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Samstag, 20. Juni 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Der Bezirk Kitzbühel f00 ür das moderne Tirol der Zukunft Stellungnahme von Bezirksobmann Leo Schlechter beim Landtag des Tiroler Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenbundes der Volkspartei Anläßlich des außerordentlichen Lan- d'estages des Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenbundes der ÖVP Tirol hielt Bezirksobmann Leo Schlechter (Vizebürgermeister in St. Ulrich) ein mehrmals mit dem Beifall aller Dele- glerten bedachtes Kurzreferat, in dem er sich mit einigen aktuellen Anliegen des Bezirks Kitzbühel befaßte. Dabei wies der Bezirksobmann darauf hin, daß sich der AABB immer wieder mit diesen Problemen befaßt hat und zu- letzt im Rahmen des Bezirkstages sei- ne Überlegungen einer breiteren öf- fentlichkeit vorlegen konnte. Bezirksobmann Schlechter nannte aus der Fülle der Aufgaben einige Schwer- punkte und sagte u. a.: „Der Bezirk Kitzbühel ist einer jener Räume Tirols, die sich geradezu für den Fremden- verkehr anbieten, und es muß deshalb unser Bestreben sein, die örtliche und überörtliche Infrastruktur im Frem- denverkehr bestmöglich auszubauen. Die Grundvoraussetzung dafür ist je- doch ein gut gestaltetes und leistungs- fähiges Verkehrsnetz. Es wird daher notwendig sein, daß man die im Gang befindliche Entwicklung und die be- reits realisierten Teilerfolge auf die- sem Sektor weitertreibt. Ich denke da besonders an die Westumfahrung von Kitzbühel, die Fortsetzung des Aus- baues der Brixentaler Straße und den Ausbau der Landesstraße von Fieber- brunn nach Hochfilzen. Es darf auch die innerösterreichische West-Ost-Ver- bindung ab der Autobahn Inntal über St. Johann in Tirol, Hochfilzen, Bi- schofshofen nicht in Vergessenheit ge- raten, denn gerade die Verwirklichung dieses Vorhabens würde es auch er- möglichen, das Pendler-Problem be- sonders im Raum Brixental und P11- lersee durch die Schaffung von neuen Dauerarheitspläzen, die d:en vorherr- schenden Wirtschaftscharakter nicht gefährden, entscheidend entgegenzuwir- ken. Auch die For;führung der Eingliede- rung der Landwirtschaft in den Frem- denverkehr ist ein Erfordernis, denn von 2300 landwirtschaftlichen Betrieben im Bezirk sind nur etwas mehr als 800 Vollerwerbsbetriebe, während die restlichen 1500 einen mehr oder we- niger starken Nebenerwerb aufweisen. Hier bietet sich im Raum Kitzbühel für die Landwirtschaft die Möglich- keit, am Fremdenverkehr zu partizi- pieren. Dazu ist es aber notwendig, daß etwa der Althaussanierung auch in der Landwirtschaft größte Aufmerk- samkeit geschenkt wird. Bezirksobmann Schlechter befaßte sich dann ausführlich mit der geplan- ten Wiederaufnahme des Bergbaues am Röhrerbühel und an anderen fündigen Stellen im Bezirk. Dabei wiederholte er die Forderungen, die im „Oberndor- f er Manifest" der österr. Jugendbewe- gung - Junge Generation in der Volks- partei - präzise festgehalten sind. Die- sem Manifest trat auch der Bezirkstag des Arbeiter-, Angestellten- und Be- amtenbundes bei'. Als erste Arbeitneh- merorganisation im Bezirk hat der AABB klar und unmißverständlich Stel- lung bezogen. Unter dem Beifall des a. o. Landie'stages forderte Schlechter: „Wir anerkennen den Wert der Bo- denschätze und die Notwendigkeit zu deren Abbau, wir verwahren uns aber mit aller Schärfe dagegen, daß unser Lebensraum durch einen Bergwerks- bzw.Verhüttungsbetrieb gefährdet wird!" Abschließend gab Schlechter als jüng- ster AABB-Bezirksobmann noch eine Stellungnahme der jungen Generation ab, indem er sagte: „Wir haben in dem qv Sportförderung - • '- ein Anliegen der Jugend! Am Montag fand in Kirchdorf eine weitere Ausschußsitzung der Jungen Generation in der ÖVP statt. Obmann Horn konnte dabei berich- ten, daß er dem Abgeordneten zum Nationalrat Friedrich Peter (FPÖ) an- läßlich seines Besuches in Kitzbühel das „Oberndorfer Manifest" überreicht und um die Unterstützung der Interes- sen des Bezirkes Kitzbühel in der Berg- bauangelegenheit gebeten habe. Eingehend wurde über das Thema: „Unternehmen Bund, Länder und Ge- meinden genügend zur Sportförderung? und sollte von Bund, Ländern und Ge- meinden mehr der Breitensport oder der repräsentative Spitzensport geför- dert werden?" diskutiert. Dabei wurde die einhellige Meinung vertreten, daß leider von öffentlicher Seite zu wenig zur Förderung des Sports unternom- men wird. Andere Staaten haben schon längst erkannt, welche Bedeutung der Spitzensport auf das Prestige ihres Landes ausüben. Gerade im Fremden- verkehrsland Oesterreich sollte dieser Umstand in Zukunft mehr Beachtung finden! Nach einem Gespräch über die an- gestrebten Wahlrechtsreformen befaß- te sich der Bezirksausschuß der Jun- gen Generation in der ÖVP auch noch mit dem bevorstehenden Besuch Dr. vorliegenden programmatischen Auf- trag für das moderne Tirol der Zu- kunft das geistige Fundament. Zu sei- ner Verwirklichung aber brauchen wir Menschen, die sich in den Dienst die- ser Sache stellen, und hier darf ich Ihnen im Namen der jungen Mitarbei- ter versichern, daß wir gerne bereit sind mitzuhelfen, wenn man uns die entsprechenden Möglichkeiten dazu bie- tet, und zwar auch dann, wenn wir zur Lösung einzelner Probleme von dem herkömmlichen Schema abweichen und versuchen, einen neuen Geist, neue Ideen in unsere Reihen zu tragen. Es wird der Mobillsierung aller ver- fügbaren Kräfte bedürfen, um dieses Programm für das moderne Tirol der Zukunft zu verwirklichen, aber ich sehe 'es gerade für die junge Genera- tion und die Jugend als eine faszinie- rende 'Aufgabe, hier mitzuwirken, denn es geht um unsere Zukunft, um unser schönes Land Tirol." Kreiskys in Kitzbühel. Der Bezirk wird sicherlich die Gelegenheit wahr- nehmen, um dem Herrn Bundeskanz- ler die berechtigten Wünsche (Bundes- straßen, Bergbauprojekt usw.) mit Nachdruck vorzutragen und erwartet sich hiezu eindeutige Stellungnahmen! Bedauert muß nur werden, daß Dr. Kreisky sein Oesterreichgespräch aus- gerechnet an dem Tag durchführt, an dem bei uns seit Jahrzehnten die tra- ditionellen Sonnwendfeuer entzündet werden? Ein Teil der Jugend wird es möglicherweise vorziehen, an diesem Abend lieber am Berg durchs Feuer zu springen?! PS Sportliche Einstellung Schnell und richtig gehandelt hat nach unserer Meinung Vize-Bgm. Hans Brettauer (Kitzbühel) in seiner mo- mentanen Eigenschaft als Bürgermei- ster (Bgm. Reisch befindet sich im Ur- laub). Brettauer hat die Polizei ange-. „Gaudi am See" Samstag, 11. Juli im städtischen Strandbad-Schwarzsee wiesen, bei der Einhaltung der Sperr- stunde in Lokalen mit TV ein Auge zu- zudrücken, damit Einheimische und Gäste auch noch nach Mitternacht die Ereignisse der Fußball-WM ungestört verfolgen können. Die richtige Einstel- lung für eine Sportstadt! - Gefunden wurden: 1 Fotoapparat, 1 Herrenarmbanduhr, 1 Armbandket- teri, 1 Regenmantel (farblos) und eini- ge einzelne Schlüssel.
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