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Seite 6 Kitzbttheler Anzeiger Samstag, 23. Mai 1970 ein eigener Sekretär für die Aufgaben de Aufnahme eines großen Bergbau- D r i t t e 1 und 3. die Streurechte nur des Arbeiter-, Angestellten- und Beam- betriebes im Raum Kitzbühel unsere mehr zu 4,5 Prozent ausgeübt. tenbundes im Bezirk gefordert. Bevölkerung. Der Bezirkstag des Ar- Aus diesen Zahlen läßt sich schon Zwei Resolutionen befaßten sich mit heiter-, Angestellten- und Beamtenbun- die derzeitige Problematik der Einfor- dem Problem Bergbau. Sie wurden des in Kitzbühel dankt Landeshaupt- stungsrechte erkennen. - Seit Jahren einstimig angenommen, ebenso trat der mann Eduard Wailnöfer für die umge- nimmt die Ausübung ab. Mangel an AABB Kitzbühel durch Beschluß aller hend unternommenen Schritte und die Arbeitskräften, Schwierigkeiten in der Delegierten dem von der Österreichi- Information der Bevölkerung über die Ausübung, Unwirtschaftlichkeit und schen Jugendbewegung - Junge Gene- Arbeit einer Kommission des Landes Umstellungen der landwirtschaftlichen ration in der Volkspartei - vorgeleg- zum Studium der Bergbauabsichten im Produktion sind die Ursachen. Voll- ten „Oberndorfer Manifest" bei. Bezirk Kitzbühel. Der Bezirkstag er- kommen verfehlt wäre es aber, woll- In der Debatte sprachen mehrere wartet die Unterstützung des Landes in te man daraus den Schluß ziehen, daß Funktionäre, zu den aufgeworfenen Fra- allen sich aus dem Bergbauprojekt er- die Rechte entbehrlich wären. Der Bau- gen nahmen Dr. Lugger, Dr. Erlacher gebenden Problemen. Die erste Sorge er braucht deren wirtschaftlichen Wert und Huber und Manzl Stellung. Der aller verantwortlichen Stellen muß die sehr notwendig, das läßt sich aus der Bezirkstag nahm mit Freude die Ein- Sicherung unseres Lebensraumes sein; Ertragslage unserer bergbäuerlichen führung von Sprechtagen in Lohn- der Schutz des Lebensraumes hat allen landwirtschaftlichen Situation ablesen. steuer-, Wohnbau- und Rentenangele- wirtschaftlichen und sonstigen Interes- Es fehlt ihm nur an Zeit, das Recht genheiten zur Kenntnis, über die Be- sen vorzugehen. Die nicht minder große auszunützen, und mit bezahten frem- zirksobmann-Stelivertreter Demmer re- Sorge muß es sein, das Erholungsgebiet, den Arbeitskräften wird die Ausübung ferierte. Nach mehr als dreistündigem das der Bezirk Kitzbühel darstellt, für uninteressant, das wissen wir alle zu Verlauf ging die harmonisch verlaufe- den Fremdenverkehr zu erhalten, der gut. So muß er auf das Brennholz, auf ne Tagung mit dem Schlußwort von als dominierende Wirtschaftssparte für die Streu, auf die Weide verzichten, Bezirksobmann Schlechter zu Ende. die gesamte Wohnbevölkerung unseres kauft aber dafür andere Brennstoffe, - h. w. - Bezirks von enormer Bedeutung ist. Stroh, Kunstdünger und Kraftfutter. Im Anschluß bringen wir aus Aktua- Wir erwarten von allen Funktionären Wenn 1968 in den Tiroler Bundes- litätsgründen die einstimmig beschlos- des Arbeiter-, Angestellten- und Beam- forsten die Weide auch nur noch mit sene Resolution zum Problem Bergbau, tenbundes und der gesamten Österrei- 27.000 Rindergräsern zur Ausübung ge- die von der Stadtgruppe Kitzbühel ein- chischen Volkspartei den restlosen Ein- langte, so erkennen Sie daraus doch gebracht worden war: satz zugunsten der Lebensinteressen die Bedeutung, die diesen Welderech- und der gesamtwirtschaftlichen Inter- ten heute immer noch zukommt. Wenn BERGBAURESOLUTION essen des Bezirks Kitzbühel in allen 53.000 nicht mehr ausgeübt werden, so Seit Monaten beunruhigen Nachrich- Fragen des beabsichtigten Berbauvor- gilt dies hingegen als Beweis dafür, daß ten über die geplante bzw. bevorstehen- habens. das urkundliche Weiderecht den heu- tigen landwirtschaftlichen Produktions- erfordernissen in den meisten Fällen Die Arbeit der Einforstungsgenossenschaft Ti ro 1 . nicht mehr entspricht. Wir müssen da- her, von Tirol aus gesehen, auf die Referat von Bürgermeister Stefan Reitstätter, Kössen. Neuordnung der Weiderechte besonde- ren Wert legen und deren Dringlich- Sehr verehrte Anwesende! Ich darf Ihnen nun eine kleine Ein- keit immer wieder betonen. führung in die Tiroler Einforstungs- Noch in der Verbandsvollversamm- Als Obmann der örtlich zuständi- verhältnisse geben. lung des vergangenen Jahres war ich ge- gen Einforstungsgenossenschaft Tirol Sie befinden sich hier im politischen zwungen zu berichten, daß wir mit den möchte ich zuerst auch meine Freude Bezirk Kitzbühel; er gehört mit den Verfahren zur Sicherung , Neuordnung darüber ausdrücken, daß unser Ein- angrenzenden Bezirken Kufstein und oder Umwandlung von Weiderechten forstungsverband im heurigen Jahr Schwaz zum Kerngebiet der in Tirol seit dem Bestehen der Einforstungs- seine Jahresvollversammlung hierher vorhandenen Einforstungsrechte. Über genossenschaft Tirol auf der Stelle nach St. Johann in Tirol verlegt hat. den Umfang letzterer liegen noch keine treten und nicht weiterkommen. Heu- Zum erstenmal findet diese Tagung endgültigen Ziffern vor; wir hoffen te darf ich optimistischer sein. Die Ma- in unserem Bundesland statt. Sie, mei- aber, daß sie durch die laufenden Er- terie der Weiderechte ist auf unsere ne sehr verehrten Damen und Herren, hebungen, die von den Wirtschafts- Initiative hin in Bewegung geraten und sind diesmal zu uns gekommen und beratern der Bezirkslandwirtschafts- wir erzielten in mehreren Fällen schon wir wissen, daß Sie es gerne getan kammer gemacht werden, nun genau sichtbare Fortschritte. haben, weil Sie uns, der jüngsten Ge- erbracht werden. Ich möchte besonders auf Waidring nossenschaft im gemeinsamen Verband, verweisen, wo sich nach jahrelangem aber auch den noch abseits Stehenden Man schätzt den Gesamtumfang der Stillstand jetzt eine Lösung anbahnt im Lande, die Zusammengehörigkeit Einforstungsrechte in den Österreichi- - aber auch auf Gerlos, Brandenberg, und die Notwendigkeit des Zueinander- sehen Bundesforsten, das sind etwa 75 St. Johann, Mayrhofen und andere. stehens aller Einforstungsberechtigten Prozent der bestehenden Rechte, auf In allen Fällen hat sich die Taktik über Bundesländer hinweg aufs neue rund 40.000 Festmeter Nutz- und bewährt, mit direkter Unterstützung deutlich sichtbar machen wollten. Brennholz, 80.000 Rindergräser und der Agrarbehörde eine Vereinbarung 50.000 rm Streu. Die 25 Prozent dar- zwischen Berechtigten und Verpflichte- Ich darf Ihnen danken und Sie ver- über hinausgehenden Rechte liegen in ten anzustreben und nicht einen Be- sichern, wir haben in den acht seit Gemeinschafts- und Privatwäldern. scheid gegen den Willen des Verpflich- unserer Gründung vergangenen Jah- Wenn die für den. Staatsiorst genann- teten erzwingen zu wollen. Durch ei- ren die Überzeugung gewonnen, daß ten Ziffern stimmen (wie erwähnt sind nen Bescheid versteifen sich nur die wir uns an der Seite Ihrer Genos- es ja nur Schätzungen), wurden nach Fronten und es läuft das Verfahren senschaften und unterstützt, ja um- dem Jahresbericht 1968 der Landes- jahrelang durch die Berufungsinstan- sorgt von den im Verband tätigen forstinspektion 1. die Holzrechte nicht 2en, ohne daß etwas Wesentliches er- Funktionären und seinem Geschäfts- einmal z u r Hälfte (dies trifft im reicht wird. führer, wirklich gut aufgehoben füh besonder Maß beim Brennholz zu), Auch das Anlaufen der Verfahren len können. 2. die Weiderechte zu etwa einem zur Neuordnung von Weiderechten hat
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