Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, ii. April 1970 Von der Bauernbundversammlung in Kitzböhel Am 2. April fand im Gasthof Egger- wirt einen Bauernbundversammlung der Ortsgruppe Kitzbühel statt. Orts- bauernobmann GR Josef Oberhau- ser berhau- ser begrüßte dabei Nationalrat Paul Landmann, Landesbäuerin Anna He- chenberger. Bezirksobmann LA Bürgermeister Leonhard Manzl, Kam- meramtsdirektor Dr. Partl, Direktor Peter Brandstätter, GR Georg Ber- g er und Wirtschaftsberater Georg Ha- g er sowie zahlreiche Bauern und Jung- bauern. Dr. Partl hielt das Hauptreferat. Sei- ne Ausführungen wurden mit Inter- esse aufgenommen. Wir entnehmen diesen: Die Zukunft der Tiroler Landwirt- schaft soll von der Produktionsseite her neu geregelt werden. Im Jahre 1919 gab es in Tirol 35.000 Rinderhal- ter, 1969 aber nur mehr 19.000. Dage- gen konnten sich die Betriebe ver- größern. Im Jahre 1960 kamen pro Bauernhof 7 Großvieheinheiten und 1970 werden es zehn sein. Trotzdem gibt es in Tirol nur 700 Bauern mit mehr als 20 Kühen. Die Statistik läßt sich weiterführen. Gegenwärtig gibt es in Österreich rund 1 Million Milch- kühe, die Milchleistung der Kühe steigt jährlich um 1 bis 2 Prozent, trotzdem aber ist der früher viel gelästerte und gefürchtete Butterberg minimal. Auf diese Situation hat sich die Aufzucht günstig ausgewirkt. Allein im Jahre 1969 wurden in Österreich 550.000 Käl- ber aufgezogen und 26.500 Stück Rin- der wurden exportiert. Zur Schweine- zucht sagte der Referent: Wenn jeder Bauer z. B. nur um ein Schwein mehr züchtet und füttert, würde der Fleisch- markt in Österreich um 40 Millionen Kilogramm steigen. Obwohl gegenwär- tig wenig Butter exportiert wird, sind die Vorräte sehr bescheiden. In der Hartkäsewirtschaft (Emmentaler) ist ein weiterer Aufschwung zu verzeich- nen. Man erspart hier auch den Kri- sengroschen. - In bezug auf die Holz- wirtschaft teilte der Referent mit, daß heute (2. April 1970) Bezirksobmann LA Bgm. Leonhard Manzl zum Ob- mann des Landesholzwirtschaftsrates gewählt wurde. Die Papierindustrie ist zum heimischen Holzmarkt zurückge- kehrt und zwar aus dem einen Grund, weil die Staaten aus dem Osten nicht mehr liefern. Diese verkaufen das Holz nach England teurer und so kommt der einheimische Markt wieder zur Geltung. - Zur Raumerhaltung sagte der Referent, daß in den Ertragsrech- nungen der Fremdenverkehrswirtschaft die bäuerlichen Leistungen zuwenig gewürdigt werden. Den elastischen bäuerlichen Familienbetrieb, der schon seit Jahrzehnten praktiziert wird, halte er und alle anderen Bauernfunktionäre als jenen Betrieb, der allen anderen überlegen sein kann. Die Einwohner- schaft des Landes steigt von Jahr zu Jahr um 1 bis 2 Prozent; bei derLand- wirtschaft ist keine Steigerung zu ver- zeichnen. Die Bauern bleiben eine Min- derheit, jedoch eine qualifizierte NR Landmann berichtete kürz über die vor wenigen Tagen erfolgte Kon- stituierung des Nationalrates. Sodann wurde der „Fragestunde" ein breiter Raum gegeben. Peter Koidl: Berufsschule, Kammer- beitrag, Aemterhäufung, Altersgrenzen. Johann Reiter: Milchpreis, Substanz- verluste, Hofsicherung, Mitsprache- recht. Johann Weriberger: Manholtsplan Toni Laucher: Öffentlichkeitsarbeit, Partei- und Standesorganisation, Wild- bachverbauung, Bauernmuseum Hinter- obernau. Viehausstellung zur 700-Jahr- Feier der Stadt Kitzbühel. Die Beantwortung durch Kammer- amtsdirektor Dr. Partl erfolgte zufrie- denstellend. Seine Ausführungen über den Kampf der Bauernkrankenkasse mit den Ärzten, die tatsächlichen Be- gebenheiten in bezug auf die Import- abgabe bei Margarine und alle ande- ren Fragebeantwortungen wurden in- teressiert zur Kenntnis genommen. ST. JOHANN - Getraut wurden: am 3. April der Kraftfahrer Sebastian K r e p per, Erp- fendorf 43, mit der Näherin Elisabeth Baumgartner, Erpfendorf 297. - Geboren wurden: ein R o m a n dem Bergarbeiter Michael Wurzenrai- ner und der Gattin, Barbara gebo- rene Berauer, Fieberbrunn Nr. 517; ein M a r t i n dem Zimmermann Anton Jahrmann und der Gattin, Stefanie geb. Huber, Verkäuferin, Waidring, Hinterg. 3; eine M a g d a 1 e n a dem Maurer Stefan Rothmair und der Gattin, Gertraud geborene Seiwaid, Fieberbrunn 662; ein H e r b e r t dem Metaliwarenvertre- ter Herbert Huter und der Gattin, Eli- sabeth geb. Wörgötter, Kirchdorf 602; ein Roland Josef der Hausgehilfin Monika Höllwarth, St. Johann, Weitau23; ein J ü r g e n Sebastian der Schneiderin Katharina Seiwald, Waidring, Kirchg. 5. - Gestorben sind: am 21. März der Maurer Franz Edenhauser, Kitzbü- hel, Ehrenbachgasse 10, 67 Jahre; am 22. März der Bauer Anton S e i w a 1 d, St. Johann. Taxa 2, 67 Jahre; am 25. März die Bäuerin Anna Jöchl geb. Foidl, Fieberbrunn 178, 71 Jahre; am 2. April die Landarbeiterin Magdalena W i d m o s e r, St. Johann, Winkl-Sonn- seite 39. 83 Jahre. Abschlußfeier der Burschenfachschule Weitau Am Freitag, 10. April 1970 feiert die Landw. Landeslehranstalt St. Johann, Weitau, den Abschluß für die Burschen- fachschule. Programm: 9 Uhr Dankgottesdienst in der Kir- che zu Spital auf der Weitau 10 Uhr Schlußfeier im Speisesaal der Burschenfachschule Bericht über das abgelaufene Schuljahr Darbietung der Schüler Ansprachen der Gäste Verteilung der Schulzeugnisse und der Facharbeiterbriefe 12 Uhr Gemeinsames Mittagessen. Bezirks-Trophäenschau In St. Johann Die Bezirksstelle Kitzbühel des Tiro- ler Jägerverbandes veranstaltet am Sonntag, 12. April im Gasthof Bären die Pflichttrophäenschau für das Jagd- jahr 1969-70. Die Trophäen können in der Zeit von 10 bis 17 Uhr frei be- sichtigt werden. - - Vortrag. Am Donnerstag, 16. April findet in der Aula des Bundesgymna- siums St. Johann ein Vortrag von Dr. Karl Bauer-Debois über das Thema: ‚Heiße Eisen in der Erziehung" statt. Die Elternvereinigung lädt zum Besuch herzlich ein. Beginn 20 Uhr. Kath. Bildungswerk St. Johann LONDON, Spiegelbild oder Denkmal einer Weltmacht Über dieses interessante Thema spricht am Donnerstag, 16. April, 20 Uhr, in der Hauptschule Redakteur Dr. Mi- c.hael F o r c h er (Innsbruck) und zeigt dabei eine Reihe hervorragender Licht- bilder. Der Vortrag ist keine Reise- beschreibung. Es soll vielmehr gezeigt werden, in einer aufgelockerten hi- storischen Rückschau, wie sich das Weltgeschehen auf die Bedeutung und den Glanz einer Metropole eines einst so ausgedehnten Imperiums auswirkt. London, immerhin eine Großstadt mit mehr Einwohnern als Österreich (um die 9 Millionen), hat heute natürlich bedeutend weniger Ausstrahlungskraft als vor dem zweiten Weltkrieg, doch spiegelt sich die einstige Macht und Größe unverkennbar für jeden Besu- cher dieser Riesenstadt wider: in der Prachtentfaltung der Hofhaltung. den Prachtbauten, in der Zahl und dem Reichtum der Museen, in denen Uni- kate aus allen Weltteilen in einer Zahl gezeigt werden, wie dies in keinem anderen Staat möglich ist. Die mannig- fachen Unterschiede der Bewohner Londons hinsichtlich der Hautfarbe, der
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