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Samstag, 18. April 1970 - Kitzbüheler Anzeiger Seite -15 gen verbleiben. Schwache Triebe wer- den ganz entfernt oder, wenn zu we, fig starke Triebe vorhanden sind, bis auf zirka fünf Augen eingekürzt. Alle Triebe aus dem Wildlingsteil der Pflan- ze werden an ihrer Ansatzstelle ent- fernt. Bei Kletterrosen werden im Frühjahr ältere Triebe gänzlich weg- geschnitten, so daß wieder kräftige Neutriebe entstehen und die Pflanze verjüngt wird. Die jüngeren Triebe brauchen keinen Schnitt. Ein weiterer Schnitt ist nach dem ersten Blüten- flor durchzuführen. Die abgeblüten Blü- tenteile werden entfernt und der Trieb auf ein Blatt oder eine Verzweigung zurückgeschnitten. Dadurch bekommt das Rosenbeet eine gleichmäßige Hö- he, es kommt zu einer starken Neu- triebbildung und nach kurzer Zeit er- freuen uns die Rosen durch ihren zweiten Blütenflor. Das ganze Jahr über nimmt die Zahl der Schneefalltage mit der Höhe zu. Diese Zunahme ist aber im Winter am geringsten, so daß am Schwarzsee noch 58 Prozent aller Schneefalltage auf den Winter kommen, am Hahnenkamm noch 41 und auf dem Kitzbüheler Horn nur mehr 39 Prozent. Von den gesamten Tagen mit Schnee- bedeckung entfallen auf den Frühling und Sommer im Tale 25, auf dem Hah- nenkamm bereits 35 und auf dem Horn 38 Prozent Je 100 m Höhenanstieg nimmt die Schneebedeckung im Herbst um rund 2,5 Tage, im Frühling aber um 3 Tage zu. Der Unterschied ist geringer als anderwärts, weil auch im Tal der Schnee lange liegt. Im langjährigen Mittel von Kitzbü- hel fällt der Beginn einer nichtständi- gen Schneedecke im Herbst auf den 9. November, der Beginn der dauer- haften auf den 8. Dezember; beides Ter- mine, die sich durch häufige Schlecht- wettereinbrüche auszeichnen. Das Ende der dauerhaften Winterschneedecke er- folgt im Mittel am 24. März, das En- de der vorübergehenden neuerlichen Schneedecken im Frühling am 11. April. Es muß aber mit weniger Wahrschein- lichkeit eine vorübergehende Schnee- decke von Anfang Oktober bis Anfang Mai und auch eine ständige Winter- decke von Anfang November bis An- fang April vorhanden sein. Auf dem Hahnenkamm erfolgt die erste vor- übergehende Bedeckung im Mittel am 17. Oktober, die dauerhafte am 22. No- vember. Das Ende ist auf den 24. April bzw. 15. Mai anzusetzen. Eine dauern- de Decke kann sich aber schon Anfang Oktober einstellen und ihr Ende bis Mitte Mai verzögern. Mit einer vor- übergehenden Decke muß aber auch DUNGUNG IM OBSTBAU Sofort nach der Schneeschmelze soll die Hauptdüngung verabreicht werden. wobei vor allem auf eine entsprechen- de Kali- und Stickstoffversorgung zu achten ist. Der Aufwand für Kali liegt bei 8 bis 12 kg Patentkali oder 8 kg schwefelsaures Kali auf 100 m2. Die Höhe der Stickstoffgabe ist unter- schiedlich je nach Alter des Baumes. seiner Triebkraft und Sorte und schwankt zwischen 6 und 12 kg pro m9. Ein Teil dieses Stickstoffdüngers könn- te mit Vorteil erst nach der Blüte ge- geben werden. Neben der Einzeldün- gung wird für Junganlagen und beson- ders für das Beerenobst die Verwen- dung von Vollkorn empfohlen. Pro m2 sollen 10 bis 15 kg gestreut wer- den. - Immer aber sollen chlorfreie Düngemittel verwendet werden. JW von Anfang September bis Mitte Juni gerechnet werden. Es ist wenig wahrscheinlich, daß ein Winter extrem früh beginnt und zu- gleich extrem spät endet oder auch extrem spät beginnt und früh endet. Für Kitzbühel bedeutet eine Wahr- scheinlichkeit von 20 Prozent für die Dauer einer Winterdecke von zwei bis unter drei Monaten, daß jedes fünfte Jahr damit zu rechnen ist. Der Wert von 50 Prozent für drei bis unter vier Monate sagt, daß dieser Fall jedes zweite Jahr eintritt usw. Sehr lange und sehr kurze Winter sind äußerst selten. Weniger als 50 Tage Winter- schneedecke hat es in den letzten 65 Jahren in Kitzbühel noch nie gegeben, und nur etwa alle zehn Jahre unter- schreitet die Winterdecke eine Dauer von 75 Tagen. Die größte bisher in Kitzbühel ge- messene Schneehöhe beträgt 135 cm und diese Menge wurde am 25. März 1944 gemessen. Der Zeitpunkt des Eintritts der größ- ten Schneehöhe ändert sich von Jahr zu Jahr ziemlich stark. Es fällt auf, daß selbst in Kitzbühel etwa jedes fünfte Jahr die größte Schneehöhe erst nach dem Februar erreicht wird. Da- gegen sind Maxima vor Neujahr viel seltener. Im übrigen treten Höchst- stände mit zunehmender Seehöhe im- mer mehr verspätet auf. Das bedeutet, daß im Frühling die Schneemengen auf den Bergen noch zunehmen, wenn im Tal schon der Abbau einsetzt. Au- und Abtribstage der Trattalm (Stadtbuch Kitzbühel 1. Band, Univ.- Ass. Dr. Inge Rohn) 1942 25. Mai 1944 5. Juni 1943 27. Mai 1945 28. Mai 1946 25. Mai 1958 30. Mai 1947 23. Mai 1959 30. Mai 1948 26. Mai 1960 30. Mai 1949 25. Mai 1961 29. Mai 1953 27. Mai 1962 15. Juni 1954 5. Juni 1963 31. Mai 1955 4. Juni 1964 29. Mai 1956 2. Juni 1965 21. Juni 1957 1. Juni 1966 3. Juni Das Goldene Skibuch in der US-Presse Die Begeisterung für das goldene Skibuch, den silbernen und goldenen Schneestern zieht weite Kreise. So schickt uns Dr. Paul Dunakin •einen Zeitungsausschnitt einer amerikanischen Zeitung, in welcher er mit den Tro- phäen aus Kitzbühel groß abgebildet ist. Unter dem Bild steht geschrieben: Dr. Paul Dunakin zeigt auf einer Karte von Tirol die Gegend, wo er die Abfahrten für den goldenen Schnee- stern machte. Vor ihm stehen die zwei goldenen Skibücher mit den Eintragun- gen und Photos der Abfahrten und der Wimpel der Skischule, auf welchem die begehrten Abzeichen stecken. Der Text des Artikels lautet wie folgt: Einwohner von Wheaton gewinnt internationale Goldstern- Auszeichnung in Österreich Kürzlich wurde Dr. Paul H. Dunakin von der Skischule Kitzbühel, Austria, Tyrol, mit dem berühmten goldenen Schneestern ausgezeichnet. Dr. Duna- kin, Einwohner von Wheaton, ging seit 1963 nach Kitzbühel, um diese Aus- zeichnung zu erlangen. Sie wird nach den Regeln der Skischule für 50 ver- schLedene Abfahrten an Schiller ver- liehen. Im letzten Jahr wurde Dunakin für 30 Abfahrten mit dem silbernen Schneestern ausgezeichnet. Vergange- nen Winter machte er während seines dreiwöchigen Aufenthaltes die restli- chen 20 Abfahrten für den Goldstern. Eine Tour besteht meistens darin, ei- nen Berg zu besteigen, um dann auf Skiern bis zu 30 Meilen über alle Ar- ten von Schnee abzufahren. Doch bei einer Tour mußte er mit seinem Füh- rer in einer Hütte übernachten. Am Morgen, mit Fellen an den Skiern, er- reichten sie, nachdem sie einen zuge- frorenen See überquert hatten, nach fünfeinhalbstündigen Aufstieg den Gip- fel! - Die eben gewonnene Auszeich- nung wurde Dr. Dunakin vom Leiter der Skischule Kitzbühel Karl Koller im Rahmen einer Skibuchfeier, die jährlich stattfindet und bei welcher sich Träger der goldenen Schneesterne aus aller Welt einfinden, im Grandhotel überreicht. Die Skischule wies bei die- ser Gelegenheit darauf hin, daß Dr. Du- nakin der 117. Gewinner des goldenen Schneesterns in der Welt und siebte Die Schneeverhaltnisse in Kitzbühel Stadtbuch Kitzbühel 1. Band -. Wetter und Klima - von Universitäts-Prof. Doktor Franz Fllri
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