Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 14 Kitbühe1er Aeger Samstag, 6. Juni 1970 Die Calderonbühne spielte in Kitzböhel Was bereits für viele Menschen zu einiem tiefen religiösen und künstleii- sh en, Ereignis wurde, Calderons My- sterienspiel „Die Geheimnisse der hei- 1igen Messe" in der Aufführung der Münhner Calderonbiihne, zeigte sich auch bei der Aufführung in der Kitz- büheier Pfarrkirche als ein tiefes Er- lebnis. Trotz der ungünstigen Zeit und schlechtem Wetter war die Kirche sehr gut besucht und erwies ich als dem barocken Spiel und der modernen Fas- sung gerechtwerdender Sakrairaum, da sich das Spiel zwischen Altar und Volksaltar vollzog. Lichteffekte beton- ten nicht nur bestens die Handung, sondern leuchteten die Möglichkeiten der Szenerie aus.. Die Aufführung war überaus zufriedenstellend, wie auch das an sich eher statische Spiel, demi dramatische Akzente fast fehlen, nur bei besten Spielern und Sprechern zur vollen Wirkung kommen und zum erdrückenden Erlebnis werden kann. Die Spieler gaben ihr Bestes und ver- mochten diesem ‚Spiel aller spiele" Weihe und Glaubwürdigkeit zu geben. Nicht befriedigend war die Musikaus- wahl, etwa der Einbau von Teilen der Schubert-Mesße in ein. Barockstück. Barocke Musik oder untermalende elektronische Klänge wären zu emp- fehlen. Den Veranstaltern - dem kath. Bildungswerk und der Pf arre - ist das Zustandekommen einer wertvollen re- ligiösen Aufführung und die Vermitt- lung eines tiefen Erlebnisses zu den- ken. IN KITZBO HEI SV Radfeld—SK Kitzbühel 2:6 (2:1) Eine Spielhälfte lang fanden unsere Fußballer kein Konzept gegen die am- bitioniert kämpfenden Gastgeber. Leit- ner gelang zwar der Führungstreffer, nachdem er vorher die Chance eines Elfers nicht nützen konnte. Glücklicher war Radfeld, die den Penalty zum Aus- gleich verwandelten. Nach einem Eck- ball gingen die Gäste in Führung. Eine geschickte Umstellung in der Pause brachte den Umschwung. Exenberger glich zunächst aus. Dann war Ober- nauer zweimal erfolgreich, ehe Leitner und Obernauer für den Endstand sorg- ten. Das Gästetor wurde ständig ge- stürmt und der Widerstand der Rad- felder wurde gänzlich zerdrückt. SE: Hiebler. Tore: Obernauer 3, Leit- ner 2, Exenberger. Pletzer, Eberharter, Exenberger, Koch, Petschar, Wulz, Kutnohorsky (Strobl), Auer, Leitner, Wieser H., Obernauer. Mit 1. Jänner 1970 trat der Tarif mit der Tiroler Gebietskrankenkasse für Arbeiter und Angestellte in Kraft, die nun auch im Rahmen ihrer Versiche- rungszugehörigkeit die Heilkräfte der Moorkurabteilung benützen können. In dieser Beziehung ging ein schon lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Von den Mitgliedern der Tiroler Gebietskran- kenkasse soll vor allem die verkehrs- schwache Zwischenzeit ausgenützt wer- den, die ihnen alle Moorbadeeinrich- tungen mehr als,in der Hochsaison zur günstigen Benützung, Vorbeugung und Linderung freihält. Da die Moor- kurabteilung sehr personalintensiv ist, ergaben sich seit deren Inbetriebnah- me Kostensteigerungen, die nun mit dem Krankenkassenvertrag bestenfalls ausgeglichen werden können. Die Roheinnahmen betrugen im Be- richtsjahr 1968-69 2,698.000 Schilling. Diesen Einnahmen stehen Betriebsko- sten von 2,458.000 Schilling gegenüber. Im vorhergegangenen Betriebsjahr 1967-68 beliefen sich die Einnahmen auf 2.295.000 und die Betriebskosten auf 1.802.000 Schilling. Durch die komplizierte Bilanzierung im Rahmen des Aktiengesetzes, das die Aktivierung der Annuitäten, deren Auf- kommen durch die Generalversamm- lung des Fremidenverkehrsverbandes beschlossen wurde, zwingend erforder- lich macht, mußte im Berichtsjahr ein. Verlust von 1.274.000 Schilling konstru- iert werden. Die Hauptversammlung beschloß, diesen Verlust auf neue Rech- nung vorzutragen. Die Entlastung dies Vorstandes er- folgte auf Antrag von Stadtrat Walter Hirnsberger und die Entlastung des Aufsichtsrates auf Antrag von Ge- meinderat Gerhard Resch. Beide Be- schlüsse erfolgten einstimmig. Nach vorbereitenden Gesprächen im Rahmen der Vereinigung der Frem- denverkehrsverbände Kitzbüheler Al- pen und der konstltui'erenden Ver- sammlung des Vereins zum Schutz der Landschaft und der heimischen Wirt- schaft am 21. März in Oberndorf fand- unter and unter dem Vorsitz der Proponenten KR Hotelier Rudolf Witzmann, LA Christian Huber und Fremdenver- kehrsdirektor Dr. Josef Ziepi bereits am 14. Mai in Kitzbühel die offizielle Gründungsversammlung des „Vereins zum Schutze der Landschaft und der heimischen Wirtschaft" statt. In der Debatte meldeten sich die Herren Witzmann, Hauser, Kuster, Sieberer, Dr. Tappeiuer und HIrnsber- ger zu Wort. Der Vorsitzende des Auf- sichtsrates Bürgermeister Hermann Reisch wies darauf hin, daß die Ak- tiengesellschaft eine Aenderung der Stellung dies Fremdenverkehrsverban- des plane. denn nur dadurch könne der errechnete Bilanzverlust vermin- dert werden. Eine neue Rechtsgestal- tung läßt sich jedoch nicht von heute auf morgen verwirklichen. Man habe bereits mit den zuständigen Ministe- rien in Wien konferiert. Darüber hin- aus wurden zwei mit dem Aktiengesetz vertraute Persönlichkeiten beauftragt. dem Aufsichtsrat bir, spätesteis No- vember 1970 eIne entsprechende Stu- die vorzulegen. Eine Aenderung Inder Rechtsgestaltung könne nur durch eine Generalversammlung des Fremdenver- kehrsverbandes remdenver- kehrsverbandies und mit Zustimmung der Stadtgemeinde als größten Aktien- besitzer erfolgen. Den Vorstandsmitgliedern und den Mitgliedern des Aufsichtsrates, denen im Berichtsjahr keine Vergütungen zu- gekommen sind, wurde von der Ver- sammlung der Dank für die umfang- reiche ideelle Arbeit ausgesprochen. Die Einnahmen im neuen Geschäfts- jahr könnten bei günstiger Entwick- lung der Sommermonate die 3-Millio- nen-Grenze überschreiten. Schon im Winter 1970 wurde die Einnahmen- summe von 1,673.000 im Vorjahr auf 2,019.000 Schilling gesteigert. Das Haus der Gesellschaft und der gut florierende Betrieb waren auch Gegenstand von Aufnahmen im neur- en Farbfilm „Sommer in Kitzbühel" von Jan Boon. Wer die herrlichen Bil- der gesehen hat, kann nur mit Stolz auf das Kurhaus blicken. Zwanzig Körperschaften waren bis zu diesem Zeitpunkt bereits der Ver- einigung beigetreten und als Mitglie- der dieser Kampfgemeinschaft gegen die Wiederaufnahme des Bergbaues durch die Bürgermeister und Obmän- ner der Fremdenverkehrs verbände bzw. deren Vertreter präsent. Eine weitere Gruppe öffentlicher Körperschaften ha- ben in der Zwischenzeit ihren Beitritt zum Schutzverein vollzogen, darunter auch Ellinau, eine Gemeinde, die zum Bezirk Kufstein gehört. Weitere Kör- perschaften aus diesem Raum werden noch folgen. Der Rest 'der noch nicht Von der Hauptversammlung der Kur- und Moorbad AG Kitzbühel 2. Bericht Verein zum Schutze der Landschaft und der heimischen Wirtschaft Adresse: Fremdenverkehrsverband Kitzbühel, Hiriterstad't. 'Tel. 2155 Kampfgemeinschaft gegen Bergbau Wirklichkeit
< Page 14 | Page 16 >
< Page 14 | Page 16 >