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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. Juni 1970 „Boure" aus Leipziger Studenten- musik Sabine Weisbacher: Harfe. Deutscher Tanz von Fr. Schubert Evi und Hans Gasteiger, Martin und Andreas Gröbnr: Blockflöte, Ursula Feichtner: Altflöte. Menuett von Ph. Ranicau Elke Reisch: Klavier. Largo von Matheissen Gabi Schiecht1, Maria Überall und Martina Kröll: Blockflöte. Allegretto von Kuhlau Ines Hastenrath: Klavier. 2 franz. Tänze aus dem 18. Jahrh. Chr. Krimbacher, Brigitte Schlatter, Astrid Bachmann und Manfred Kirschner: Blockflöte, R. Gasteiger: Klavier. Duo für 2 Gitarren von Fern. Sor Gisella Gasser und Gertraud Küchl: Gitarre. 3 Sätze aus dem Conzertino in ung. Weise von 0. Rieding Peter Brands'tätter: Geige, Iris Ani- bas: Klavier. Slavischer Tanz Nr. 10 von A. Dvorak Harmonikaorchester. 2 Tänze aus Spanien: 1. Jota, 2. Tanquillo Gitarrengruppe. 2 Spielstücke für Glockenspiel, Xylophon und Blockflöten 3 Volkstänze Orffschüler Potpourri von Volksliedern Sing- und Spielgruppe Fini Maier. Was geschah bisher im Wege des Verwaltungsverfahrens? Bekanntlich hat die Berghauptmann- schaft Innsbruck mit Bescheid vom 30. Mai 1969 der Kupferbergbau Mitter- berg GesmbH. drei Tagmaße am Röh- rerbühel verliehen. Was sind Tagmaße? Tagmaße werden auf bergfreie Mi- neralien in Sandbänken, Flußbetten, im Taggeröll oder in verlassenen Hal- den verliehen, soferne sie sich nicht in einem bereits verliehenen Felde be- finden. Ein Tagmaß umfaßt eine Fläche von beliebiger Form und einer Größe bis zu 100.000 qm und erstreckt sich bis zum anstehenden festen Gestein. Wann ist ein Tagmaß von der Berg- behörde zu verleihen? a) wenn nachgewiesen wird, daß berg- freie Mineralien in den vorerwähn- ten Lagerstätten vorkommen, b) wenn der Bewerber glaubhaft macht, Alter Walzer, Satz von G. Diehl Ernst Mürnseer: Harfe. „Hannesler Polka" Marialoise Brandistätter: Harmonika. Untersteirer-Ländier Gabi Schiechtl und Anita Gints- berger: Blockflöte, Sabine Sommer- egger: Harmonika, und Gabi Tomm: Gitarre. Schottisch, Satz von B. Höller Brigitte Welöner: Harfe. „Ludwiger Bayrisch" Gerhard Baß: Hackbrett. Gretti Mitterer: Zither, Irene Weidner: Harfe, Gertrud Küchl: Gitarre. „Der lustige Nachbar" von Slavko Avsenik Ingrid Eder und Ernst Neumayr: Harmonika. „Fröhliche Schlittage" von Kol- moneck Gretti Mitterer und Evi Winkler, Zither. Almröserl - Mazurka von S. Nissl Johann Vorhofer, Sieglinde Salven- moser und Anni Weichseibraun: Harmonika. Harfenpolka von Th. Steiner Traudi Gasteiger und Sabine Wels-1 bacher. Harfe. Die schöne Weis' von T. Reiser und Ein Abend am Traunsee von Frank Gretti Mitterer und Evi Winkler: Zither, Traudl Gasteiger und Sa- bine Weisbacher: Harfe. Programmänderung vorbehalten! daß er über die bis zur Aufnahme des ordnungsmäßigen Gewinnungs- betriebes voraussichtlich erforder- lichen Mittel verfügt und c) wenn ältere Bergbauberechtigungen und öffentliche Interessen der Ver- leihung nicht entgegenstehen. Im Bescheid der Berghauptmann- schaft Innsbruck ist festgehalten, daß dem Landeshauptmann von Tirol eine Parteistellung in gegenständlichem Ver- fahren nicht zusteht, daß das Gebiet der neu verliehenen Tagmaße zur Gän- ze durch freie Schürfe der Kupferberg- bau Mitterberg GesmbH. gedeckt sind und ältere Bergbauberechtigungen oder öffentliche Interessen der Verleihung nicht entgegenstehen. Der Begründung dieses - Bescheides entnehmen wir folgendes: „Die verlassenen Halden, über die sich die drei Tagmaße erstrecken, stam- men aus dem alten Kupferbergbau Röhrerbühel und wurden zur Zeit des 16., 17 und 18. Jahrhunderts angelegt. Gemäß dem von der Bergbauunterneh- mung eingereichten' Aufschlußplan wei- sen die alten Halden ein Ausmaß von ca. 30.000 t mit einem Metallgehalt von etwa 0,6 0/0 Kupfer und 50 g/t Silber auf. Eine wirtschaftliche Ausbeute die- ser Haldenerze ist erst im Zusammen- hang mit einer noch zu errichtenden Aufbereitungsanlage am Röhrerbühel zu erwarten. Nach den Erfahrungen in der Flotationsanlage des Kupfer- bergbaues Mitterberg können arme Er- ze mit einem Kupfergehalt von 0,60/ Kupfer bis zu einem Ausmaß von etwa 100/o des Tagesdurchsatzes ohne Schwie- rigkeit gemeinsam mit den anfallenden Grubenerzen verarbeitet werden. Die Abbauwürdigkeit der Haldenerze kann daher unter der Voraussetzung der Errichtung einer Aufbereitungsanlage als erwiesen angenommen werden." Gegen diesen Bescheid erhob die Agrargemeinschaft „Dorfnachbarschaft Oberndorf", vertreten durch RA Dr. Otto Wendung das Rechtsmittel der Berufung an das Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie, als oberste Bergbehörde in Wien, wor- in sie unmißverständlich zum Aus- druck bringt, daß sie auf keinen Fall mit der Erteilung der Bergwerksberech- tigung an die Verleihungswerberin ein- verstanden ist, zumal die betroffenen Flächen bereits seit mehr als 200 Jah- ren forstwirtschaftlich genützt werden und es auch mehr als fraglich ist, daß das von den Tagmaßen umfaßte Ge- biet tatsächlich abbauwürdig ist. In dieser Berufung wurde u. a. auch schärfstens gerügt, daß sich die Berg- baubehörde erster Instanz nicht gehö- rig mit der Frage auseinandergesetzt hat, ob der Verleihung der Tagmaße öffentliche Interessen entgegenstehen. Wortwörtlich heißt es diesbezüglich in der von RA Dr. Wendung verfaßten Berufungsschrift: „Oberndorf liegt in- mitten des Fremdenverkehrsgroßrau- mes Kitzbühel und dementsprechend bildet der Fremdenverkehr auch für diese Gemeinde die Haupteinnahme- quelle. Die Erfahrung zeigt, daß sich ausgesprochene Industriegebiete und Fremdenverkehrsgebiete gegenseitig ausschließen. Ein typisches Beispiel hiefür im Bezirk Kitzbühel ist der Raum von Hochfilzen. Die Berghaupt- mannschaft Innsbruck hat es sich all- zu leicht gemacht, diesen insbesondere vom Vertreter des Herrn Landeshaupt- manns von Tirol (Hofrat Dr. Kirch- mair) gemachten Einwand mit dem lapidaren Satz abzutun, daß eine Ge- fährdung des Fremdenverkehrs, eine Zerstörung des Landschaftsbildes und eine Gefährdung der Wasserversorgune durch den Bergbau nicht zu erwarte sind." Ohne Berufung wäre der Bescheid der Berghauptmannschaft Innsbruck bereits rechtskräftig. Mit Schreiben vom 21. August 1969 wurde Dr. Wendung vom Handelsmini- Mitteilung des Handelsministeriums an Dr. Wendung: Bergbauverhandlung Röhrerbühel 00 auf Sp&itherbst 1970 verschoben!
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