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P. b. b. Erscheinungsort und Verlagspostamt 6370 Kitzbühei Samstag, 3. Jänner 1970 Preis 1.50 Schilling. Jaliresbezugsgebühr 70.— Schilling 21. Jahrgang, Nr. 1 Sa., 3. Genoveva So., 4. Angela Mo., 5. Simeon Di., 6. Hl. 3 Könige Mi., 7. Reinhard Do..8. Severin Fr., 9. Julian Stephan Trabrennen und Skikjöring in Kitzbühel Am Sonntag, 4. Jänner 1970 veranstal- tet der 1. Nordtiroler Trabrennverein Kitzbühel auf dem Seebaehfeld in Reith ein großes Pferdeschlittenrennen und Skikjöring für Warmblutpferde. Insgesamt werden sieben Konkurren- zen ausgetragen, und man erwartet sich in Kitzbühel, nach den beiden gelun- genen Veranstaltungen am 26. Dezem- ber in St. Johann und am 28. Dezem- ber in Kirchberg, eine Rekordbeteili- gung an Trabern und Sattelpferden, so daß die verehrten Pferdesport- freunde voll auf ihre Rechnung kom- men werden. Das Programm: 13 Uhr Platzkonzert der Stadtmusik in der Vorderstadt. 13.30 Uhr Auffahrt zur Rennbahn. 14 Uhr Rennbeginn. Trabrennen um den Preis der Stadt Kitzbühel. Trabrennen um den Preis des Frem- denverkehrsverbandes. Trabrennen um den Preis der Ge- meinde Reith und des Fremdenver- kehrsverbandes Reith. Trabrennen um den Preis des Trab- rennvereins Kitzbühel. Die drei Skikjöring werden jeweils nach einem Trabrennen durchgeführt. Für alle Konkurrenzen steht ein PFERDETOTO zur Verfügung. Siegerehrung um 17 Uhr im Hotel Tief enbrunner unter Mitwirkung der Stadtmusik, welche auf der Rennbahn auch zu den Paraden und während der kurzen Rennpausen konzertiert. Weitere Renntermine in Tirol: 6. Jänner: MAYRHOFEN 11. Jänner: WATTENS 18. Jänner: MATREI/Ositirol 25. Jänner: KIRCHBERG 8. Februar: KÖSSEN 15. Februar: KITZBÜHEL Für die Besucher der Rennbahn wird ein Postautodienst eingerichtet. Abfahrt ab 13 Uhr beim Hotel-Chalet Reischhof. Rückfahrt ab Parkplatz Gasthof Brug- gerhof. Univ.-Doz. Dr. Georg Mutschiechner Die 1969 großzügig begonnenen kost- spieligen Vorarbeiten für die Wieder- gewältigung alter Bergbaue werden im neuen Jahr fortgesetzt. Dabei wird ver- mutlich die endgültige Entscheidung über die geplante Betriebsaufnahme fallen. Die Reaktion auf dieses bedeu- tende Vorhaben war verschieden: von positiv über abwartend bis negativ. Das ist durchaus begreiflich, denn die Interessen sind verschieden. Die hier auftretenden Fragen und Probleme sind vielschichtiger, als man zunächst annehmen würde. Aus der Fülle der zu berücksichtigenden Punkte seien nur einige herausgegriffen und dar- gelegt. Das Bestreben großer Konzerne geht um den Besitz oder zumindest um die Kontrolle der wichtigsten Bodenschät- ze. Aehnlich wie beim Erdöl richtet sich das Interesse neuerdings auch wieder auf die Buntmetalle, zu denen das Kupfer gehört. Was diese Kreise bewogen hat, gerade im Raum von Kitzbühel Fuß zu fassen, läßt sich leicht erklären. Großer Bedarf an Kup- fer und steigende Preise machen die- ses Metall interessant. Die großen Kupferminen liegen in Krisengebieten. Um Kitzbühel ist ein altes berühmtes, längst stillgelegtes Bergbaugebiet, das im Gegensatz zu manchen anderen, noch nicht erschöpft ist. Zudem lie- gen die größten Vorkommen um Kitz- bühel (Rerobichl, Schattberg, Joch- berg, Kelchalpe, Wildalpe) verkehrs- mäßig günstig. Bereits in urgeschicht- licher Zeit, vor 3000 Jahren, wurde hier Kupfer gewonnen, später, beson- ders seit der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, Silber und Kupfer. Da- mals ging es mehr um das wertvolle Silber. Heute wird vor allem das Kup- fer benötigt, aber auch die Nachfrage für Silber nimmt zu. Am Rerobichi sind beide Metalle vertreten, das Sil- ber in höheren Teilen, das Kupfer in der Tiefe allein. Vielleicht ist auch das eine oder andere Spurenelement vor- handen, das man bisher nicht beach- tet hat. Diese ehemaligen Bergwerke im Um- kreis von Kitzbühel sind aus verschie- denen Gründen eingegangen, vor al- lem wegen technischen Schwierigkei- ten. Man denke nur an die im „Stadt- buch Kitzbühel" (Band 2) geschilder- te, unvorstellbar schwierige Arbeit in den Schächten des Rerobichls, die noch vor hundert Jahren die tiefsten der Erde waren. Wassereinbrüche, schlechte Luft, Explosionen und Gru- benbrände verhinderten ein noch tie- feres Eindringen. In der unverritzten Tiefe ist noch mit Kupfererz zu rech- nen. Die einzelnen Erzvorkommen des Bezirkes, zu verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Unternehmern be- trieben, lagen nach damaligen Begrif- fen weit auseinander und wurden ge- trennt verarbeitet. Der Erzvorrat des Bezirkes war zersplittert und deshalb unrentabel geworden. Nach Erschöp- fung der reichen Erzmittel wollte man nicht mehr viel investieren und ris- kieren. So kam es zum Erliegen der Bergwerke. Nur durch Zusammenfassung aller abbauwürdigen Vorkommen zu einem rationell geführten Großbetrieb kann das Kitzbüheler Erz noch wirtschaft- lich, das heißt mit Aussicht auf Ge- winn gefördert und verarbeitet wer- den. Ein solcher Betrieb kostet Geld, Summen wie sie im Inland für ein ris- kantes Unternehmen kaum aufgebracht werden können. Denn das Risiko im Bergbau ist bei aller Vorsicht groß. Daß mit unzulänglichen Mitteln nichts zu gewinnen ist, haben in den 50er Jahren die kurzlebigen Arbeiten am Rerobichi gezeigt. Man muß deshalb froh sein, wenn ein ausländisches Un- ternehmen die teuren Vorarbeiten und den künftigen Betrieb finanziert. Der Für und widt-Per den Erzbergbo,4 im Czirk Kirzbuhml
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