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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. Juni 1970 Pfarrer Josef Paulmichl, Kirchdorf, zum Gedenken Es scheint mir ein Akt brüderlicher Liebe zu sein, in einigen Worten jenes Mannes zu gedenken, der als seiner- zeitiger Seelsorger von Stumm auch unser Freund war. Es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen, warum ihn Gott der Herr so rasch aus unseren. Reihen riß, aber eines dürfen wir be- haupten: allen, die ihn kannten und schätzten tut es sehr leid, daß dieser talentierte und eifrige Priester nicht mehr unter uns weilt. Wie aufgeschlos- sen war er doch für die Probleme der neuen Zeit, sei es innerhalb der Kir- che oder auch außerhalb, wo so man- che Erscheinung auftritt, die wir Ael- teren immer schwerer verstehen. Man hörte von ihm nie ein bloßes Aburtei- len moderner Ideen und Ideologien, sondern immer das verstehende Wort eben eines priesterlichen Herzens. Ge- wiß schmerzten auch ihn zeitgebunde- ne Vorkommnisse im Zeitalter des Konzils, aber er versuchte sie immer so zu deuten, daß er niemand verlet- zen mußte. Er war ein gern gesehener Gast im Kreise seiner Mitbürger, ob nun dieser Kreis groß war oder auf wenige beschränkt. Wir von der Diö- zese Innsbruck schätzten immer seine Gegenwart bei unseren Konferenzen in Fügen, obwohl Pfarrer Paulmichl aus dem Tiroler Anteil war. Ohne sich in Dinge einzumischen, die in einer ihm fremden Diözese vorgingen, nahm er doch alles Gute wahr und konnte in der oft lebhaften Debatte manche Wahrheit einflechten, die uns selber gar nicht eingefallen wäre. Er 'war sich stets bewußt, daß er als katholi- scher Priester nicht bloß einer Diözese angehörte, sondern der Weltkirche. Dar- um auch sein aufgeschlossener Sinn für alles, was in einem anderen Kir- chengebiet vorging. Man spürte, wie er mit sich und um die Kirche rang. Wie er aber letzten Endes ganz für die Kirche da war. Wie mag er jetzt von einer anderen Sicht alles beurtei.- len! Obwohl in der Steiermark gebo- ren, fühlte er sich doch ganz als Ti-, roTer. Mitbestimmend dafür war sicher- lich sein Aufentahlt in Tirol, als sein Vater im Stanzertal als höherer Bahn- beamter tätig war. Diese Liebe zu Ti- rol verließ ihn nie. Besonders hing er an seinem vorletzten Posten: Stumm im Zillertal. Vielleicht war es gerade die besondere Eigenart der Zillertaler - in Tirol hat doch jedes. Tal seine Besonderheiten -‚ die ihn interessierte und stark beschäftigte. Der Abschied von Stumm im Jahre 1969 fiel ihm sehr schwer, obwohl er in Kirchdorf gerne und freudig aufgenommen wur- de. Aber ein gewisses Heimweh nach Stumm blieb ihm. Das dürf.en wir ru- hig sagen, ohne jemanden zu beleidi- gen, denn auch dies gehört zu derr menschlichen Eigenheiten, für die wir oft gar nichts können. War es ver- wunderlich, daß sein letzter Wunsch die Beerdigung in Stumm war? Si- cherlich wollte er damit, seiner Seel- sorgsgemeinde Kirchdorf nicht wehe tun. Daß dem so ist und daß man sei'- nen letzten Willen respektierte, zeigte die Gemeinde Kirchdorf durch die An- wesenheit der Behörden, der Musik- kapelle, der Schützen und vieler Trauergäste. Aber auch die Gemeinde Stumm muß hier lobend erwähnt wer- den, die dem ehemaligen Seelsorger ein würdiges Begräbnis bereitete. Prä- Tat Dr. Berg aus Salzburg feierte in Concelebration das, Totenopfer, wäh- In der letzten Sitzung des Bezirks- ausschusses Kitzbühel der Gewerk- schaft der öffentlich Bediensteten wur- den die neuen Richtlinien für die Wohn (Mietzins)beihilfen des Landes Tirol vorgelegt und erörtert. Mit dieser Re- gelung ist Tirol das einzige Bundes- land, das gegen eine übermäßige Be- einträchtigung des Familieneinkom- mens durch den Mietzins bei Neubau- ten oder durch Rückzahlungen bei Ei- genheimen Taten gesetzt hat. Es han- delt sich wieder um eine Förderung von Personen, nicht aber um Objekt- förderung. Der Bezirksausschuß behandelte eine Reihe von aktuellen Fragen des Dienst- und Besoldungsrechts. U. a. wurde wie- der eine Lösung des „Pendlerproblems" urgiert. Die Studienbeihilfen für Stu- denten sind eine wertvolle und gerecht- fertigte Unterstützung, doch ergeben sich Härten für Studenten dann, wenn die Grenze auch nur geringfügig über- schritten wird. Gerade wenn mehrere Kinder im Studium sind, sinkt in sol- chen Fällen das Familieneinkommen stark ab. Eine adäquate Zulage müßte diese Diskriminierung vor allem von Arbeitnehmerfamilien verhindern. Der Landesvorstand Tirol der Ge- werkschaft der öffentlich Bediensteten hat unter dem 1. Vorsitzenden Landes- hauptmannstellvertreter Prof. Dr. Prior die Zuschüsse für die Theater- und Konzertabonnenments 1970/71 beschlo- sen: Nach dem großen Ausstellungserfolg „Kaiser Maximilian 1" im Innsbrucker Zeughaus 1969 zeigt das Tiroler Landes- museum Ferdinandeum, das auch in unserem Bezirk durch Mitglieder ver- treten ist, in der heurigen Sommer- ausstellung „Oesterreichische Malerei des 19. Jahrhunderts", in der besonders rend Dekan Geistl. Rat Kofler von Zell am Ziller di;e Totenklage hielt. In die- ser Traueransprache wurde des guten Seelsorgers gedacht. Die Kirche konn- te kaum die vielen Gläubigen fassen, die dem Verstorbenen das letzte Ge- leite gaben. Sehr, sehr viele Mitbrüder aus, dem geistlichen St.ande, waren von fern und nah herbeigeeilt, um ihre Anteilnahme und Verbundenheit zu zeigen. Unsere Teilnahme gilt vor al- lem den trauernden Angehörigen, vor- ab seiner lieben Mutter. Möge Pfarrer Josef Paulmichl nun im Frieden Gottes ruhen. Wir Leben- den bewahren ihm ein treues, helfen- des, Gedenken. FW, G. (Aus: Zillertaler Heimatstimme, 21. Juni) Abonnement des Tiroler Landes- theaters Landabonnement des Tiroler Lan- destheaters 3 Landabonnement des Salzburger Landestheaters (nur für den Bezirk Kitzbühel) Bezirksabonnement des Tiroler Lan- destheaters für die Aufführungen in St. Johann Konzertabonnements (gestaffelte Zuschüsse nach Platzkategorie, Aus- zahlung gegen Vorlage der Zahlungs- bestätigung im Sekretariat, Inns- bruck, Südtiroler Platz 14-16, V. St., Zimmer 43). Anspruchsberechtigte melden sich un ter Angabe von Name und Adresse schriftlich im Sekretariat der Gewerk- schaft und bestätigen mit ihrer Unter- schrift, daß sie ein Abonnement ge- kauft haben. Der Zuschuß wird über- wiesen. Der Zuschuß wird in allen Fäl- len sowohl für das Gewerkschaftsmit- glied als auch für die Ehegattin gege- ben. Die Aktion wird mit 31. Oktober 1970 abgeschlossen. Der Zuschuß für das Salzburger Lan- destheater wird über Antrag des Be- zirksausschusses Kitzbühel nur für Kol- legen aus diesem Bezirk aufrechterhal- ten. Die für Juni vorgesehene Theater- fahrt des Bezirks zu „My Fair Lady" im Tiroler Landestheater mußte wegen der ungünstigen Termine in diesem Mo- nat auf den Herbst verschoben wer- den. H. Wirtenberger, Bezirksobmann die Malerei des Biedermeier dokumen- tiert wird. Somit setzt Inssbruck die Reihe der Biedermeierausstellungen nach Wien, Salzburg, Nürnberg und Berlin fort. Das Einzigartige dieser Ex- position liegt aber darin, daß alle Ge- mälde aus österreichischem Privat- besitz stammen und somit der Oeffent- Zusch so 00 üsse für Theater- und Konzertabonnements Sonderausstellung „Osterreichische Malerei des 19. Jahrhunderts aus Privatbesitz" in Innsbruck
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