Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 9. Mai 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 soll da unsere Interessen wahren, er- gibt sich als zwangläufige Schlußfol- gerung? Und tatsächlich ist auch schon bei einem Teil der Bevölkerung ein gewis- ser Fatalismus aufgekommen. „Wenn die reichen Südafrikaner wollen, dann werden sie sicherlich abbauen. Selbst wenn wir kopfstehen. Gegen die wirt- schaftliche Macht, die dahinter steht, haben wir keine Chance;" „Wenn so viel Geld für Versuchsbohrungen inve- stiert wird, steckt bestimmt etwas da- hinter", so und ähnlich kann man es jeden Tag hören. „Es wird schon nicht so schlimm werden", ist dann der letz- te Ausdruck der Selbstaufgabe. Diese Einstellung kann gefährlich werden! Wo liegt die Wurzel des Uebels? Wie Landeshauptmann Wailnöfer in der Landtagssitzung vom 3. April 1970 erklärte, habe er eine Kommission un- ter dem Vorsitz von Hofrat Dr. Kirch- mayr eingesetzt, die die mit dem Berg- bauprojekt zusammenhängenden Pro- bleme im Verein mit Experten laufend zu untersuchen hat. Doch, so erklärte der Landeshauptmann weiter, fällt das Bergbauprojekt in die bundesunmittel- bare Kompetenz! Die letzte Entschei- dung liegt also bei der Obersten Berg- baubehörde im Handelsministerium in Wien! Nach den emotionellen Aeußerungen, den vielen nützlichen und eingehenden Darstellungen der negativen Folgen, den der Bergbaubetrieb für unseren Bezirk haben könnte, den Erklärungen Am 28. April fand im Kolpingsaal die Abschlußfeier des Blumenschmuck- wettbewerbes 1969 statt. Der Obmann des Obst- und Gartenbauvereines Toni L a u c h e r hatte die Freude, ein voll- besetztes Haus begrüßen zu können. Sein besonderer Gruß galt den Ehren- gästen Bgm. Hermann R e 15 c h, dem Obmann des FVV Karl K o 11 e r und Direktor Ignaz S c h i e c h t 1. Unter den Besuchern befanden sich auch die Vorjahrs-Landessiegerin Christi S a 1- v e n m o s e r, die Gemeinderäte Dr. Otto W e n d 1 i n g, Josef Oberhauser und Georg B e r g e r sowie der bekann- te Züchter von subtropischen Pflanzen Johann Hofer vulgo Sinnebnerhans. Der Abend wurde mit einem Musik- stück der Kinder von Schuldirektor Peter Brandstätter eingeleitet. Es folg- ten die Oberhauser-Dirndln mit einem Gesangsduo und als weitere Ueber- raschung ein Filmvortrag von Sepp Z w i c k n a g 1 zum Thema: „Frühling- Sommer-Herbst" in Kitzbühel, in Bri- xen im Thale und in Jochberg. Die Vor- tragenden fanden reichen Beifall und der Politiker des Bezirkes, den Reso- lutionen der politischen Parteien (ÖVP und SPÖ) und der eindeutigen Ableh- nung des Bergbauprojektes durch fast alle verantwortlichen Persönlichkeiten und Institutionen des Bezirkes scheint die erste Phase des Protestes abge- schlossen. Was nun folgen sollte und die Be- völkerung wirklich erwartet, sind wei- tere detaillierte Berichte über Schritte und hoffentlich erfolgreiche Interven- tionen bei den entscheidenden Stellen (Oberste Bergbaubehörde im Handels- ministerium, Anfrage an den zuständi- gen Ressortminister in der Fragestunde des Parlaments usw.) Der Bezirk steht, wie es scheint, geschlossen hin- ter der Sache. Die Angelegenheit ist auch zu ernst, um daraus tagespoliti- sches Kapital schlagen zu wollen (Land- tagswahl im Herbst). Alle Kräfte soll- ten nur unter dem einzigen Ziel ver- eint und koordiniert werden: Abklä- rung der endgültigen Sachlage und Ver- hinderung der möglichen schädlichen Einflüsse eines Bergwerk-Hütten- betriebes auf unseren Lebensraum und die Wirtschaft des ganzen Bezirkes Kitzbühel! Dipl.-Vw. Michael Horn P. S. Zur Zeit dreht der ORF-Fernse- hen eine Dokumentation über das Berg- bauprojekt im Raume Kitzbühel. Da- bei wird versucht, möglichst alle Stand- punkte und Zusammenhänge aufzuzei- gen. Wann gesendet wird, steht noch nicht fest! sie wurden auch von Bgm. Reisch mit Dank und Anerkennung bedacht, der in seiner Ansprache sogar mit Bedau- ern hinwies, daß so schöne Einlagen zwangsweise durch Reden unterbro- chen werden müßten. Aber gerade er fand wieder den Beifall der Anwesen- den, als er darauf hinwies, daß Kitz- bühel mit dem „Frühjahrsputz", der nun im ganzen Lande propagiert wird, stets vorbildlich war. Genau so vor- bildlich wie im Blumenschmuck und im Gartenwettbewerb, denn nicht um- sonst wurde Kitzbühel dreimal Lan- dessieger an- dessieger und erhielt für den drit- ten Sieg den Wanderpokal der Tiroler Landesregierung zugesprochen. Dieser einmalige Siegespreis, der nun nicht mehr vergeben wird (vielleicht des- halb, weil Kitzbühel im Lande in die- ser Beziehung einfach nicht zu schla- gen ist), wurde von allen Kitzbühelern gewonnen, die sich so freudig und kun- dig für die Ortsverschönerung einge- setzt haben. Der Bürgermeister gab weiters seiner Freude über die Tätig- keit des Obst- und Gartenbauvereines Ausdruck. Die führenden Persönlich- keiten dieses Vereins wie Obmann To- ni L a u c h e r, Schuldirektor Peter B r a n d s t ä t t e r und Gemeinderat Josef Oberhauser haben sich für die Ortsverschönerung bereits bleiben- de Verdienste erworben. Im Blumen- schmuck hat auch Stadtgärtner Josef H ö g 1 e r besonders schöne Arbeit ge- leistet und für viele beispielgebend ge- wirkt. Ihm übergab der Bürgermeister als sichtbares Zeichen des Dankes ein Bild. Abschließend dankte der Bürger- meister besonders den Frauen und Mädchen für ihre Tätigkeit im Blumen- schmuck und gab der Hoffnung Aus- druck, daß auch im heurigen Jahr Kitz- bühel nach dem Motto: „Unser Ort soll schöner werden" tätig sein möchten. Sepp Zwicknagl zeigte nun seinen zweiten Film, der die Landesfeier in Innsbruck und die vorjährige Blumen- Schenken Sie 12 zum schmuckfeier im Kolpingsaal zum In- halt hatte. Im ersten Film erfolgte die musikalische Untermalung durch Zi- thermusik (Städt. Musikschule Kitz- bühel, Klasse Simon Gasteiger) und im zweiten waren es die „Lustigen Kitzbühler", die unter der Leitung von Andre Feller zu hören waren. Dem Ob- mann des FVV Karl Koller überreichte Obmann Laucher eine Flugschrift aus dem Jahre 1907, die vom damaligen Verschönerungsverein Kitzbühel her- ausgegeben worden ist und sich mit dem Blumenschmuck befaßt. Direktor Brandstätter überreichte dem Schuldirektor in Ruhe Ignaz S c h i e c h t 1 die Anton-Falk-Medaille mit Urkunde, die ihm vom Landesver- band für seine Verdienste um den Blu- menschmuck und insbesondere um den Obstbau verliehen wurde. Er hatte sei- nerzeit als Schulleiter eine Baumschu- le gegründet und geleitet und konnte jedem schulentlassenem Kind einen Obstbaumsetzling mitgeben. Dir. Brandstätter überbrachte wei- ters die Grüße von Hofrat Dr. Wiener und gab bekannt, daß Frau Hilde K 1 e- n a zur Bezirkssiegerin und Dr. Luis Meise und Frau Hedwig 0 s a n n a zu Landessiegern prämiiert wurden. Er überreichte sodann an GR Josef 0 b e r- h a u s e r eine Ehrenurkunde des Ver- eins mit dem Dank für seine vielseitige Arbeit, die ihm gerade im Sommer, wenn es galt die Bewertungen durch- zuführen, viel von seiner Bauernarbeit fernhält. Oberhauser bedankte sich herzlich und wendete sich an die an- wesenden Blumenliebhaber mit der Bitte, Kitzbühel im heurigen Jahr, ins- besondere aber im Jubiläumsjahr 1971, in ein Blütenmeer zu verwandeln. Von der Abschlußfeier des Blumenschmuckwettbewerbes in Kitzbühel Ehrung von Direktor Schiechtl, Högler und Oberhauser - Film, Musik und Gesang bereicherte den Abend
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