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Von der Deutschlandtournee der Kitzbüheler Nationalsänger Bremer Nachrichten, 20. April 1970: den Wolters-Reisen und dem BN-Rei- t' .4- A,-.-. Bremer gingen begeistert mit. Tiro- ler Dirndln und Buam brachten Stim- mung. Auch in den Alpen dauert der Winter diesmal länger als sonst, aber allmählich muß er doch weichen. So kann Altmeister Toni Praxmair mit seinen Kitzbüheler Nationalsängern auf eine ausgedehnte Norddeutschland- Tournee gehen, die durch neun Städ- te führt - Oldenburg, Bremen, Flens- burg, Kiel, Lübeck, Celle, Hannover, Braunschweig und Hildesheim. Bremen erlebte im großen Glocken- saal den zweiten Tiroler Abend der 25 Dirndl und Buam, die nicht nur san- gen, sondern auch tanzten. Trotz der anstrengenden letzten Monate, in de- nen sie wöchentlich fünfmal auftreten mußten, machten sie keinen „abge- kämpften" Eindruck. Vielmehr boten sie für mehr als zwei Stunden ein schwungvolles Programm von über 30 Nummern, so daß die Bremer sehr schnell auf Touren kamen und drei mal ein Dakapo erzwangen. Fremdenverkehrsdirektor Dr. Josef Ziepi dankte nach dem fröhlichen Auf- takt mit einem Schuhplattler den drei Bremer „Promotern", die seiner Grup- pe hilfsbereit zur Seite gestanden hat- ten, der Exportbrauerei Beck & Co., .Eii 1L1iI1U Uii als freundliche Einladung, den näch- sten Urlaub in Kitzbühel zu verbrin- gen, das trotz seiner Olympiasieger und Weltmeister im Skilaufen das Maß nicht verloren habe, sondern die herz- liche - und preiswerte - Gastlichkeit der Tiroler weiter bewahre. Praxmairs „Bauernkapelle" musi- zierte dann so unermüdlich, daß den Dirndln und Buam keine Zeit zum Ver- schnaufen blieb. Beifallsstürme ernte- ten der Chef mit der „singenden Säge", der junge Peter Salinger mit dem „höl- zernen Gelächter" und einem Kuhglok- kensolo sowie seine reizende Frau Ro- semarie Salinger, die sich im Kitzbühe- ler Jodellied mit dem bärtigen Peppi Eberharter beinahe ein „Duell" liefer- te. Als Glanznummern der Dirndl und Buam müssen der Schneewalzer zu Kuhglockengeläut, der Stelzentanz in Faschingsmasken, die Tiroler Hoch- zeit und - verständlicherweise - der Watschentanz bezeichnet werden. Am meisten gelacht wurde allerdings über die „Kuh, die nur Milch gibt, wenn ge- sungen wird". Die Kitzbüheler verrieten nebenbei, daß ihre 7000 Fremdenbetten voriges Jahr 800000mal belegt waren. Wen Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Juni 1970 J___L!L_ AL ------- - l!.II •• • - wundert es, wenn der Fremdenver- unuespurieioomann mag. reier vor izouneier IrUAKTlVIsTen Am 13. Juni fand im Restaurant „Alt Wien" ein gemütlicher Abend der FPÖ- Aktivisten des Bezirkes statt, zu dem Stadtparteiobmann GR Gerhard Resch eingeladen hatte. Obwohl dem Pro- gramm gemäß die „Gemütlichkeit" den Hauptteil des Abends bilden sollte, wurde erwartungsgemäß das Referat von Bundesparteiobmann NR Friedrich P e t e r der Höhepunkt des Abends. Aus diesem einige markante Sätze: Die FF0 bleibt bei ihrer Erklärung vom 16. Jänner 1970, keine Koalition mit der SPÖ zu bilden. Es besteht auch kein Abkommen für eine zukünftige Koalitionsbildung mit der ÖVP. Nie- mals aber wird die FPÖ in Zukunft nochmals negative Koalitionserklärun- gen v o r einer Wahl abgeben. Die FPÖ wird bei ihrer vollen Hand- lungfreiheit gegenüber den beiden gro- ßen Parteien ihr Gewicht so zur Gel- tung bringen, wie es den Grundsätzen freiheitlicher Politik entspricht. Gute Vorschläge und gute Ideen werden un- terstützt, gleichgültig von welcher Sei- te sie kommen. Die FPÖ ist kein „Zünglein an der Waage". Uns geht es nicht um Oppor- tunitätshascherei in Tagesfragen, son- dern darum, in ihrer politischen Hal- tung auch auf fernere Sicht den Wäh- lern gegenüber glaubhaft zu bleiben und dadurch an Anhang zu gewinnen. Einlösung von Wahlversprechen: Ab- schaffung der Ueberstundenbesteue- rung und Abschaffung der Bestimmun- gen des § 94 des ASVG. Dieser Para- graph verwehrt es den Rentnern und Pensionisten, zusätzlich und abzugsfrei zur Rente Geld zu verdienen, obwohl in Oesterreich ein großer Mangel an Arbeitskräften besteht und dieser Man- gel durch Fremdarbeiterkontingente gedeckt werden muß. Vor und nach dem Referat spielten die „Vilier Spatzen", die ebenfalls den Beifall der Besucher genossen. Auf Wunsch des Bundesparteiobmannes wurde auch eine Diskussion eingescho- ben. In dieser wurden Themen zur kommenden Landtagswahl in Tirol be- sprochen. Der Obmann der Jugend- bewegung der ÖVP Michael v. Horn überreichte dem Nationalrat das „Oberndorfer Manifest", das die Er- haltung des Lebensraumes zum Ziele hat und sich gegen die Errichtung ei- ner Bergwerksindustrie ausspricht. Regen Zuspruch erhielt die Aktion „Wahl der Herzerikönigin". Als Siege- rin ging Fräulein Rettenwander aus Kirchberg hervor. kehrsverband sich vornimmt, bald die Millionengrenze zu überschreiten. Vor- bedingungen dafür sind - außer der eindrucksvollen Berglandschaft - ei- nige zugkräftige Attraktionen: das mo- derne Hallenschwimmbad mit einer Sauna und einer Kurbadabteilung, das reizvolle Freibad, dessen Wasser sich .m Hochsommer auf 26 Grad erwärmt, vorbildliche Tennis- und Golfplätze so- wie ein Spielcasino mit Roulette und Bakkarat. gwh Hildesheim: „Tiroler allweil frisch und und munter". Großer Tiroler Abend mit den Kitzbüheler Nationalsängern. Die Plätze im „Berghölzchen" reich- ten kaum aus, um all die tirolbegei- sterten Hildesheimer bei „Großen Ti- roler Abend" unterzubringen. Selbst der Gang und jedes freie Plätzchen im Saal mußten zusätzlich bestuhlt wer- den. Die räumliche Enge, auch auf der Bühne war die Bewegungsfreiheit bei den Tänzen etwas beschränkt, beein- trächtigten jedoch keineswegs die gute Stimmung des ganzen Abends. Den Auftakt machte ein „Tiroler Holzhacker" und für einige Gäste gab es eine Kostprobe der Kitzbüheler Kü- che - Kaiserschmarren. Schon beim ersten Stück klatschte das Publikum im Takt der Musik begeistert mit. Di- rektor Dr. Ziepl vom Fremdenverkehrs- verband Kitzbühel überbrachte Grüße aus der 700 Jahre alten Stadt. Die Grup- pe der Kitzbüheler Nationalsänger, et- wa 20 „Dirndl und Buam", beschloß ihre große Tournee durch Norddeutsch- land in Hildesheim und machte damit einen Gegenbesuch bei den deutschen Gästen, verbunden mit einem Dank für die alljährliche Treue. Mit einem kurzen Farbfilm ließ man dann Kitz- bühel selbst sprechen. Dieses Städt- chen, mit dem Kaisergebirge im Nor- den und den Hohen Tauern im Süden, bietet nicht nur dem Wander- und Klet- terfreund vielseitige Möglichkeiten. Auch für Erholung beim Wassersport auf dem Schwarzsee, bei Reiten, Golf und Tennisspiel ist gesorgt. Von den folkloristischen Beiträgen der Gruppe erhielten der Bandeltanz, das Echolied „Mei Glück is a Hütterl" und die Tiroler Hochzeit mit dem Brautlied und Brauttanz besonders viel Beifall. Echte „Krachlederne" und bun- te „Dirndl" boten ein farbenprächtiges Bild. Eine Zugabe erklatschten sich die Besucher nach dem Schneewalzer, gespielt von der Bauernkapelle und großen und kleinen Kuhglocken wie ei- ner singenden Säge. Jahrhundertealtes Brauchtum zeigten der Faschingtanz, der Tanz der Bergknappen und der Stelzentanz, mit dem der Winter aus- getrieben wird. Das Publikum dankte den Sängern, Jodlern und Tänzern mit großzügig gespendetem Beifall. dg
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