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Samstag, 6. Juni 1970 Kltzbüheler Anzeigec Seite 1 Dr. techn. Diplo-Ing. Richard Weis zum Gedenken Am 23. April 1970 starb in Wien der Inhaber der höchsten Gast-Auszeich- nung des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel, nämlich der Goldenen Eh- rennadel mit Brilianten Dr. techn. Dipl.- Ing. Richard W ei s im Alter von 82 Jahren. Der Verstorbene war ein erfolgrei- cher Wissenschaftler und Techniker und weit über die Grenzen hinaus be- kannt. Am 21. März 1888 in Aussig an der Elbe geboren, maturierte er in Prag mit Auszeichnung, besuchte die Hoch- schule in Prag und rückte 1914 als Univ.- Assistent zur k. k. Armee ein. Er mach- te den Krieg an der Front mit und rü- stete erst im November 1918 als Ober- leutnant ab. 1919 promovierte er zum Doktor der technischen Wissenschaften mit Auszeichnung und wurde sodann in den weltbekannten Soiway-Konzern aufgenommen. Er betreute die Werke in Wien, in Jugoslawien, Rumänien und in der Tschechoslowakei. In die Zeit seiner Tätigkeit als technischer Direktor (seit 1937) fielen grundlegen- de Aus- und Umgestaltungen der unter die Betreuung der Gruppe Wien fallen- den Konzernwerke. So z. B. die Umge- staltung des von den Oesterr. Salmen in Hallein-Pernerinsel errichteten ver- wertbaren Chloralkali-Elektrolyse, die Einführung des Velox-Kessels - erst- mals mit Erdgasheizung - in einem Konzernwerk, die Planung und Errich- tung der Chloralkali-Elektrolyse Hal- lein-Puchhammerau und viele andere technische Leistungen. (Siehe Sonder- abdruck aus der Oesterr. Ingenieur- Zeitschrift 1968, Springer-Verlag Wien). Nach seinem 1953 erfolgten Ueber- tritt in den Ruhestand war er im Vor- stand des Wasserwirtschaftsfonds als techn. Experte tätig, als Generalbericht- zwecken abgenommen. Dieselbe wog 15 Zentner und hatte einen Durchmes- ser von 1.15 Meter. Die Abnahme be- sorgte der hiesige Zimmermeister Mat- thias H ö c k mittels Anwendung eines Flaschenzuges und ging tadellos von- statten. St. Johann: Vom 4. bis 16. November 1918 fuhren täglich 100 bis 200 Autos anläßlich des Zurückflutens der Trup- pen infolge Demobilisierung hier durch. Auch viel Train passierte wäh- rend dieser Zeit St. Johann. Am 4. No- vember 1918 wurde hier eine B ü r - g e r w e h r errichtet, die dann in V o 1 k s w e h r umgewandelt wurde. 1919: Boykottierung der Gendarme- riebeamten; die der Gendarmerie wäh- rend des Krieges aufgetragene Lebens- mittelrequisitationen, Kontrolle des Lebensmittelnachschubes an die Front sowie alle Erhebungen in Verwaltungs- angelegenheiten überhaupt, ferner die Erhebungen bezüglich Militärenthebun- In seiner Sitzung am 20. Mai befaßte sich der Gemeinderat von Hochfilzen unter anderem auch mit dem Ausbau der Landesstraße von Hochfilzen nach Fieberbrunn. Nachstehend der Inhalt des P:otokolls: „Der Bürgermeister berichtet, auf Grund einer Mitteilung des LR Rupert Zechtl, über den Stand der Situtation des Ausbaues der Landesstraße Fle- berbrunn—Hochfjlzen. Wie nun nach erfolgter Ausschrei- bung und Abgabe der Firmenangebote gen, Beurlaubungen von Militärperso- nen etc. brachte die Beamten des Po- stens St. Johann, welche ihre Aufgabe parteLos auf das Genaueste durchführ- te, in derartigen Gegensatz mit der Be- völkerung, so daß letztere bei jeder Gelegenheit hinter dem Rücken auf die Gendarmen loszog, sie kritisierte und eine solche Abneigung herbeiführ- te, daß sich fast niemand mehr herbei- ließ, bei der herrschenden Lebensmitel- knappheit den Gendarmen an Landes- produkten etwas zu verkaufen. Die Butter stieg im Preis auf 200 Kro- nen pro kg. Die Lebensweise der Gen- darmen war sehr karg, die Besoldung so gehalten, so daß sie nur notdürftig ihren Lebensunterhalt fristen konnten. Anschaffungen von Kleidungsstücken (ein Anzug kostete 10.000 Kronen) oder sonstigen Bedarf sgegenständen waren so gut wie ausgeschlossen. Brotquote per Woche für Schwer- arbeiter 2 kg, für Leichtarbeiter 900 g. erstatter auf der Weltkraftkonferenz und im Energiebeirat im Oesterr. In- genieur- und Architektenverein. In Kitzbühel hatte er mit seiner Gat- tin sein Hauptquartier im Hotel Tie- enbrunner. Seine ersten Erholungs- aufenthalte in Kitzbühel sahen ihn aber auch im Seerestaurant sowie in der Vil- la Anna bei der Kunstmalerin Else Schrott-Eder. Er gehörte zu den ersten Gästen, die mit der 1966 vom FVV Kitzbühel ge- schaffenen Ehrennadel in Gold mit Brillanten für mehr als 40 Aufenthalte ausgezeichnet wurde. Von seinen vielen Reisen brachte er auch die Nachricht nach Kitzbühel mit, daß am Kaisergrab auf Madeira heute noch die Kranzschleife der Kitzbüheler Kaiserjäger hängt. Am 29. April wurde er auf dem Grin- zinger Friedhof begraben und am 6. Mai wurden in der Pfarrkirche zum hl. Franziskus Seraphinus am Breiten- feld, Wien VIII. die hl. Seelenmessen gelesen. In Kitzbühel konnte er viele Freunde gewinnen, wo er nun im Eh- renbuch des Fremdenverkehrsverban- des verewigt ist. feststeht, wird der Ausbau der Landes- straße im gesamten Baulos von Fi!e- berbrunn-Bodenbrücke bis Hochfilzen- Landesgrenze 31,9 Millionen Schilling kosten. Anläßlich der am 22. Mai 1969 abge- haltenen Sitzung im Amt der Tiroler Landesregierung wurde ein Finanzie- rungsplan für einen Aufwand von 22 Millionen erstellt. Bei dieser Sitzung haben die Fachleute bereits erklärt, daß dieser Betrag nicht reichen wird und es waren sich alle Sitzungsteilnehmer Das Schleichhändlertum stand auf höchster Stufe. Die gesetzlichen Be- stimmungen zur Bekämpfung des Schleichhändlertums waren mangel- haft, die Strafsätze so niedrig, so daß die Behörden diesem schädigenden Treiben sich als machtlos erwiesen. So manche Schleichhändler gingen straf- frei aus, was die Autorität der Gendar- men zu untergraben drohte. 8. Feber 1919: Die Gendarmerie darf zum erstenmal zur Wahlurne schreiten und als gleichberechtigte Bürger in den National- und Landesrat seine Stimme abgeben. Mit 13. Feber 1919 wurde das Heimatrecht der Gendar- men gleich den anderen öffentlichen Beamten mit dem definitiven Dienst- antritte auf einem Posten in der be- treffenden Gemeinde zuerkannt. Am 17. Feber wurde die Postpaketrevislon zur Hintanhaltung von Lebensmittel- versendungen über die Grenze und am Hochfilzen verlangt Anschluß an das Straßennetz Gemeinderat wehrt sich gegen Einschränkung der Mittel
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