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Samstag, 25. April 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Rohrkanal, 700 mm Durchmesser, ge- langen die Schmutzwässer bzw. ihre fünffache Verdünnung zum Kläranla- gengelände. Im Bereich der Kläranlage wird der Zulaufkanal als Rechteck- j gerinne in der Breite von 0,80m mit 1 Prozent Gefälle ausgeführt. Im Grobrechen werden die großen und sperrigen Bestandieile mechanisch e entfernt. Dieser Rechen wird als au- tomatisch betriebener Greiferrechen mit steil schrägliegenden Rechenstäben ausgebildet. Die Steuerung des Rechens geschieht mittels einer Wasserspiegeldifferenz- schaltung. Hat sich durch Ablagerung von Sperrstoffen ein bestimmter Stau eingestellt, schaltet sich der Mecha- nismus ein. Der Grobrechen erhält eine Rostbrei- te von 1,02m bei einer Kammbreite von 140m und einem Stababstand von 120 mm. Anschließend an den Grobrechen wird ein F e i n re c h e n angeordnet. Dieser wird als Radialrechen mit ho- rizontalen Rechenstäben und vollauto- matisch betriebener radialer Rechen- harke eingeplant. Die Steuerung des Feinrechens erfolgt wieder mit einer Wasserspiegeldifferenzschaltung, die bei stärkerem Belag des Rechens die elek- trisch betriebene Rechenharke in Tä- tigkeit setzt, die die im Rechen hän- gengebliebenen Stoffe abstreift und in den vorgesehenen Rechengutzerkleine- rer befördert, wo das Rechengut zer- kleinert und wieder dem Abwasser- strom zugeführt wird. Um Sandablagerungen in den Gerin- nen, Verstopfungen in Schlamrnablaß- leitungen, Verlegungen vom Faulraum und vom Vorklärbecken zu verhindern, wird ein Sandfang errichtet, in dem die körnigen mineralischen Bestand- Am St. Andrätag, des Jahres 1393 kaufte die Kirche Hopfgarten von Ja- kob dem Müliner zu Kitzbichl sein Haus im Markt Hopfgarten und die Peunt, „gelegen unterm turm" (Engels- berg), 1471 die Gesellen-, 1607 die Kir- chen- und heute die Eisbethenpeunt zu Unterrain genannt. Zu dieser Peunt (Feld) kam nach dem Kirchbergerischen Benefiziaten Leon- hard Schickl 1540 noch die obere und untere Kulmer- oder Herrenpeunt in der Haslau bei Hopfgarten. In diesem Hause im Markte, das 1444 als Gesellenhaus, 1479 als „Haus ob der Freithofsmaier, 1497 und 1525 als Pfarr- hof und 1758 als Frühmesserhaus auf- scheint, wohnten bis 1712 die Gesellen oder Vikare und bis 1758 die Frühmes- ser oder Benefiziaten. In diesem Jahre - 1758 - wurde es, zugleich mit dem riehen oder unter- teile des Rohabwassers von den ma- zerierten Papieren, Textilien und den Fäzes getrennt werden sollen. Die Räu- mung des Sandfanges wird mittels ei- nes Sandsaugräumers vorgenommen. Mit einer Mernbranpumpe, die auf ei- nen auf Schienen geführten Wagen montiert ist und mit der Saugleitung in die Sandfangrinne reicht, wird der Sand abgepumpt und in einen eben- falls auf der Räumerbrücke montier- ten Sammelbehälter befördert. Die Tä- tigkeit des Sandsaugräumers ist mit einem Zeitschaitwerk automatisch ge- steuert. In dem nun anschließenden R e g e n- f e i n a b s c h e i d e r wird erreicht, daß nur der zweifache Trockenwetterabfluß in das Belebungsbecken gelangt. Die darüber hinausgehende Menge (über 88 Liter/Sek.) wird dem Nachklär- b e c k e n zugeleitet. Da der Regen- abscheider baulich bereits auf den Endzustand ausgelegt wird, muß die Schwelle höhenverstellbar sein. Dies wird dadurch erreicht, daß in die Pro- file Holzbohlen eingeschoben werden, bis die notwendige Höhe hergestellt ist. Das in den Rechenanlagen und im Sandfang grob vorgereinigte Abwasser gelangt nun direkt in das Belebungs- b e c k e n. Dieses erhält eine recht- eckige Bauform von 13,30 x 30 m und eine Wassertiefe von 2,5 m. Im Bele- bungsbecken findet die biologische Rei- nigung des Abwassers statt. Die gelö- sten und kollodialen Stoffe des Ab- wassers werden von Mikroorganismen des belebten Schlammes, vorwiegend Bakterien, in belebte Flocken umge- wandelt. Größere Stoffe werden absor- biert und von den belebten Flücken umhüllt. In einem längeren Zeitraum werden aber auch die größeren Teilchen biolo- halb stehenden Maurer-, Teuffenthaler- oder Schalberhaus beim Bau der neuen Kirche abgebrochen. Beide Häuser, der alte Pfarrhof bzw. das Frühmesserhaus und das Teuffenthaler- oder Schaiber- haus standen am Marktplatz zwischen dem Weg in den Mittersbach und dem Marktbrunnen. 1764 wurde das neue Frühmesser- oder Benefiziatenhaus und 1787 das neue Vikar- oder Pfarrhaus im soge- nannten Frühmesseranger erbaut. Die- ser Anger scheint 1408 als Gozbichlan- ger, 1471 als Gosbretacker und 1607 als Gottsprecht-Anger auf. Er wurde 1408 von Hans Grarnatsch, Gesell und Ver- weser der Frühmesse, gekauft. Von 1712 bis 1787 wohnten die Vikare im Karl- oder Albihaus in der Maier- hofgasse, das die Kirche vom Pfleg- schaftsverwalter Jakob Gruber samt Garten und Rdn geknift htte F wr gisch umgebaut. Die organischen Stoffe des Abwassers bilden die Nahrungs- grundlage für die Lebenstätigkeit der Mikroorganismen. Für die sich dabei abspielenden Oxydationsprozesse wird Sauerstoff benötigt, der künstlich zu- geführt werden muß. Dies geschieht durch ‚ ‚Mammutrotoren". Dies sind abgewandelte Kessenerbürsten u. zw. Plattenwalzen von 1 rn Durchmesser und 6 Meter Länge, welche Sauerstoff in das Abwasser-Schlamm-Gemisch ein- schlagen und dadurch gleichzeitig eine Fließbewegung erzeugen, die groß ge- nug ist, um den belebten Schlamm im- mer in Schwebe zu halten. Die vorgesehene Belüftung im Bele- bungsbecken reicht aus, das Rohabwas- ser ohne mechanische Vorklärung voll- biologisch zu reinigen und den Schlamm zu stabilisieren. Die Anlage ist in ihrem Sauerstoff-. eintragsvermögen über einen weiten Bereich regelbar, so daß sie wechseln- den Belastungen leicht angepaßt wer- den kann. Zur Grobregelung über ein- fache Schaltuhren ist das Abschalten einer ganzen Einheit möglich. Die stu- fenlose und vollautomatische Feinrege- lung geschieht durch Steuerung der Überfallwehre am Auslauf und damit der Eintauchtiefe der Rotoren. Damit ist das höchste Maß an Be- tri1ebssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer voll erreicht. Das belüftete Abwasser-Schlamm-Ge- misch fließt vom Belebungsbecken in das Nachklärbecken. Hier trennen sich der flockig belebte Schlamm und das gereinigte Abwasser. Wegen der geringen Absetzgeschwin- digkeit des Flockenschlamrnes und um einen schlammfreien Ablauf zu erhal- ten, muß die Aufenthaltszeit auch bei mit 9 Kreuzer in den Maierhof Hopf- garten und mit 2 Kreuzer in das Gut Angerlehen grundzinspflichtig. Dieses alte Vikarihaus, auch Layshaus ge- nannt, soll mit dem Eyrl- oder Glaser- haus eine Hauptmauer gehabt haben. Die Kirche Hopfgarten besaß 1607 außer dem Gesellen- oder Frühmesser- haus und dem Gottsprecht-Anger bei der Kirche, der Kirchenpeunt bei Un- terrain (beim Eisbethenkirchlein), der oberen und unteren Herrenpeunt in der Haslau noch das (alte) Mesner- und Schulmeisterhaus am Weg in den Mit- terbach (neben der Kirche), die Kel- ler Hofstatt (aber ohne das Keller Gartl hinter dem Schwäbihaus) und zwei Teile des Sippen-Angers. Zum (alten und neuen) Pfarrhof ge- hörte auch ein Widemgut (Pfarrhofs- bauerngut) und 1679 besaß die Kirche Grundgilten auf den Häusern Teuffen- thaler (1758 beim Kirchenbau abgebro- chen), Reitschacher (Thaler), Reschen (Krone), Perger (Oberhauser) und Pech! (Weiskonf) Der alte Pfarrhof in Hopigarten Von Anton Flecksberger, Kirchberg
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