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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. Juni 1970 ------ Siidafrikaner streben Enteignung an ! Kitzbüheler Kampfverein zum Schutze der Landschaft und der heimischen Wirtschaft steht hinter Landwirt In Reith bei Kitzbühel wird sich in der kommenden Woche ein Rechtsakt abspielen, der den für die Tiroler, ins- besondere für unsere seit Jahrhunder- ten freien Bauern, sehr bitteren Beigeschmack des Zwanges hat. Die Südafrikanische Bergbaugesell- schaft will mit Unterstützung der Berg- hauptmannschaft in Innsbruck und ge- mäß § 59 des Berggesetzes einen Land- wirt und Grundbesitzer in die Knie zwingen. Nachdem die von der Bergbaugesell- schaft festgelegte, in ihren Augen ange- messene Schadloshaltung der Bauer nicht akzeptierte, wurde ihm bedeutet, daß sie mit Hilfe des Berggesetzes kur- zen Prozeß machen wird. Der Bauer weigerte sich, seinen Grund und Bo- den zu geradezu lächerlichen Beträgen zur Verfügung zu stellen, nachdem er selbst 8 Gästebetten vermietet und da- mit rechnen muß, daß durch die 24- Stundenarbeit der Gesellschaft ihm je- der Gast sofort wieder abreist. Dieses Argument aber scheint die Bergbau- gesellschaft überhaupt nicht ins Kal- kül zu ziehen oder zu interessieren. Interessieren aber tut es den Schutz- verband des Großraumes Kitzbüheler -- ÖVP - Bezirksparteileitung Kitz- bühel. ACHTUNG BERICHTIGUNG! Lohntcuersprechtag. Der für Samstag. 4. Ju.i vorgesehene Lohnsteuersprech- tag entfällt wegen Verhinderung des Referenten. Der nächste Sprechtag fin- det am Samstag. 1. August statt. Kirchenmusikalisches Konzert in der Pfarrkirche Kitzbühel Am Sonntag. 21. Juni veranstaltete. der Kirchenchor Kitzbühel im Rahmen der ‚Kitzbüheler Woche" ein kirchen- musialisches Konzert, das in über- rasc1ender Weise die Leistungsfähig- keit dieses Chors und seines Leiters Andiä Feiler zeigte. Auf ein eröffnen-- des Eläserquarte-tt und den Bach-Choral „Wei nur den lieben Gott läßt walten" folgte das innige ..Laudate Dominum" von Mozart. Das Sopransolo wurde von Josefa Tonner, Kitzbühel, sehr schln (vielleicht an manchen Stellen etwas zu zart) vorgetragen. Dann' spidte Prof. Mari-a Hof er ‚Improvi'- satbnen über ein altes - Tiroler Hirten-- lied". (Eine Besprechung dies-es inter- essanten und schönen Werks erfolgt gesondert!) Nach Anton Bruckners 7- stimmigem Ave-Maria folgten „Credo" urd „-Sanctus" aus der Pastoralmesse jr F des Eklekti:ke'rs Anton Diabelhi. Liese beiden besonders wirkungsvoi Alpen, der zum Zwecke gegründet wur- de, den klassischen Europa-Erholungs- raum vor einem industriellen Ruin zu schützen. Der Schutzverband hat daher ein- stimmig beschlossen, dem Landwirt in Reith zur Verteidigung seiner Interes- sen und seines freien Willens, der in Tirol noch etwas zu gelten hat, einen Rechtsanwalt beizustehen. Der Tiroler Bauernbund wird hier auch nicht untätig zuschauen können, wie mit den Landwirten verfahren wird. Auf jeden Fall weiß der Bezirk Kitzbühel genau, was er von der Berg- hauptmannschaft zu halten hat und auch vom südafrikanischen Unterneh- mer, dem Fremdenverkehr, Landwirt- schaft, landschaftliche Schönheit, aber auch die Freiheit eines Tirolers keine Begriffe zu sein scheinen. Der klassi- sche Europa-Fremdenverkehrs-Zwei Saisonengroßraum, der 20 Gemeinden und 20 Fremdenverkehrsverbände um- faßt, wird sich, wie bereits angekün- digt, wehren und wird kämpfen. Pressereferat des Verbandes zum Schutze der Landschaft und der heimi- schen Wirtschaft. 'en Teile der Di:abelli_Messe brachten eine Steigerung des vokal-instrumen- talen Teils' der Programmfolge und waren in der Intensität des Ausdrucks auch einer größeren Stadt würdig. Das Soloquartett (Anni Hintner, So- pran, Barbara Gasteiger, Alt, Franz Überall, Tenor, Josef Egger, Baß) fügte sich homogen in den Chor-klang ein. Den Abschluß bildete das „Händel- Halleluja", das man vom Kirchenchor Kitzbühel nie so gestrafft und exakt gehört hatte. Wir gratulieren dem Chor und seinem Leiter Andrä Feiler. Ein Lob auch den ausgezeichneten Bläsern und den Streichern. Derartige Kirchen- konzerte sollten zur Tradition gemacht werden. - 'An der Orgel war die Komponistin Prof. Maria Hofer. - I-Iu Turnverein Kitzbühel 1869 3. Kitzbüheler Vokskiuf \[Y mit Wandern am Sonntag, 28. Juni 1970 Wie bereits angekündigt. haben wir im Gegensatz zu den früheren Ve-r-, anstaltungen heuer alle Bewerbe in den Bereich um den Schwarzsee ver- legt. Alle Voraussetzungen wie Auto- parkplätze, Umkleidemöglichkeiten und guter Restaurationsbetrieb sind gege- ben. Der Volkslauf beginnt mit dem' Bewerb der Männer allgemeine Klasse pünktlich um 9 Uhr. Bewerber, die sich am \-Vetts:ampftag nachmelden wollen (was in geringem Umfange möglich sein wird), müßten daher ent- sprechend früher bei der Wettkampf- leitung vorsprechen. Die Strecken- führung wurde bereits bekanntgege- ben und ist überdies aus der Aus- schreibung, die bei der Anmeldung ausgehändigt wird, zu ersehen. Der Abmarsch zur Wanderung wird ebenfalls pünktlich um 14 Uhr statt- finden. Für die S-treckenbeschrei1bu.n.g gilt das Obenangeführte. Es wird be- sonders darauf hingewiesen, daß Fa- milien für ihre Kinder, die mit den, Eltern mitgehen, kein Nenngeld er- legen müssen. Meidestellen: Lotte Strobl, Fremden- verkehrsverband Kitzbühel, Lisi Weid- ner, Papiergeschäft, Gänsbachgasse, Ludwig Pfu-rtscheller, Elektrogeschäft, Karl Herz, Herzgarage, Hansjörg Schlechter, Sporthaus Schlechter. Meidesch1u: Samstag, 27. Juni, 12 Uhr (beschränkte Nachmeldungen am Wett- kampftag bei rechtzeitiger Vorsprache beim Kampfgericht möglich). Die Vereinsleitung wünscht den In- teressierten bereits heute viel Erfolg und garantiert von der Organisation her einen reibungslosen Ablauf. Der Turnverejr Kitzbühel hofft auch heuer wieder die sportinteressierte Bevölke- rung recht zahlreich an Start und Ziel begrüßen zu dürfen. - Alpenverein Kitzbühel. Wir sehen uns veranlaßt, die Mit- glieder von folgenden Vor- kommnissen in Kenntnis zu setzen: Seit 25 Jahren brennt die Jugendgruppe der ÖAV-S-ektion Kitz- bihel ihre Sonnwendfeuer in den Süd- bergen der Alpen ab. Und immer schon wurde die Kelchalpe (Neue Bochumer Hütte des Alpenvereins) als Stützpunkt bzw. Übernachtungsort nach dem Feuer-- brennen gewählt. Heuer, wie im Vor- jahr, war es nicht möglich, daß die Teilnehmer einen Schlafplatz auf der Hütte erhielten, obwohl man vom Kommen der Gruppe auf der Hütte Bescheid wußte. und so mußten die größtenteils erst Vierzehn- bis Sech- zehnjährigen noch in der Nacht den Heimweg nach Kitzbühel antreten. Die Hütte war belegt. wir sind aber trotz- dem der Meinung. daß es be ew-as gutem Willen möglich gewesen wäre, wenigstens einige Notlager in der gro- ßen Hütte zu reservieren. Als fast die einzigen Besucher der Hütte, die sich an diesem Abend beim Abbrennen der Sonnwendfeuer beteiligt hatten, hätten sich dies die jungen'Bergsteiger sicher verdient gehabt. Es wäre schade, wenn durch solch ein Verhalten das Abbrennen der Sonnwendfeuer in den Kitzbüheler Südbergen in Zukunft in Frage gestellt würde. Kurt Lazzari, Jungmannschaftsführer \"aitei' Krabichler, Jugendwart
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