der Arbeiterammer-Amtsstelle Kitz- bühel, Gerbergasse 11, Tel. 26 25, Bei der Landtagssitzung am 3. April hat Herr Landtagsvizepräsident Chri- stian Horngacher in Sachen Bergbau in Oberndorf nachstehende Anfrage an den Herrn Landeshauptmann Oek.-Rat Eduard Walinöfer gestellt: Im Raume Kitzbühel-Oberndorf sind derzeit durch die Union Corp. Ltd. Jo- hannesburg und der Montanunion Mit- terberg Erschließungsarbeiten für ei- nen künftigen Bergbaubetrieb im Gan- ge. Die Oeffentlichkeit erfuhr aus Zei- tungsberichten, daß bei der Erteilung der diesbezüglichen Bewilligung das Einvernehmen mit den Landesbehör- den nicht hergestellt wurde. Wir wis- sen, laß rein formell dies auch nicht notwendig ist. Wir sind aber der Mei- nung, daß bei so schwerwiegenden Ent- scheidungen doch auch die Landes- behörden eingeschaltet werden sollten. Durch Zeitungsmeldungen einerseits sowie durch Diskussionen hei verschie- denen Veranstaltungen andererseits, ist die Bevölkerung und hier insbeson- dere die Fremdenverkehrswirtschaft stark beunruhigt und verlangen Auf- klärung über die derzeitige Situation sowie über die zu erwartende Entwick- lung. Die unterfertigten Abgeordneten fra- gen daher den Herrn Landeshaupt- mann: Stimmt es, daß ohne Landeseinver- nehmen, durch die zuständige Bundes- behö:de, die Schürfrechte vergeben wurden? Nach unserer Ansicht kann die Aus- wirkung eines Bergbaubetriebes auf die wirtschaftliche Entwicklung des Be- zirkes Kitzbühel, mit allen Vor- und Nachteilen, erst nach Vorliegen ent- sprechender Expertengutachten beur- teilt werden. Da insbesondere die be- troffenen Gemeinden finanziell kaum in der Lage sind, solche Gutachten aus- arbeiten zu lassen, stellen wir an den Herrn Landeshauptmann die Frage: Sind Sie bereit, die zu einer derarti- gen Beurteilung erforderlichen unab- hängigen Expertengutachten (auch in bezug auf Beeinträchtigungen des Frem- denverkehrs) einzuholen? Auf die Anfrage des Herrn Landtags- vizepräsidenten Horngacher gab der Herr Landeshauptmann den Inhalt des Briefes an den Herrn Bundesminister KR Otto Mitterer bekannt: „Du (der Bundesminister) bist da- von unterrichtet, daß man im Raume Kitzbühel nach abbauwürdigen Erzen sucht und daß in dem Raum die Beun- ruhigung der Bevölkerung in einem sehr bedenklichen Maße zunimmt. Die Bewohner verweisen nach meinem Da- fürhalten mit vollem Recht darauf, daß man sich seit fünf Jahrzehnten um die Entwicklung der Fremdenverkehrswirt- schaft bemüht hat und daß es wahr- scheinlich auch mit dem besten Willen nicht gelingen wird, die Interessen des Fremdenverkehrs mit denen des Berg- baues zu koordinieren. Da ich weiß, daß bei Deinem Ministe- rium ein Verfahren wegen der Ertei- lung der Abbauberechtigung von Hai- denerzen am Röhrerbühel, Gemeinde- gebiet Oberndorf, läuft, verweise ich neuerlich und nachdrücklich auf die Beunruhigung der Bevölkerung und bitte Dich, mit aller Gewissenhaftigkeit danach zu trachten, daß eine Explosion in der Stimmung der Bevölkerung hint- angehalten wird. Ich muß dazu wohl auch noch sagen, daß ich mir über die bundesunmittel- bare Kompetenz bei diesem Fragekom- plex klar bin. Trotzdem möchte ich nicht verhehlen, daß die zuständigen Stellen - schon aus Gründen der kor- rekten Zusammenarbeit - veranlaßt werden sollten, den Landeshauptmann vom Stand der Dinge laufend zu unter- richten." Die Anfrageerledigung, soweit es sich um den 2. Teil der Anfrage handelt, wird geschäftsordnungsgemäß schrift- lich erfolgen.
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