Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 25. April 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Der Fremdenverkehrsgroßraum Kitzbüheler Alpen hat wirtschaftliches Gewicht Von Wolfgang Hagsteiner, Obmann der Hotellerie und des Gastgewerbes, Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Kirchdorf und Obmannst1ellvertreter des Fremdenverkehrsverbands Kitzbühel Eine schwere, aber wohl für die mei- sten Gewerbetreibenden und insbeson- dere für die Gastronomie außerordent- lich erfolgreiche Wintersaison ist vor- bei. Eine derart gute Saison war noch nie dagewesen. Sie brachte dem Be- zirk 1,600.000 Nächtigungen. Die Gäste waren aus rund 35 europäischen und überseeischen Ländern zu uns gekom- men. Dieses Ergebnis läßt sich auf die Zirkaformel bringen: Gesamtausgaben der Urlauber in 80 Prozent Devisen und 20 Prozent Schilling. Das sich daraus ergebende Devisenaufkommen stellt ei- ne nicht zu unterschätzende, ja ich be- haupte eine nicht mehr zu übersehende wirtschaftliche Größe dar. Dieser Erfolg kommt nicht von allein. Allein tut sich nämlich überhaupt nichts. Er ist das Resultat zäher und zielstre- biger Aufbauarbeit, an der die Arbeit- geber und Arbeitnehmer ihren Anteil haben. Er ist, so möchte ich sagen. Zeugnis eines tüchtigen Fremdenver- kehrsbezirks, eines Fremdenverkehrs- großraumes, der in Österreich an der Spitze, ganz vorne zu finden ist. Der Erfolg ist auch Ausdruck eines heran- gewachsenen gesteigerten Fremdenver- kehrsbewußtsetns in allen Kreisen der Bezirksbevölkerung. Diese Fremden- verkehrsgesinnung ist weiter im An- steigen. Sie strebt einer Qualitätsgesin- nung zu. Qualität hängt mit Ausbil- dung zusammen, mit Lernen. Gut zu wissen, daß die Jugend unseres Bezirks lernbegierig ist, daß sie im Fremden- verkehr etwas leisten will. Wir stellen sozusagen die zweite Ge- neration im Tourismus dar. Wie ge- sagt, die dritte Generation steht be- reits zu einem großen Teil abrufbereit und einsatzbereit da. Ich frage nun: Soll diese kommende dritte Fremden- verkehrsgeneration, die sich viel vor- zunehmen scheint, die gewillt ist, am Erbe der Väter und Großväter, am Er- b e der Fremdenverkehrspioniere wei- terzuarbeiten, am Ende arbeitslos wer- den? Sollten diese jungen Frauen und Männer in Ermangelung beruflicher Entwicklungschancen abwandern oder sich in industrielle Facharbeiter um- schulen lassen müssen? Kein abwegiger Gedanke, glaube ich. wenn unsere Heimat von innen nach außen gestülpt werden soll, wenn in Zukunft an Stelle der Hallenschwimm- bäder, der Freischwimmbäder, der Ten- nisplätze, der Golfplätze, Fabriksschlote errichtet werden sollen. Weitere gastronomische Betriebe zu errichten, müßte bei Eintreffen des vorgenannten Falles mehr oder weni- ger als Fehlinvestition angesehen wer- den. - Jeder Leser im Bezirk und in den Nachbargemeinden weiß, was ich da- mit meine. Ich sage es ganz offen: Ich meine das Ansinnen, den Bergbau in unserem herrlichen Gebiet, in unserem Ruheraum, in unserem Luftreservoir wieder zu eröffnen. Nicht, daß man die wirtschaftlichen Seiten nicht über- legen und abschätzen wollte, nicht daß man einfach dagegen sein würde. Nein! Aber klassischer Fremdenverkehr und Schwerindustrie können und werden sich nie und nimmer vertragen; dar- über gibt es keinen Zweifel. Warum flüchten die Menschen aus den Millio- nenstädten, aus den Industriezonen der Ruhr, Englands oder Frankreichs in die Alpen oder an die See, warum? Weil die Lebensbedingungen in ihren Wohn- gebieten und Arbeitsgebieten von Jahr zu Jahr unerträglicher werden. Weil die industriellen Abgase, die Rauch- wolken und die Rußtonnen bereits le- bensbedrohend geworden sind. Wenn nun jemand glaubt oder zu glauben vorgibt, daß diese Menschen mit einer noch so aufwendigen Werbung von ihrem Industriegebiet in ein anderes gelockt werden können, dann kann ich nur sagen, daß er sich irrt, gewaltig irrt! Diese Menschen, ob Arbeiter, Ange- stellte, Gewerbetreibende wie wir oder Industrielle, sie fliehen vor den 24 Stunden rauchenden Kaminen, weil sie es dort nicht mehr länger als eini- ge wenige Monate aushalten können, und bei uns will man solche Kamine hinsetzen. In einer Landschaft, wie man sie suchen muß, aufgegliedert in Wie- sen, Wäldern und Almen. In diese Landschaft, die aal Grund der günsti- gen Klimalage zwei volle Saisonen im Jahr garantiert. Nein, dazu sagen wir nein! Ich glaube nicht, daß sich eine süd- afrikanische Minengesellschaft ihre er- giebigen Schächte zuschieben, ihre Fa- briksanlagen schleifen lassen würde, weil man dort zum Beispiel einen Na- turpark errichten möchte. An uns aber möchte man das Ansinnen herantragen, einen Naturpark in eine Industrieland- schaft umgraben zu lassen. Mit wel- chem Recht frage ich?, mit welchem? Wir werden uns unsere Forellenbäche nicht vergiften und unsere Wälder nicht schleifen lassen. Die Fremden- verkehrswirtschaft sagt zur Wiederauf- nahme des Bergbaues nein! Wenn wir zusammenstehen, dann werden wir in unserer Heimat. die eine Demokratie ist, und in der der einzelne Staatsbür- ber nebst vielen Pflichten auch Rechte hat, zu unserem Recht kommen, so zu leben, wie wir es nicht nur persön- lich, sondern auch wirtschaftlich für gut halten. Bausteineoktion Einzahlungen bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, Kto.-Nr. 2000, bei der Raiffeisenbez.-Kasse Kitzbühel Nr. 37.000 Stand vom 14. April 3,065.244 Neue Spender: Gertraud Hochfilzer, Anni Eder Kitzbühel Kranzablöse Pater Juvi.nal Arnold 600 Stand vom 21. April 3,065.844 1- leimatbühne Kitzbühel 1 Nochmals „Probefahrt ins Glück" Auf vielseitigen Wunsch wiederholt die Heimatbühne am Freitag, 1. Mai nochmals das heitere Spiel „Probe- fahrt ins Glück". Beginn 20.30 Uhr im Kolpingsaal. Karten im Vorverkauf im Büro des Fremdenverkehrsverbandes (neben Ki- no); restliche Karten an der Abend- kasse ab 19.30 Uhr. - Nicht erst im letzten Moment sollten Sie das Muttertagsgeschenk be- sorgen. Sie finden vielleicht nichts Pas- sendes und mehr als das Ergebnis ei- nes Verlegenheitskaufes ist Ihnen Ihre liebe Mutter doch wert. Hier spricht die BTV Jedermann kann einmal in die Lage kommen, daß er mehr Geld braucht, als er gerade hat. Er braucht also Kre- dit. Auch ein Privatmann natürlich. Da- für gibt es den BTV-Privatkredit, bis zu S 60.000 prompt (binnen einer halben Stunde), formlos (gegen Ausweis, Ge- haltsbestätigung oder Einkommen- steuernachweis, Meldezettel) und bei Verheirateten nur mit Unterschrift des Ehepartners. Wir glauben nämlich, daß langfristige Ratenzahlungen (BTV-Pri- vatkredite haben unter Umständen ei- ne Laufzeit bis zu 4 Jahren) beide Ehe- teile etwas angeht. Gut zu wissen, daß es so einfach geht. Die BTV-Kunden- berater lösen solche Probleme täglich (mehr als 18.000 Privatkredite in den letzten 4 Jahren). Dies meint die Bank für Tirol und Vorarlberg, ein Partner, mit dem Sie Erfolg haben.
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