Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 Kitzbüheer Anzeiger Samstag, 9. Mai 1970 Während andere Orte, wie Mayrho- fen im Zillertal, versuchen, die Winter- saison zu aktivieren, müssen wir uns mehr dem Sommer widmen. Er ist un- ser Sorgenkind und bedarf daher der besonderen Pflege und Aufmerksam- keit. Grenzenlos ist der Wettstreit um den Sommergast. Sensationelle Angebote, wie Kinder unter vier Jahren gratis, oder bei einem Aufenthalt von vier- zehn Tagen erhalten Sie eine Reisever- gütung, machen Schlagzeilen und man fragt sich, wohin diese Konkurrenzie- rung führen soll, zumal die Schwierig- keiten im eigenen Land (Personalfra- gen) kaum noch zu bewältigen sind. Kitzbühel hat einen weltweiten Ruf als Sportstadt. Das Hahnenkammren- nen im Winter und der Alpenländer- pokal im Sommer trugen viel dazu bei. Die jährliche Ausstrahlung durch diese internationalen Veranstaltungen ist ge- waltig. Der Ruf als Sportstadt aber verpflichtet. Er zieht Gäste an. Sie kommen voller Erwartungen. Werden sie in ihren Vorstellungen enttäuscht, so wird der gute Ruf zum Bumerang. Leider ist dies der Fall, denn die Ten- nisanlagen sind zu klein und am Golf- platz gibt es in der Saison abschrecken- de Wartezeiten. Abgesehen davon, bie- tet einem echten Golfer ein Neun-Hole- Platz zu wenig. Als Vergleich zum Win- ter sieht es etwa so aus. Angenommen, es gäbe bei uns nur Abfahrten in der Länge Horn—Mittelstation, Maierl, von der Seidlaim und dergleichen. Auch da- mit würde sich ein richtiger Skiläufer nicht zufrieden geben. Dazu kommt, daß international anerkannte Turniere nur auf einem 18-Hole-Platz abgehal- ten werden können. Und wie steht es mit unserem Juwel, dem Kitzbüheler See (Schwarzsee)? Mit leiser Wehmut erinnere ich mich daran, als das Seefest noch ein sport- liches Ereignis war, das auch in der Presse seinen Widerhall fand. Schwimm- wettbewerbe im Juni hätten den Vor- teil, daß die Vorsaison belebt und da- mit bewiesen wird, daß Kitzbühel nicht nur einen See hat, sondern daß dieser zu den wärmsten Alpenseen zählt, in dem man bereits im Juni baden kann. Uns selbst und vor allem der Jugend aber würde eine solche Veranstaltung Auftrieb geben. Schwimmen zählt zu den schönsten und gesündesten aller Sporte. Wir sollten mehr dafür tun. Es gibt Massendemonstrationen des Sports wie etwa der Vasa-Skilanglauf in Schweden oder auch Läufe und Märsche im Sommer, an denen sich Tausende beteiligen. Vielleicht bräch- ten wir einige Hundert dazu, an einem Schwimmfest am See teilzunehmen? Von der städtischen Badeanstalt bis zum Seebichlbad und retour oder rund um den See wäre eine schöne Leistung. Die Organisation ist verhältnismäßig einfach und das finanzielle Risiko ge- ring. Wer immer sich findet, dieses oder ein Schwimmfest anderer Art zu veranstalten (vielleicht der sehr aktive Turnverein?), tritt nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die In- teressen Kitzbühels ein! Das Wandern ist zu einer Weltan- schauung geworden, einer Weltanschau- ung, die immer mehr Menschen in Ih- ren Bann zieht. Die natürliche, mensch- liche Fortbewegung wird in der Zeit der Mechanisierung und Automation zum Gesundbrunnen für jung und alt. Das Lebenselexier heißt Bewegung! Sie erfrischt Körper und Geist. Dem Wandertrieb unserer Gäste müs- sen wir mit aller Konsequenz Rech- nung tragen. Im Tal und auf den Hö- hen wird das Wegenetz ständig weiter ausgebaut. Ich weiß, es sollte noch schneller gehen und wir müßten noch mehr tun. Aber sosehr sich auch Bal- dassi mit seinem Wegeausschuß be- müht, es braucht seine Zeit. Die finan- ziellen Möglichkeiten sind beschränkt und die Verhandlungen mit den Grund- stückseigentümern nicht von heute auf morgen zu erledigen. Wir tun, was unter den gegebenen Voraussetzungen auf diesem Gebiet möglich ist. Es wäre schön, wenn das Interesse von allen Seiten gezeigt wür- de. Sei es bei der Anlage von Wegen oder wenn es sich darum handelt, daß die Gäste auf alle Möglichkeiten (Wan- derbuch) aufmerksam gemacht wer- den. Das „Mailüfterl" ist in diesem Jahr ziemlich kühl. Während ich diesen Be- richt schreibe, schneit es draußen, als ob von neuem der Winter käme. Dem ist aber bestimmt nicht so und deshalb dürfen wir uns vom „kalten Gesellen" nicht ablenken lassen. Die Vorberei- tungen für die Sommersaison müssen weitergehen. Inzwischen wurde der Sommer-Werbefilm von Jan Boon fer- tiggestellt und auf der Werbetournee in Norddeutschland mit Erfolg gezeigt. Toni Praxmair war mit seinen National- sängern wieder mit dabei und hat das Seine zum Erfolg beigetragen. Leider war es mir diesmal nicht möglich, an der Werbereise teilzunehmen, so daß ich nicht darüber berichten kann. Aber Dr. Ziepl wird es sicher tun. Informationshäuschen an der Felber- tauernstraße. Vor ein paar Jahren stand ich an der Straße und machte mir Gedanken, wie man den Gästestrom nach und vom Süden ein bißchen ab oder nach Kitz umleiten könnte. Als Autofahrer war mir klar, daß man normalerweise nicht von der Hauptstraße abzweigt, um in einem Ort Quartier zu suchen, es sei denn, man hat bestimmte Pläne. So kam mir die gar nicht neue Idee, an der Straße ein Informationshäuschen mit Zimmervermittlung aufzustellen. Neu daran ist nur, daß in seiner letzten Sitzung vom Ausschuß dieser Vor- schlag genehmigt wurde und das Häus- chen vorläufig gegenüber dem alten Fuß- ballplatz aufgestellt wird. Den Versuch ist es sicher wert. Mit gemeinsamen Anstrengungen wird es möglich sein, die Sommersai- son anzukurbeln. Neben Sport und Er- Muttertagsgeschenke holung müssen wir auch andere Mög- lichkeiten in Betracht ziehen, wobei der Abhaltung von Kongressen beson- dere Bedeutung zukommt. Kitzbühel als Einkaufsstädtchen soll immer er- wähnt werden und nicht zuletzt eine Tatsache, an der wir nicht unbemerkt vorübergehen sollen. Kitzbühel ist auch ein Ort der Künstler und der Musik! t.nt Autttztag Der Mutter woll'n wir heut vergelten die Liebe, die sie stets uns gab. Meist feiern wir sie viel zu selten, drum wenigstens an diesem Tag. Für immer bleiben wir ihr Kind, so schnell die Jugend auch vergeht. Wohl dem, der seiner Mutter noch persönlich gegenübersteht! L. Borch Tiroler Landesschießen 1970 Das große Tiroler Landesschießen 1970 wird in der Zeit von 15. Mai bis 1. Juni auf dem neuen Landeshauptschießstancl in Innsbruck-Arzl durchgeführt. Es ist die größte schießsportliche Veranstal- tung Österreichs. zu der über 3000 Sportschützen zu den verschiedenen Wettbewerben antreten werden. Es sind Ehren- und Geldpreise im Gesamtwert von über 500.000 Schilling ausgesetzt. Auf vier Glücksscheiben hat jeder Schütze die gleichen Gewinnchancen und Aussicht auf die Heimfahrt mit dem Volkswagen. Der Bezirk Kitzbü- hel wird nach dem getroffenen Einiei- lungsplan die Schützen in der Zeh vom 25. bis 28. Mai zum Tiroler Lan- desschießen entsenden und mit Erfolg stark vertreten sein. Wir machen alle Schützen darauf aufmerksam, daß auch außerhalb dieser Schießzeiten geschos- sen werden kann! Die Ausschreibung dieser internatio- nalen Schießveranstaltung Tirols brin- gen wir in unserer nächsten Ausgabe. Karl Koller Sommer in Kitzbühel
< Page 3 | Page 5 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen