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Samstag, 4. Juli 1970 Kitbüheler Aneiger Seite ' Kitzbüheler Seefest mit Superschau Platzkonzert am Samstag, 4. Juli „Florentiner Marsch" von J. Fucik. „Verschmähte Liebe", Walzer von Paul Lincke. Ouvertüre zu „Fesche Geister" von C. M. Ziehrer. „Tango Militaire" von Kötscher. „Applaus für Strauß", Potpourri von H. Schneider. „Hoffmannstropfen", Polka für drei Posaunen von Hoffmann. „Holländischer Liedermarsch" von S. Gasteiger. Am 11. Juli ertönt wieder der freudi- ge Ruf: „Auf geht's zur Gaudi am See!" Der Verein „Die Kitzpichler" veranstal- tet auch heuer wieder Mitte Juli sein traditionelles Seefest am Ufer des Schwarzsees. Da die jungen Veranstal- ter ihren Gästen jedes Jahr eine neue Attraktion bieten wollen (letztes Jahr die Fallschirmspringer), kommt heuer aus dem Burgenland die Kunstflug- staffel „Austria" angebrummt. Die Männer in den fliegenden Kisten zäh- len zur europäischen Spitzenklasse und werden ihre tollkühnen Kunststücke über dem See vorführen. Vom Ver- bandskunstflug bis zur waghalsigen Einzelakrobatik wird alles gezeigt, was man auf dem Kunstflugsektor bieten kann. Die Kunstflugstaffel „Austria" wird sicherlich auch in Kitzbühel be- geistern! Dem nicht genug, hat man sich heuer auch erfolgreich nach einem Autodrom und Schiffsschaukeln umgesehen. Die richtige Attraktion für Vater und Sohn mit echter Volksfeststimmung. Dazu kommen noch die beliebten Schießbuden, das Wettsagln, Schnaps- buden, Würstin und Hendln vom Grill, das Zelt der „Lustigen 27" mit ihren „berühmten" Koteletten, Hafenbar und Heuriger. Für Tanzmusik ist bestens gesorgt! Aus dem Zillertal wurden die „Mayr- hofner Spitzbuam" (8 Mann) und aus Innsbruck die „Fidelen Wiltener" (9 Mann) verpflichtet. Ein Programm, das sich sehen lassen kann und durch das große Feuerwerk die Krone aufgesetzt bekommen dürf- te. Große Unbekannte wie immer das Wetter. Vorläufiges Programm: See- fest der Kitzpichler am 11. Juli 1970 ab 19 Uhr beim städt. Strandbad am Schwarzsee. und noch was: Großes Ehren- wort der Veranstalter: „Heuer wird es bestimmt genügend Bierstände geben, um das lebensgefährliche Gedränge des letzten Jahres zu vermeiden". Auf geht's zur Gaudi am See! Rentnerverband — schon gesetz ist naturgemäß äußerst umfang- - - - - t.h ii ‚ ‚1 1rciv, y1 4 i ‚'f 4 f rl vor der Pensionierung Y Platzkonzert am Dienstag, 7. Juli Was sind die Voraussetzungen zum ständlich, daß sich nicht jeder darin zurechtfindet. Umso besser, daß es ei- „In Treue fest", Marsch von Teike. Bezug einer Pension? nen Verband gibt, der sich nur mit die- schönen Tal der Isar", Walzer „Im Was brauche ich zur Antragstellung? ser Materie beschäftigt und daher über- H. Löhr. von Was ist eine „vorzeitige" Alterspen- all bestens Bescheid weiß, sion? den Verband Oesterr. Rentner und Pen- „Aufschwung", von Haase-Altendorf. Was hat das Arbeitsamt in Renten- sionisten mit einer Ortsgruppe auch in „Legende Nr. 1" von Anton Dvorak. fragen für eine Funktion? St. Johann. „Mit Herz und Hand fürs Vater- Wann habe ich Anspruch auf eine Man sollte aber diesem Verband nicht land', Potpourri von Rameis. Invalidenpension? erst beitreten, wenn man schon Rent- „Holi.day in Spain" von Kelly. Was darf ich neben einer Pension ner j s t, sondern, zum eigenen Vorteil, „Präsident Obermoser", Marsch von dazuverdienen? schon viel früher, etwa in den letzten S. Gasteiger. Diese und viele viele andere Fragen 3-4 Arbeitsjahren, um durch umfang- treten einmal an alle heran, die in das reiche Information, etwa durch die mo- Leitung Stadtkapellmeister S. Gasteiger sogenannte „rentenfähige" Alter korn- natlich erscheinende „Rentner- und Pen- Programmänderung vorbehalten! men! Das ganze Sozialversicherungs- sionistenzeitung" oder durch Funktio- Die Bevölkerung von Oberndorf ver- miliz" wurde von der Gendarmerie, der spricht sich von dem Unternehmen Ar- SA und SS entwaffnet und entlassen. beit und Brot. Zwei Polizei-Hundertschaften mar- schierten in Kithifl- 1 ein und h1ihn Kitzbühel: Umbruchstage. Am Vor- mittag des 11. März 1938 wurde dem hiesigen Posten bekannt, daß ein De- monstrationsmarsch durch die Stadt durchgeführt werden solle. Die Samm- lung fand bei der Hansimühle statt. An dem Marsch beteiligten sich etwa 300 Personen. Es ereignete sich kein Zwischenfall. Um 18.15 Uhr wurde durch das Ra- dio bekanntgegeben, daß die von Dr. Schuschnigg angeordnete Volksbefra- gung vom 13. März verschoben werde. Am gleichen Abend trat die Regierung Dr. Schuschnigg zurück. Die Regierung übernahm das Kabinett Dr. Seyß-In- quart. Unmittelbar darauf wurden die öffentlichen Gebäude und Aemter von Mitgliedern der SA und SS besetzt. Die im Schulgebäude stationierte „Front- deskommandos am 12. März krank- melden und wird später außer Dienst gesetzt. Im Rahmen einer Säuberungs- aktion werden in St. Johann 7 Perso- nen in Schutzhaft genommen. Deut- sche Truppen marschieren in Oester- reich ein. Der Führer sprach in Wien den historischen Satz: „Ich melde vor der Geschichte den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich!" Am 18. März marschierten die ersten deutschen Truppen und zwar die mot. Tankabwehrkompanie des 61. bayeri- schen Inf.-Rgts. mit klingendem Spiel in St. Johann ein. 24. August: Eine 12köpfige Zigeuner- bande, die den ganzen Bezirk durch Diebstähle und Landstreicherei unsi- cher machte, wird verhaftet und dem Bezirksgericht Kitzbühel mittels ange- fordertem Ueberfallauto eingeliefert. 17. Oktober: Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche wird amtstierärzt- lich festgestellt. Der Posten wird durch unter dem Kommando von Major K o r n bis zum 12. April. Die Ruhe, Ordnung und Sicherheit wurde in Kitz- bühel nicht gestört. St. Johann: Umbruchstage. Um die Mittagszeit des 11. März marschierten 526 Nationalsozialisten geschlossen am Hauptplatz auf. Die Demonstration ver- läuft ohne Zwischenfall. Nun überstür- zen sich die Ereignisse. Um 20 Uhr tritt die Regierung Schuschnigg zu- rück. Der Innenminister Dr. Seyß-In- quart wird zum Bundeskanzler er- nannt. Noch in dieser Nacht werden in St. Johann die öffentlichen Gebäude mit Hakenkreuzfahnen geschmückt. Um 22 Uhr wird der Gendarmerie- posten von der SS besetzt. Rev.-Insp. K u r z mußte sich auf Befehl des Lan-
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