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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. Juni 1970 Gesetzes hat die Berghauptmannschaft die Anmeldung eines Freischurfes an- zunehmen, wenn sie dem § 17 ent- spricht, das heißt, daß Fixpunkt, Ent- fernung, Richtung und Bezeichnung richtig sind. Gemäß § 26 Abs. 2 können Freischürfe an eine Person übertragen werden, die eine Schurfberechtigung besitzt. Gemäß § 98 Abs. 1 sind als Per- son i. S. dieser Bestimmung auch Berg- bauberechtigte anzusehen, die ihren Wohnsitz (Sitz) im Ausland haben. Die „Kupferbergbau Mitterberg Ges. m. b. H." besitzt im Raum Kitzbühel eine Vielzahl von angemeldeten Frei- schürfen. Sie hat die südafrikanische Minengesellschaft „Union Corporation Ltd." in einem Rahmenvertrag auf die Dauer von 5 Jahren unwiderruflich er- mächtigt, ihre im Gebiet Röhrerbühel gelegenen Freischürfe gegen Bezahlung eines Anerkennungszinses nach allen bergfreien Mineralien aufzuschließen. Die Berghauptmannschaft Innsbruck war durch keine gesetzliche Vorschrift verpflichtet, das Land Tirol über Frei- schurfrechte und den abgeschlossenen Vertrag zu informieren. Allerdings pflichte ich der Meinung der Herren Landtagsabgeordneten vollkommen bei, daß von so weitreichenden Planungen, die schließlich schwerwiegende Ent- scheidungen im Gefolge haben können, die Landesregierung und der Landes- hauptmann auch dann rechtzeitig un- terrichtet werden, wenn keine gesetz- liche Verpflichtung dazu besteht. So aber erhielt ich erst auf Grund des Er- gebnisses einer mündlichen Verhand- lung zur Verleihung von 3 Tag-Maßen am Röhrerbühel und aus Pressemel- dungen Kenntnis von Bergbauprojek- ten im Bezirk Kitzbühel. Gegen die Ge- nehmigung zum Abbau von 3 Tag-Ma- ßen am Röhrerbühel brachte ich eine Aufsichtsbeschwerde ein, über die noch nicht entschieden ist. klingendem Spiel der städtischen Mu- sikkapelle und einer großen Zahl von Personen aller Stände begleitet, vom Bahnhof ab. Unter den ins Feld abge- gangenen Standschützen und der sie zum Bahnhof begleitenden Bevölkerung war immer noch eine große patrioti- sche Begeisterung bemerkbar, da fort- während Hochrufe auf Se. Majestät den Kaiser ausgebracht wurden. Am Bahnhof spielte die Stadtmusik die Volkshymne und das „Heil Dir im Sie- geskranz", worauf von den Anwesen- den ein dreifaches Hoch auf die ver- bündeten Monarchen ausgebracht wur- de. Um 3.22 Uhr (nachmittags) fuhr der Zug gegen Innsbruck, ohne daß eine Störung oder ein Unfall sich erge- ben hat. St. Johann: Im Winter 1915/16 fand hier ein S k 1 k u r s statt, bei welchem 500 Mann teilnahmen. Am 21. Feber 1916 wurde hier ein Derzeit werden von der Union Cor- poration Ltd., welche in der Zwischen- zeit als Gesellschaft m. b. H. in das Handelsregister Wien eingetragen wur- de, Schürfarbeiten durchgeführt und zwar zwei Tiefbohrungen. Die Firma hat bisher kein Ansuchen um Verlei- hung einer Bergwerksberechtigung ge- stellt. Trotzdem habe ich bereits im Jahre 1969 einen Ausschuß eingesetzt, der sich mit der Beobachtung der wei- teren Entwicklung von Bergbauprojek- ten im Bezirk Kitzbühel zu befassen hat. Diesem Ausschuß gehören an: Hof- rat Dr. Kirchmeyr als Vorsitzender, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Trenti- naglia, Universitätsdozent Dr. Mutsch- lechner, Direktor Dr. Ziepi für den Fremdenverkehrsverband des Bezirkes Kitzbühel, Dr. Barnik als Vertreter der Landesplanung sowie die Bürgermei- ster von Oberndorf und Reith bei Kitz- bühel. Darüber hinaus habe ich, einer möglichen Entwicklung bereits vorgrei- tenct, lierrn univ.-t-'roi. vipi.-irig. ui-. Hans-Jörg Steiner der Montanistischen Hochschule Leoben als anerkannten Experten für Aufbereitungsanlagen im Bergbau gebeten, das Land Tirol zu diesen Fragen sachverständig zu bera- ten. Ebenso habe ich im letzten Jahr durch das Amt der Landesregierung, Abteilung Landesplanung und Stati- stik, ein Gutachten zur Frage „Bergbau und Fremdenverkehr" ausarbeiten las- sen. Ich habe zu dieser Frage auch un- mittelbar mit dem früheren und dem jetzigen Herrn Bundesminister für Handel, Gewerbe und Industrie Ver- bindung aufgenommen und sie auf die besondere Situation aufmerksam ge- macht. Die Berghauptmannschaft Inns- bruck hat mich über die Verfahren zur Genehmigung der beiden Tiefbohrun- gen in Kenntnis gesetzt; an den Ver- handlungen nahm Herr Hofrat Dr. Kirchmeyr als mein persönlicher Ver- treter teil. Notreservelazarett mit einem Belag von 600 Mann errichtet. Dieses Spital wurde im November wieder aufgelöst. Kitzbühel: Am 14. und 15. März 1916 fand hier und in Aurach die Pferde- klassifikation statt, bei welcher Kom- mission der Herr Oberstleutnant Frei- herr von Stickelburg, k. u. k. Oberleutnant Franz Bruno D u r c h - h a lt e r, k. u. k. Obertierarzt Karl Koller und Bezirkssekretär Karl Z a n k 1 zugegen waren. Pferde wurden keine gekauft. Am 29. April 1916 rückte eine Kom- panie unter Oberleutnant R u d a ii aus Kitzbühel ab. Feldkurat Georg K 1 u g verabschiedete die Truppe mit einer zündenden Ansprache in der Landes- sprache der Soldaten und erteilte ih- nen die Generalabsolution. Bei dieser Feier spielte die städtische Musikkapel- le, welche aus den im hier dislozierten Reservespital L u k a s b ü h e 1 befind- Allerdings hat bei diesen Verfahren nach der derzeitigen Rechtsauslegung und zwar nach dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes vom 11. März 1968, Zi. 25/67, und nach einem Er- kenntnis des Verwaltungsgerichtshofes vom 15. Jänner 1969, Zl. 1756/67, we- der das Land noch eine Gemeinde aus landesrechtlichen Vorschriften, etwa zum Schutze des Fremdenverkehrs oder zur Wahrung des Naturschutzes, eine Parteistellung, wobei ich diese Rechtsansicht nicht teile. Die Berg- behörde ist nur gern. § 59 Abs. 1 bei einer zwangsweisen Grundüberlassung und gern. § 63 Abs. 2 bei einer Abtre- tung von Tagwässern verpflichtet, das Einvernehmen mit dem Landeshaupt- mann herzustellen, aber ich kann auch hiebei nur jene Angelegenheiten wahr- nehmen, in denen mir als Organ der mittelbaren Bundesverwaltung auf Grund der jeweils gegebenen Rechts- lage eine Behördenzuständigkeit zu- Komm1. Sollten im Zusammenhang mit den derzeitigen Schürfarbeiten Erzlager- stätten gefunden und Bergwerksberech- tigungen beantragt werden, dann wer- den von mir in diesen Verfahren die Interessen der Wirtschaft des Bezirkes Kitzbühel unter Ausschöpfung aller ge- setzlichen Möglichkeiten nachhaltig vertreten werden. Außerdem werde ich es nicht versäumen, meinen ganzen po- litischen Einfluß bei der Obersten Bergbehörde und bei der Bundesregie- rung einzusetzen, um zu verhindern, daß durch mögliche Bergwerke der Wirtschaft des Bezirkes Kitzbühel Schaden zugefügt wird. - Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr haben Vorrang! Weir die- sen Vorrang nicht beachtet und sich mutwillig den Einsatzorten nähert, muß mit einem Strafmandat durch die Ver- waltungsbehörde rechnen! liehen Soldaten zusammengesetzt war, die Kaiserhymne. Am 16. Juli 1916 wurde das vom aka- demischen Bildhauer Professor Simon Z u e c h, Wien prachtvoll ausgeführte Kaiserdenkmal, dessen hölzer- ner Sockel für die Benagelung zu Gun- sten des Unterstützungsfonds für Wit- wen und Waisen nach gefallenen Krie- gern bestimmt ist, in schlichter, aber vaterländischer Begeisterung enthüllt. In Vertretung des Statthalters ent- hüllte es der Herr Bezirkshauptmann Dr. Friedrich von Unterrichter nach einer Begrüßungsansprache durch Herrn Bürgermeister Anton W e r n e r. St. Johann: Am 14. Jänner 1917 reis- te Se. Majestät Kaiser K a r 1 hier durch und am 18. Jänner Ihre Majestät Kai- serin Z i t a und am 19. Jänner wieder retour. Kitzbühel: Am 1. Juli 1917 wurde die große Glocke des Stadtturms zu Kriegs-
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