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Samstag, 30. Mai 1970 K1zbe1er Anzeiger Seite 5 Alle Anlagen der Gesellschaft sind in der Lage, stündlich 28.000 Personen zu befördern. Das ist die doppelte An- zahl der im Großraum Kitzbühel zur Verfügung stehenden Betten. Und trotz- dem reicht diese Kapazität zu Spitzen- zelten nicht aus, so daß mit neuen Pro- jekten aufgewartet werden muß. Eine Anlagendichte, um zu jeder Zeit und al- le Spitzen mit Erfolg befriedigen zu können, kann jedoch nicht erreicht werden. Der Andrang nach Kitzbühel ist erfreulicherweise groß, auch aus dem Inland. Die Steigerung der Berg- bahnerfolge deckt sich mit der Steige- rung der Nächtigungs'ziiffern des Frem- cienverkehrsverbandes. Diese betrug nämlich im Winter 1970 503.000 Nächti- gungen. Die Bergbahn AG steht aber auch in der Parkplatzbeschaffung an der Spitze aller Institutionen. Die Errichtung von Parkplätzen bringt der Zwang der Zeit mit sich, und zum anderen auch der Umstand, daß die öffentliche Hand der- zeit nicht in der Lage ist, größere Parkräume zu errichten. Von der Ge- sellschaft wurden zur Errichtung von Parkplätzen in letzter Zeit Grundstücke im Ausmaß von über 30.000 Quadrat- metern gekauft: Paß Thurn, 5000 m2 : Geplant ist die Verlegung des Hausleitenliftes von Jochberg, der in Jochberg einer stärke- ren Anlage weichen muß und am Paß Thurn gut gebraucht wird. Jochberg, 6000 m2 : Erstellung eines leistungsfähigen Schleppliftes. Kirchberg, 15.000M2 : mit dem Ziel der Errichtung eines Doppelsesselliftes zur niederen Fleckaim. Das Grund- stück befindet sich im Weiler Klausen und konnte mit Hilfe von Bürgermei- ster Paufler erworben werden. Sieben neue Anlagen 1. Umlaufbahn vom Stadtrand Kitz- Bereits im Juli 1849 wurde Feldmar- schalleutnant Johann Freiherr Kempen von Fichtenstamm von Kaiser Franz Joseph beauftragt, für das gesamte Reichsgebiet 16 Gendarmerie-Regimen- ter aufzustellen. Johann Kempen von Fichtenstamm erfüllte diese Aufgabe bis Ende Juni 1850. In Kitzbühel eriolg- te die Errichtung des Postens am 1. Mai und in St. Johann am 1. Juli 1850. In der Gründerzeit war die Gendarmerie ein Bestandteil der k. k. Armee. Das Revolutionsjahr 1848 bedeutete das Ende des Absolutismus der alten Monarchie. Der Uebergang zur konsti- tutionellen Monarchie erfolgte jedoch nicht schlagartig, ja es gelang einem Kreis des konservativen Adels diese von 1852 bis 1860 wieder zurückzuge- winnen. Die treibenden Kräfte dieses bühel zum Wilden Hag. Mit dieser An- lage kann die Mittelstation umgan- gen werden. Sie bringt die Gäste in ei- nem Zug in das herrliche Skigelände der Trattalmen am Kitzbüheler Horn und ist weiters die Grundlage für eine geplante Verbindung mit den Anlagen der privaten BichlaIm. Für dieses Pro- jekt konnte bereits die Konzession er- worben werden. Kosten zirka 30 Mil- lionen. Doppelsesselbahn zum Pengelstein, 1. Teilstrecke von Aschau, Gasthaus Sehroll zur Kälberwaldialm. Doppelsesselbahn Pengelstein, 2. Teilstrecke von der Kälberwaldaim zum Pengelstein. Die Pengelsteinbahn ist der Wunsch der Kirchberger Fremden- verkehrsinteressenten seit überhaupt ein Lift besteht. Ein jahrzehntcalter Wunsch, der nun durch die Verschmel- zung aller Betriebe mit der Bergbahn AG in Erfüllung gehen kann, wenn al- le Grundverhandlungen überbrückt sind. Schlepplift Brunnaim, zur Erschlie- ßung neuer Uebungs- und Abfahrts- pisten. Doppelsesselbahn zur niederen Fleckaim mit der Talstation zu Klau- sen in Kirchberg. Diese Bahn könnte einen weiteren Ausgangspunkt für den weltbekannten „Skizirkus" bilden, da mittels dieser Anlage (wie die Streif- alm-Sesseibahnen) der Walde-Lift mit- ten im Hahnenkammgebiet erreicht werden kann. Ueberdies würde die Fleckaim-Sesselbahn durch Erschlie- ßung einer neuen Familienabfahrt un- verzüglich Freunde finden. Schlepplift Hausleiten, Jochberg. Durch den Ankauf eines Grundstücks zur Errichtung eines neuen Parkplat- zes verlangt dieses Gebiet einen lei- stungsfähigeren Schlepplift. Paß Thurn. Verlegung des Haus- leitensnhleppliftes. „Zwischenspiels" waren jedoch nicht in der Lage, die Märzrevolution von 1848 einfach zu beseitigen. Das bedeu- tendste Ereignis des Revolutionsjahres war die Aufhebung des Untertänigkeits verhältnisses der Bauern zu den Grund- herren und die Entziehung der Patri- monialgerichtsbarkeit der Grundherrn. 1851 vereinigte man die Bezirksgerich- te mit den Bezirkshauptmannschaften. Die Zentralisierung von Gerichtsbarkeit und Verwaltung bewährte sich jedoch nicht, so daß in den Jahren 1868 und 1869 der alte Zustand wieder hergestellt wurde. Die neu geschaffenen Behörden hatten kein wirksames Instrument zur Verfügung, um die Befolgung der An- ordnungen überwachen zu können und die aus der Zeit der Kaiserin Maria Theresia stammenden K r e i s d r a g o- Das 3-Millionen-Projekt für den wei- teren Ausbau der Skipisten sieht fol- gende Maßnahmen vor: Hahnenkammgebiet: Errichtung von Skiwegen am Steinbergkogel. am Ju- fen und von der Melkalm zum Ehren- bachgraben sowie Ausbau des unteren Teiles der Asten und die Einfahrt von der As'tenabfahrt zum Schattberg. Horngebiet: Fertigstellung der Hag- steinabfahrt. Der Pistenrettungsdienst, der zentral für den ganzen Großraum Kitzbühel gesteuert wird, hat im vergangenen Winter klaglos gewirkt. Es wurden 750 Bergungen durchgeführt. Auf 10.000 Ski- fahrer kommt ein Verletzter. Die Tariferhöhung, die bei den ge- waltigen Anforderungen an die Ge- sellschaft zwangsweise erfolgen muß- te, bringt die Punktekarte, die Tages- karte und die günstigen Saisonkarten für Kinder, und Jugendliche. Auch nach der Tariferhöhung sind die Aufstiegs- hilfen in Kitzbühel mit weniger Geld zu benützen als anderswo. Altnationalrat Max Wer ne r, der dem Bauausschuß der Hahnenkammbahn der Gründerzeit angehörte, sprach dem Vorstand und dem Aufsichtsrat als Ob- mann des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbüheler Alpen für die fruchtbare Arbeit den Dank aus. Besonders be- grüße Werner die Verschmelzung zu einer Gesellschaft, da er darin bedeu- tende Vorteile für den ganzen Groß- raum Kitzbühel sehe. Auch der Schaf- fung neuer Anlagen, der Errichtung von Parkplätzen und dem Ausbau der Skipisten maß der Redner große Be- deutung zu. Er dankte allen führenden Persönlichkeiten der Gesellschaft so- wie den Bürgermeistern und den Ge- meindevertretern, die an dem aufbau- enden Werk mitgearbeitet haben. Bürgermeister Hermann Reisch be- kräftigte die Worte der Anerkennung n e r (je drei im Bereich eines jeden Kreisamtes) waren nicht in der Lage, die anfallenden Aufgaben durchzufüh- ren. Die Gendarmerie aber wurde für die Behörden schnell unentbehrlich. Das anfängliche Mißtrauen durch die Be- völkerung verkehrte sich bald durch die wirksame Bekämpfung der Rechts- unsicherheit ins Gegenteil. Die erfolgreiche Tätigkeit der Gen- darmerie wurde aber durch die Vor- gänge der Epoche 1852-1860 schwer gehemmt. Die neue Institution wurde von dem konservativen Kreis des Adels als revolutionäre Einrichtung betrach- tet. Gendarmerie, Polizei und Staats- polizei wurde in eine Hand vereinigt und so wurden der Gendarmerie auch staatspolitische Aufgaben übertragen wie z. B. Beurteilung von Bezirkshaupt- leuten, Richtern, Priestern, Lehrern usw. Meist auf Konfidenten angewie- sen, konnten diese Berichte naturge- 100Jahre Gendarmerie Kitzbüffiel und St.Johann
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