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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Mai 1970 Siegfried Bodner gründeten nach dem Krieg die Abteilung „Farbenerzeu- gung". In diesem Geschäftszweig war ihnen bester Erfolg beschieden. Ihre Spitzenerzeugnisse wie Primox-Ölfar- ben, Primox - Rostschutzfarbe (auf Kunstharzbasis) und die Trittol-Fuß- bodenlackbeize sind gesetzlich ge- schützt und finden im ganzen Bezirk, im Tiroler Unterland und auch im Pinzgau guten Absatz. 1968 wurden die Kellerräume und die Farben- und Lackräume vergrößert und für fabriks- mäßige Erzeugung eingerichtet. Noch vor dem Tode der Mutter (t 19. September 1964) wurde die Erb- teilung durchgeführt; diese erfolgte in familiengerechtem Einvernehmen und im Sinne der Eltern. Nur über einen Gegenstand konnte vorerst keine Eini- gung erzielt werden: Wer erhält den Pokal des Vaters, den dieser 1926 beim großen Kirchweih-Auslöschschjeßen ge- wonnen hatte? Die „Schützenfamilien" Bodner einigten sich aber gar bald auf die Austragung einer Schießkonkur- renz. Diese denkwürdige Konkurrenz wurde 1963 auf dem Privatschießstand des Zimmermeisters Peter Egger durch- geführt. Vier Zweiermannschaften tra- ten an: Hubert Bodner mit seiner Gattin Ju- lie geb. Sommeregger; Gert Koppel- mann mit seiner Gattin Erna geb. Bod- ner; Pepi Bodner mit seiner Gattin Leni geb. Egger und Siegfried Bodner mit Gattin Etta geb. Bergler. Den väterlichen Pokal gewann die Mannschaft Pepi und Leni; kein Wun- der: Pepi gehört der „Nationalmann- schaft" der Schützengilde Kitzbühel an und hat heute mehrere Dutzend Po- kale und Schützenbeste und seine Gat- tin Leni konnte bereits als Bezirks- und Gildenmeisterin brillieren. Eine scharfe Konkurrenz war aber auch der Jüngste, Bodner Siegi, und seine Gat tin Etta. Siegi ist als Tiefschußspezia- list bekannt und auch Etta konnte schon öfters ihre Schießtalente unter Beweis stellen. Dem „Meisterehepaar" waren sie aber nicht gewachsen. Der Trost für die Unterlegenen: sie wissen heute den Pokal des Vaters in guten Händen! Im „geschlagenen" Feld la- gen Hubert und Julie sowie Gerd und Erni. Die Stärke bei Hubert liegt im Golfsport und jene von Gert im Traber- sport. Doch in diesen Disziplinen konn- te ein Austragungsmodus nicht gefun- den werden. Sport erhält die Spannkraft! Das ist bei der Firma Bodner eine Tatsache. Eine Reihe von Urkunden zeugen von erfolgreichen Teilnahmen an den Be- triebsskimejsterschaften des Kitzbühe- 1er Skiklubs. 1948, als diese Betriebsskimeister- schaften zum erstenmal in Kitzbühel (wie auch in Tirol) ausgetragen wur- den, errang die Bodner-Staffel mit Hu- bert und Pepi Bodner und Kurt Böck den 3. Preis, 1958 mit Richard Schleh- maier, Pepi und Siegfried Bodner den 2. Preis und 1963, als bisher das letz- te Rennen dieser Art in Kitzbühel aus- getragen wurde, die gemische Staffel mit Etta, Pepi und Siegfried sogar den ersten Preis! Den Schützengeist erbten die Brüder Bodner von ihrem Vater. Michael Bod- ner gehörte jenem patriotischen Kreis an, der am 8. September 1920 beim Ba- cherwirt (heute Hotel Tyrol) die neue „Sportschützengeseflschaft Kitzbühel" ins Leben gerufen hat. Es waren dies: Urban Zimmermann, Viktor Höck, Ru- dolf Huter, Anton Exenberger sen., An- ton Exenberger jun., Dr. Josef Arnold, Max Kofler, Josef Zawadil, Josef Koidl, Josef Alpegger, Siegfried Mayr jun., Jo- sef Mair, Jodok Trixl, Stefan Brun- ner, Jakob Sapelzer, Sebastian Egger, Alois Glätzle, Michael Bodner, Josef Eg- ger, Johann Fürhapter, Paul Winkler und Stefan Heigenhauser. Im Oktober 1920 wurde von diesem Ausschuß be- reits ein Gründungsschießen veranstal- tet, für das der akad. Maler Max Erler eine Gründungsscheibe schuf. Im Mai 1921 wurde dann die Gildenvorstehung gewählt. Oberpostmeister Alois Glätzle wurde Oberschützenmejster. rrii t UTiiE[1 jI •I:'IJBii Ich kam vor dreizehn Jahren als Sommergast nach Kitzbühel, wo mir die Herren Bodner vorgestellt wurden. Meine Firma, Vinzenz Wagner, suchte damals für die neuen Lacke und Far- ben, die wir erzeugten, Abnehmer in Tirol. Gewöhnt an die großen Dimen- sionen Amerikas, wo ich seit vielen Jah- ren lebe, erschien mir damals die Far- benhandlung Bodner in der Gänsbach- gasse recht klein, zumal die Firma zu jener Zeit noch halb Lebensmittel- geschäft war. Eie einstündiges Gespräch mit den Brüdern Pepi und Siegfried Bodner überzeugte mich aber, daß ich hier zwei junge Kaufleute vor mir hatte, die auf Grund ihrer angeborenen In- telligenz, ihrem kaufmännischen Wis- sen, fachlichem Können und ihrem Weitblick ungewöhnlich waren. Ich sag- te damals zu meiner Frau: „Schade, daß diese Bodners nicht in Wien oder einer anderen Weltstadt leben, son- dern im kleinen Kitzbühel. Was könn- ten die alles erreichen!" Auch hier war mein Urteil voreilig. Die Brüder Bod- ner haben den Beweis erbracht, wie weit man es auch in einem Ort mit geringer Einwohnerzahl bringen kann. Ja, ich bin heute überzeugt, daß das wohlhabende und fortschrittliche Tirol der siebziger Jahre diesen dynamischen jungen Kaufleuten bessere Entwick- lungsmöglichkeiten bieten wird als ei- ne Großstadt. Die Bodners haben lange vor anderen die Bedeutung, die Farben im Frem- denverkehrsbetrieb, im Gastgewerbe und in der Hotellerie spielen, erkannt. Sie sind Pioniere des Dispersions- anstriches gewesen und haben sehr viel zur Verbreitung von Permadis beigetragen. Ebenso erfaßten sie früh- zeitig die Vorteile der Holzlasuren. Die Farbenhandlung Bodner ist heute ein Mustergeschäft, wo individuelle Beratung und fachmännische Bedie- nung großgeschrieben werden. Der Absatz der Firma Bodner ist inzwi- schen weit über die Stadtgrenze Kitz- bühels hinausgewachsen. Kitzbühel nimmt als Sommer- und Winterkurort internationalen Rang ein und ist Skiläufern auf der ganzen Welt ein Begriff. Ich aber werde nicht mü- de, auf meinen Reisen überall in der Alten und Neuen Welt zu erzählen, daß es dort auch fabelhafte Kaufleute gibt. Mein besten Wünsche begleiten die Brüder und ihre Gattinnen sowie die inzwischen heranwachsende Kinder- schar in das sechste Jahrzehnt der Firma Bodner. William B. Maas, Inhaber der Lack und Farbenwerke Vinzenz Wagner, WienStadlau. Der verläßliche „Icosit" oder „Hollywoodkck" FARBEN-BODNER KITZBUHEL Ruf 2447 Tischdecken (Textolin) 00 PVC Vorhänge für Badezimmer, Duschen in schönen Dessins lagernd. Farben-Bedn Farben-Bodner..KitzbUh£l Telefon 2447
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