Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. April 1970 gegenüber, aber auch des Wissens um die finanziellen Sorgen und Anforde- rungen unserer Zeit, die unsere Ge- meinde belasten, hat der Feuerwehr- ausschuß sich doch entschlossen, an den Gemeinderat die Bitte zu richten, ein den heutigen Erfordernissen ent- sprechendes modernes Tanklöschfahr- zeug anzukaufen. Dieser berechtigte Wunsch der Wehr an den Gemeinderat war das Signal, um die Arbeit und Maßnahmen dieser Körperschaft öf- fentlich zu kritisieren. Doch sehr bald griff das Schicksal selbst ein. Die Brände beim Unterbräu und Schlosser brachten die Bestätigung, daß die For- derung unserer Wehr eine absolut be- rechtigte ist. Wieder waren es die Nach- barwehren Wörgl und Kirchbtchl, die mit ihren Tanklöschfahrzeugen und ih- ren Notstromaggregaten wirksame Hil- fe brachten. Gerade diese Brandfälle brachten den Beweis und überzeugten noch den letzten Gemeindebürger, daß Hopfgarten ein Tank-Löschfahrzeug braucht. Sowohl dem Feuerwehr-Be- zirksverband Kitzbühel als auch den Kameraden der Feuerwehren Kitzbü- hei, Wörgl, Kirchbichl und Itter sei hier für ihre moralische und kamerad- schaftliche Unterstützung vom Herzen gedankt. So ist also die Krönung aller bisher getätigten Neuanschaffungen das Tanklöschfahrzeug 2000 Lt Marke Mer- cedes 110 PS mit Allradantrieb, und der Bestückung mit einer 10-Meter-Alu- schiebeleiter und einem Notstromaggre- gat. Für Katastropheneinsätze wurden zusätzlich eine Motorsäge, divers Werkzeuge und Schutzbekleidung so- wie anderes mehr beschafft. Bei all diesen Anschaffungen hat der Feuer- wehrausschuß nach reiflicher tYber1e- gung die Notwendigkeit dieser Geräte der Gemeinde vorgetragen und die Be- lösung der Grundlasten im Jahre 1848 in den Maierhofgrund zinspflichtig. Die Häuser in der Lendgasse im Boden (an der alten Lend) und am Grafenweg in der Kühlen Luft (in der Tra) sind erst später auf landesfürstlicher Frei er- baut worden. Die gewerblichen Neben- betriebe des Maierhofes im Boden stan- den auf Maierhofgrund. Die Verleihung des Rechtes der Ab- haltung eines Wochenmarktes in Hopf- garten - die durch den im Jahre 1380 erfolgten Wechsel der Landesherrschaft von Regensburg an Salzburg notwen- dig wurde durch den Erzbischof Gregor von Salzburg am 12. Juli 1398 hat also den Marktort Hopfgarten nicht begründet, sondern das Marktrecht nur bestätigt. Die Bürger von Hopfgarten hatten das Recht, an jedem Montag das ganze Jahr hindurch einen Wochen- markt abzuhalten, auf dem jedermann in der Herrschaft und Landgericht It- ter Groß- und Kleinvieh, Schmalz, Kä- se, Tuch, Leder oder andere Kauf- mannswaren verkaufen und kaufen durften. Die Bürgerschaft achtete dar- schaffung wurde jeweils im gegensei- tigen Einvernehmen durchgeführt. Für die Bereitstellung der erforderlichen Mittel und für das Verständnis sei auf diesem Wege unsererseits dem Bür- germeister mit seinem Gemeinderat der herzlichste Dank ausgesprochen. Durch einen Aufruf an die Bevölke- rung sowie durch das 1968 abgehaltene Zeltfest, eine Fußballveranstaltung und eine Theateraufführung konnten auch wir zur Anschaffung dieses Tanklösch- fahrzeuges den ansehnlichen Betrag von 100.000 Schilling beisteuern. Allen Kreisen unserer Gemeindebewohner sei in dieser Stunde der innigste Dank ge- sagt. Diese spontane Aufgeschlossen- heit für die Belange der Wehr ist uns wohl der beste Vertrauensbeweis der Verbundenheit mit der Bevölkerung. Seit eh und je kann sich unsere Wehr eines konstanten Mannschaftsstandes erfreuen, der derzeit zirka 75 Mann ak- tive und 25 Mann in der Reserve be- trägt. Um jugendlichen Nachwuchs gab es in unserer Wehr nie irgendwelche Sorgen. Ein großes Augenmerk ver- wendete der Kommandant mit seinen Ausschuß der Kameradischaftspflege. Die hiezu vorhandene Kameradschafts- kasse wird zum Teil von edlen Spen- dern aus den Reihen der alten ver- dienten Wehrkameraden. zum Teil durch Spenden von hiesigen Firmen und von Spenden unserer zirka 240 unterstüt- zenden Mitglieder gestützt und geför- dert. Davon wurden Ausflüge, Kame- radschaftsabende, Krankenbesuche, Be- suche bei alten verdienten Kameraden am Hl. Abend, Geschenke an Kamera- den zur Hochzeit, zu Namens- oder Geburtstage sowie Unterstützungen an unschuldig in Not geratene Kamera- den finanziert. - Vor Beginn der heu- tigen Heldenehrung am Kriegerdenk- auf, daß der Verkehr und Handel „in der Mail Wegs zurings umb den Markt, bis auf den Lauterbach" sich ausschließ- lich auf ihren Wochenmarkte abspiel- te. Im Jahre 1460 gestattete nämlich Erzbischof Sigmund von Salzburg den Leuten von Kirchberg und Brixen ihre Pfennwerte (Lebensmittel) „auswendig des Marktes und auf dem Lande" selbst zu verkaufen und zu kaufen. Der Marktplatz reichte vom Markt- oder Mittersbach im Westen bis zur Markt- oder Pechlbrunnstub im Osten und war im Norden und Süden von zwei Häuserzeilen umschlossen. „An dem Markt in der Zeil" standen: Haus unter dem Marktbrunnen beim Pechlwirt Dahinter Bad Haus beim Stiegen- schuster Pfarrhof 1758 beim Kirchenbau abge- brochen Teufenthaler Haus 1758 beim Kir- chenbau abgebrochen Tettenwinder Haus beim Platzmetz- ger mal wurden an den Gräbern unserer verstorbenen Ehrenkommandanten Stei- ner und Buchner sowie am Grab der am 25. Oktober 1935 verstorbenen Fah- nenpatin Frau Maria Müller und der am 11. April 1967 leider auch schon ver- storbenen Fahnenmutter Frau Poldi Müller Gedenkkränze niedergelegt und ehrend ihrer gedacht. Seit 1967 ist nun unsere Fahne gänzlich verwaist. Mit einiger Sorge über diesen Zustand sah der Festausschuß unserer 100-Jahr- Feier entgegen. Doch auch in dieser Hinsicht kann ich heute unserer Jubi- läumsfestversammlung die erfreuliche Mitteilung machen, daß in liebenswür- diger und entgegenkommender Weise die Gattin unseres geschätzten langjäh- rigen und verdienten Wehrkameraden Komm.-Rat Carl Ritsch, Frau Frida Ritsch, die Stelle als Fahnenmutter und die Gattin unseres bewährten und ge- schätzten Kommandanten Pepi Kurz, Frau Loisi Kurz, die Stelle als Jubi- läumspatin der Freiwilligen Feuerwehr Hopfgarten übernommen haben. Las- sen Sie mich noch ein Wort an unsere Fahnenmutter und Jubiläumspatin rich- ten: Sehr verehrte Fahnenmutter! Sehr verehrte Jubiläumspatin! Namens der Freiwilligen Feuerwehr Hopfgarten gereicht es mir zur Ehre und Aufgabe, Ihnen für die Freund- lichkeit und Güte, daß sie die Stelle der Fahnenmutter sowie die der Jubi- läumspatin für unsere Jubelwehr über- nommen haben, anläßlich dieser Fest- versammlung den herzlichsten und auf- richtigsten Dank zu sagen. Es freute die Wehr ganz besonders, als wir Ihr Jawort zu diesen Entschluß erhielten. In Treue wollen wir alle zu unserer Fahne stehen, zur Fahne, die uns vor- Dahinter Osterl Haus und Mesner Haus Kulmer Haus beim Diewaldwirt (Krone) Oberschickl Haus beim Paulwirt (Post) Dahinter Niederschickl Haus beim Unterbräu Marer Haus beim Oberbräu Finsterwalder Haus beim Bezirks- gericht Kronegger Haus beim Bader Prunner Haus beim Krämerwirt. Im Gebäude beim Marktbrunnen, ge- meinsam je zur Hälfte besaßen von der Bürgerschaft und dem Pechiwirt, war auch der „gemaine Bad" und zwei Fischkalter und die Fleischbank, die die zwei Fleischacker von der Bürger- schaft zu Bestand (Pacht) haben. Die Bürgerschaft besaß überdies einen Ein- fang bei Stegen, einen Krautgarten an der Kühlen Luft und ein Häusl und Gartl daselbst sowie die Kuh- und Roß- weide „in der Tra" (Kühle Luft).
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