Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Mai 1970 FrüNahrsbezirkskonferenz der Jungbauern in Kitzbühel Am Sonntag, 3. Mai hielt die Jung- bauernschaft des Bezirks Kitzbühel in der Haushaltungsschule Wetau ihre Frühjahrskonferenz ab. Bez'irksjung- bauernobmann Jakob Fi.lzer hieß 80 Burschen und Mädchen herzlich willkommen. Einen namentlichen Will- kommensgruß richtete er an den Prä- sidenten der LLK LAbg. 0eR Astner, NR Landmann, Bezirksbauernobmann LAbg. Manzl, Altlandtagspräsident Komm.-Rat Obermoser, Bezirkspartei- obmann Huber, Direktor Dipl.-Ing. Partl, Landjugendreferentin Fräulein Putz und Landessekretär Trenkwalder. Bezirksgeschäftsführer Ing. Hans St a f f n e r gab einen Tätigkeitsbericht über die vergangene Winterarbeit der Jungbauernschaft des Bezirks und be- tonte, daß als Schwerpunkte der Jugendarbeit eine bessere Entfaltung der Persön- lichkeit durch eine gediegene Fach- und Allgemeinausbildung sowie die Vertiefung der Gemeinschaft innerhalb der bäuerlichen Jugend und die ge- meinsame Aufbauarbeit mit allen auf- bauwilligen Kräften anderer Berufs- schichten im Vordergrund standen. Landessekretär T r e n k w a 1 d e r regte in einer Vorschau auf das Sommer- und Herbstprogramm besonders den Besuch des Tiroler Landestheaters an und legte einen Bericht über die letzte Sitzung der Bezirksgeschäftsführer in Innsbruck ab. Ing. St a f f ne r erklärte zum Som- merarbeitsprogramm, daß diesmal spe- ziell Schwimmkurse und Landjugend- treffen im Vordergrund stehen. An- sonsten bleibe die Zusammenstellung des Sommerarbeitsprogramms der Idee und Phantasie der Jungbauernschaft überlassen. Der Geschäftsführer rich- tete auch noch herzliche Glückwünsche an die Sieger des Landesredewett- bewerbs in Rotholz. Es sind dies für den Latidesrecie- wettbewerb: Josef G a st ei g er, Kitzbühel Elisabeth Heim, Kirchdorf Stefan Schwaiger, Fieberbrunn Für den allgemeinen Landesrede- wettbewerb in Rotholz: Leo Niedermoser, St. Jakob Ruppert Obermoser, Kössen Andreas K o g 1 e r, Hopfgarten Anschließend hielt der Bezirks- obmann des Obst- und Gartenbau- vereins Anton Laucher über diesen Betriebszweig ein Kurzreferat und drückte aus, daß der Obst- und Gartenbau in der bäuerlichen Selbst- versorgung eine unbedingte Notwen- digkeit sei. Gerade der Obstbau könnte viel mehr intensiviert werden, da die Pflege der Anlagen in die arbeits- schwache Zeit fällt. Er hob dann be sonders die Bedeutung des Obst- und Gartenbauvereins hervor und unter- strich die Wichtigkeit des Fachberater- einsatzes in den bäuerlichen Betrieben. Nun überreichte der Präsident der Landesiandwirtschaftskammer Oek.-Rat Johann Astner mit herzlichen Glück- wünschen an folgende Mädchen und Burschen den Facharbeiterbrief: Leo Schipflinger, Georg Haller, Anna Haggenmüller, Christine Astner, Maria Astner, Maria Unterkircher, Josef Schwaiger, Christian Magreiter, Jo- hann Stöckl, Josef Schreder. Das Hauptreferat der Frühjahrskonferenz gab Oek.-Rat Johann Astner über das Thema: „Schwerpunkt der Landwirtschafts- förderung im Bergbauerngebiet und Aufgaben der Präsidentenkonferenz und der Arbeitsgemeinschaft für Berg- bauernfragen." Dabei warf er die Frage auf, warum es heute noch sinn- voll ist, die Landwirtschaft im Berg- gebiet durch öffentliche Mittel weiter- hin aufrechtzuerhalten und zu fördern. Der Präsident führte aus, daß 60 Pro- zent unseres Staatsgebietes als Berg- bauerngebiet zu bezeichnen sind. Fast zwei Drittel des Staatsgebietes werden also durch bäuerliche Hand gepflegt. Diese Tatsache allein weist schon auf die Wichtigkeit der Existenz unserer Bergbauern hin. Landwirtschaftlich werden zirka 40 Prozent vom Berg- bauern bewirtschaftet. Der Bergbauer ist daher nicht nur Heger und Pfleger dieser für unseren Fremdenverkehr wichtigen Berggebiete, sondern er ist auch Marktlieferant von absoluten Qualitätserzeugn.issen, wie z. B. Zucht- vieh und Holz. Die Förderung der Bergbauern ist daher zu einer echten Notwendigkeit geworden und staats- politisch ohneweiters vertretbar. Der Schwerpunkt der Förderung in diesen Gebieten Österreichs liegt ohne Zweifel bei der Verkehrserschließung. Umstellungsmaßnahmen, Besitzfesti- gung und Kreditvergabe. Präsident Astner zeigte noch anhand des Grünen Planes auf, in welcher Höhe diese Förderungsmittel an die: Bergbauern vergeben werden. Er führte weiters aus, daß es nicht nur die öffentlichen Mittel sind, die den Bergbauern auch in Zukunft zur Be- wirtschaftung seines Hofes bewegen, sondern daß es letztlich der Mensch selbst ist, der über seine Zukunft ent- scheidet. Doch es ist statistisch erwie- sen, daß der Bergbauer bleiben will, denn das Auflassen der Höfe in Öster- reich liegt im Durchschnitt bei 7 Pro- zent und im Berggebiet bei 2,5 Pro- zent. Der Trend zur Abwanderung der Bergbauern in den Stadtbereich ist also wesentlich geringer. Die För- derung der Bergbauern ist daher in jeder Beziehung gerechtfertigt. Der Präsident sprach abschließend noch über die Hauptaufgaben der Präsidentenkonferenz und der Arbeits- gemeinschaft über Bergbauernfragen. Nach einer lebhaften Diskussion er- griff Altlandtagspräsident Komm.-Rat Obermoser das Wort und sprach der bäuerlichen Jugend des Bezirks Kitz- bühel Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Bezirksbau ernobmann Ökonomierat M a n z 1 richtete an die bezirksführende Jungbauernschaft aufrichtige Dankes- worte und forderte die ländliche Ju- gend auf, weiterhin auf diese Weise ihre Zusammengehörigkeit zu beweisen. Er nahm dann Stellung zu den ein- zelnen Punkten des Sommerarbeits- programms und wünschte abschließend der Kitzbüheler Jungbauernschaft recht viel Erfolg. Bezirksparteiobmann H u b e r nahm zum Bergbauernproblem Stellung und unterstrich den ethischen und gesell- schaftspolitischen Wert der Berg- bauernarbeit. Er warf auch politische tber1egungen auf und bemerkte, daß- die aß die sozialistische Partei alles unter- nehmen werde, um auch außerparla- mentarisch die Macht an sich zu reißen. Er richtete daher an die bäuerliche Jugend den Appell, innerhalb der in unserer Partei stehenden drei Bünde mehr zusammenzustehen und die Zu- sammenarbeit mit der Jugend aus nichtbäuerlichen Kreisen zu forcieren. Nach ein paar ‚herzlichen Worten des Hausherrn Dipl.-Ing. P art 1 schloß Jungbauernobmann Jakob Filzer die Frühjahrskonferenz. - Die Land- und Forstwirtschaftii- ehe Sozialversicherungsanstalt und die Landwirtschaftliche Zuschußrentenver- sicherungsanstalt führen am 22. Mai von 8 bis 10 Uhr in Kitzbühel, Be- zirks -Landwirtschaftskammer einen Sprechtag durch. Es wird in allen An- gelegenheiten der Pensions-, Unfall- und Zuschußrentenversicherung Aus- kunft erteilt. Gleichzeitig hält auch die Landeskasse Tirol der Oesterrei- chischen Bauernkrankenkasse einen Sprechtag ab, bei dem ein Bedienste- ter dieser Kasse Auskünfte über die Bauernkrankenversicherung gibt. - Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr haben Vorrang! Wer diesen Vorrang nicht beachtet und sich mut- willig den Einsatzorten nähert, muß mit einem Strafmandat durch die Ver- waltungsbehörde rechnen!
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