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Samstag, 11. April 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Das als Pentagon ausgebildete Schie- Zu m Diau des WassermHochm berhaus wird ebenfalls auf eine durch- be hälters gehende Fundamentplatte gestellt, die Sonnberg in Kitzbühel die aufgehenden Wände trägt. Die Ab- deckung des Schieberhauses erfolgt Schieberhaus wird als Fünfeck ausge- durch ein Satteldach. Die Außenwände bildet. Der obere Teil des Schieberhau- des herausragenden Teiles werden ses wird über das Gelände geführt. Es schalrein in Beton ausgeführt. Die was- ist dies der einzige über Gelände sicht- serbenetzten Wände der beiden Kam- bare Teil des gesamten Werkes. mern sowie die Wände der Gänge sol- Die Vorderseite erhält eine Eingangs- tür. Von dort ist der Abgang auf die Höhe des Kontrollganges möglich. Der Eingang zu den Kammern führt aber vorerst in eine vom Wasserraum ge- trennte Beobachtungsgalerie und erst dann in den eigentlichen Kontrollgang, den nur das Wasserpersonal betreten darf. Zur Vermeidung von Schwitzwas- ser und der damit verbundenen Korro- sion ist eine Be- und Entlüftungsanla- ge vorgesehen. Das Schieberhaus wird durch das einfallende Tageslicht belich- tet. Die architektonische Gestaltung ist betont einfach und geht über den Ein- druck eines Zweckbaues nicht hinaus. Die Stadtgemeinde Kitzbühel errich- tet, wie bereits mehrmals berichtet, auf den Grundstücken des Josef Möl- unger, Oberleiten und des Josef Ober- hauser, Unterleiten, nach den Plänen von Dipl.-Ing. Pius L ä s s e r, Innsbruck einen Hochbehflter mit zwei rechtecki- gen Kammern, von denen die erste einen Fassungsraum von 3015 und die zweite einen Fassungsraum von 3110 Kubikmeter besitzen wird. Der umbau- te Raum beträgt 12.910 Kubikmeter und der nutzbare Wasserinhalt beider Kammern 6125 Kubikmeter. Die Ko- sten betragen voraussichtlich ein- schließlich der Quellenzu- und Ablei- tungen 16 Mill:onen Schilling, die zum Großteil im Darlehenswege aufgebracht werden; ein beachtlicher Teil über den Wasserwirtschaftsfonds mit den gün- stigen Zinssätzen. Der Hochbeaälter Sonnberg dient zur Verbesserung der Wasserversor- gungsanlage. Der Fassungsraum von 6125 Kubikme:er genügt, um auch in naher Zukunft den Ausgleich der Ver- brauchsschwankungen bewerkstelligen zu können. Die Höhe des neuen Werkes über NN wurde so gewählt, daß durch den Spiegel der Behälter der Druck im Versorgungsnetz gleichmäßig gehalten werden kann und auch die Pumpwas- serförderung vom Grundwasserwerk Langau bis auf die Behälterhöhe mög- lich ist. Außerdem stehen bekanntilch drei Quellzuflüsse zur Verfügung und zwar die Unterangerquelle, die Luegeckquel- le und die Ras:buchquelle. Durch neue- re Messungen betrug der Zufluß dieser drei Quellen im Feber 1970 17 Sekun- denliter und stieg im März auf 40 Se- kundenliter. Die Beteiligung der Ober- angerquelle und die geplante Einschleu- sung des Köglerbaches ist nur über ei- ne Aufbereitungsanlage möglich. Diese Maßnahme ist einer späteren Zeit vor- behalten. Der neue Hochbehälter Sonnberg wird als Rechteckbehälter ausgeführt. Die Anordnung der Kammern wurde so gewählt, daß bei einer Vergrößerung des Fassungsraumes eine weitere 6000 Kubikmeter große Kammer an das Schieberhaus angebaut werden kann. Der hiezu erforderliche Grund steht be- reits zur Verfügung. Die Trennung der einzelnen Kammer- bauwerke trägt dem Umstand Rech- nung, daß aus bodenmechanischen Gründen eine Auflösung des Bauwer- kes für notwendig erachtet wurde. Die derzeit im Bau befindlichen Kammern erhalten ein Innenausmaß von 19,60x 29,20 bzw. 24,40 x 24,40 Meter; die Was- sertiefe beträgt in beiden Kammern 6 Meter. Das von den Kammern getrennte Die drei Bauwerke, und zwar die bei- den Kammern und das Schieberhaus, werden durch Dehnfugen voneinander getrennt. Die einzelnen Behältersohlen werden auf eine Kiesschicht und einen Sauberkeitsbeton gestellt und als Trä- gerrostplatten ausgeführt. Die Behälterdecke der ersten Kam- mer wird von 15 und jene der zweiten von 61 Säulen mit einem Durchmesser von je 40 cm getragen. Die Decken bei- der Kammern werden als sogenannte Pilzdecken ausgeführt. Darauf kommt eine geklebte Isolierung und eine 70 cm starke Erdüberdeckung. Das Schieberhaus überragt mit sei- nem obersten Teil das Gelände und ist damit, wie bereits oben angegeben, der einzige von außen sichtbare Bauteil. Die vierte Wintersaison im Kurhaus Kitzbühel brachte eine weitere erfreu- liche Aufwärtsentwicklung der Besu- cherzahlen. Die Attraktivität des Bades und oft recht launischen Witterungs- verhältnisse veranlaßten 16,6 Prozent mehr Gäste als im Winter 68/69 die verschiedenen Einrichtungen zu benüt- zen. Vom 1. Dezember 1969 bis zum 31. März 1970 strömten insgesamt 76.023 zahlende Gäste ins Haus. Das sind um 10.835 mehr als im Vorjahr. Seit der Eröffnung des Kurhauses konnten so- mit insgesamt 345.956 Besucher regi- striert werden. Der bestfrequentierte Tag war bisher der Karfreitag 1970 mit 2148 zahlenden Gästen! Bei näherer Betrachtung der einzel- nen Abteilungen zeigt sich recht deut- lich, daß der ursprüngliche Gedanke, ein KURMITTELHAUS zu errichten, von der allgemeinen Entwicklung über- len verfliest werden. Die restlichen Flä- chen erhalten einen Dispersions- anstrich. Sämtliche Stahlteile werden sandge- strahlt; weitgehend wird aber auf Kunststoff zurückgegriffen und korro- sionswiderstandsfähiges Material ver- wendet. Die Zu- und Verteilungsleitungen werden aus betrieblichen Gründen dop- pelt geführt. Voraussichtlicher Durch- messer der Rohre 200-300 mm. Der Wasserverbrauch (Wasserabga- be) der Stadt Kitzbühel betrug nach Angaben von Betriebsleiter Hans He- chenberger am 18. März 1970 insgesamt 5247 Kubikmeter. Von dieser Menge wurden durch den Zufluß der Quellen (Unterangerquelle, Luegeckquelle und Rastbuchquelle) 1500 und über die Pumpstation Langau 3747 Kubikmeter aufgebracht. Die Messung gut einen Mo- nat später und zwar am 28. März 1970, ergab folgende Werte: 4306 m3 Wasserabgabe 3015 m3 Quellzufluß 1291M3 Pumpwerk Langau Bei einer Annahme von 8000 Einwoh- nern (ohne Gäste) ergibt sich mit Stich- tag vom 18. Feber 1970 ein durchschnitt- licher Wasserverbrauch von 656 Liter pro Person. holt wurde. Das Kurhaus ist heute vor- wiegend ein SPORT- und FAMILIEN- BAD. Die verschiedenen Einrichtungen und hier vor allem das Hallenschwimm- bad, die beiden Saunabäder und die Massageabteilungen werden von AL- LEN Wintergästen als Selbstverständ- lichkeit angesehen und als zusätzliche Attraktion innerhalb des normalen Ur- laubs konsumiert. Hingegen konnte das Moorbad als Kurabteilung im engeren Sinn, mit einem ganz speziellen Kun- denkreis, seine Frequenzen als einzige Abteilung nicht steigern. Ein weiteres Faktum zeigt sich schon seit der letzten Wintersaison: Das Kur- haus wurde in keiner Weise zu groß geplant und gebaut. Ganz im Gegenteil! In einigen Abteilungen herrscht den ganzen Winter hindurch permanenter Platzmangel. Die von Fachleuten vor Jahren errechneten Besucherzahlen und Guter Saisonverlauf im Kurhaus Kitzbu ""hel Um 16.6 % mehr Gäste als im Vorjahr / Tageshöchstfrequenz 2148 Besucher
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