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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Juli 1970 gegangen. Die Weiterfahrt verzögerte sich sehr, doch dann führte die Route in den Seewinkel, das Gebiet der Zick- seen, zu den Pußtabrunnen und Pußta- scheunen von Ilimitz. Am späten Nach- mittag empfing die Tamburizzakapelle von Siegendorf unter Leitung von Leh- rer Franz Handi die Tiroler Gäste mit kroatischen Weisen bei der Weinkost in Siegendorf. Die Gemeindevertretung begrüßte die Tiroler und einige Her- ren bezeugten, daß sie unser Land sehr genau keimen - und es liebgewonnen haben. „Schlag auf Schlag" folgte die Gastfreundschaft der Großgemeinde Siegendorf, eine Gastfreundschaft, die sich nur schwer beschreiben läßt. Die Tiroler Lehrer waren nicht nur bei der Weinkost Gäste der Siegendorfer, für sie spielte bei einem erlesenen Abend- essen die Tamburizza und danach gab es noch frohe Stunden in Siegendorf. Den freundlichen Empfang und die herzliche Aufnahme dankten die Kitz- büheler Lehrer ihrem Reisebegleiter an diesem Tag, dem unermüdlich orga- nisierenden Kollegen Franz Tatzel aus Westendorf. Er war der Lehrergruppe nachgereist und führte sie zu land- schaftlichen Schönheiten des Burgen- landes und zuletzt nach Siegendorf. Diese Industriegemeinde - Oester- reichs größte Zuckerfabrik in Siegen- dorf ist der wichtigste Industriebetrieb des Burgenlandes - ist der „Ferien- sitz" der Zöglinge des Erziehungshei- mes Holzham-Westendorf der Stadt Innsbruck. Heimleiter Franz Tatzel ist in Siegendorf eine gemeindebekannte Persönlichkeit, er erwies sich als ide- aler Reiseführer für die frohen und unterhaltsamen Stunden in Siegen- dorf. Herzlicher Applaus dankte ihm für die aufgewendete Mühe, den Leh- rern des Bezirkes Kitzbühel einen schö- nen Winkel der österreichischen Hei- mat gezeigt zu haben. Der letzte Reisetag führte unter der St. Johann ist kein Bett mehr zu ha- ben. Die Vorbereitungen für die Ski- meisterschaften sind in vollem Gange. Auch St. Johann hat Einquartierungen von Polizeimannschaften zu erwarten. Die Meisterschaften verliefen gut; die Ostmärker waren durchwegs unter den Ersten. Am 21. März 1941, beim Sammeln für das Winterhilfswerk, fand der Bür- germeister von Oberndorf Simon Lind- ner vor dem Bergbauerngütl zu Hütt- ling bei Wiesenschwang die Leiche der Bäuerin vor dem Hause liegend auf. Auf ihrem Gesicht lag das Fahrrad. Sie war in Strumpfsocken, die Schuhe standen in der Nähe, die Haustüre war offen. Da die Todesursache ungklärt war, wurde die Gerichtskommission verständigt. Diese erhob, daß der Tod durch Ersticken, nach vorheriger Ohn- macht, in welcher sie erbrechen muß- te, eingetreten war. Das Postamt St. Johann, in dessen Leitung des Oberamtsmannes von Sie- gendorf an die wilde Grenze. Unfaßbar trennend ist diese Grenze, die noch im- mer ein eiserner Vorhang ist, sie trennt nicht nur die Staaten, sondern unterbindet auch den Binnenverkehr zwischen dem heutigen Burgenland und vor allem zur alten Hauptstadt Oeden- burg. Rust und der Römersteinbruch von St. Margarethen waren die letzten Stationen im Burgenland, dann führ- te die Reise wieder heimwärts. Am 4. Juli 1970 fand in 'St. Johann. die Feier „120 Jahre Gendarmerie" statt. Die Bevölkerung nahm daran re- gen Anteil. Bei der Feldmesse, bei wel- cher die. Gendarmerlemusjk die deut- sehe Messe aufführte, hielt Dekan Alois D 1 a 1,e r folgende Ansprache: Sehr verehrte Festgäste! Bereits e:in Jahr nachdem 1849 Kai- ser Franz Joseph die österreichische Gndarmer'iie ins Leben gerufen hatte, wurde am 1. Juli 1850 in St. Johann der Gendarmerieposten errichtet. 120 Jahre sind also seit jenem Tag ver- gangen. Es ist berechtigt und gezie- mend. diesen Gedenktag zu feiern: In Dankbarkeit über geleistete Arbeit und als Ansporn. in Entschlossenheit diesen Dienst mit der alten Hingabe und Treue in Zukunft fortzusetzen. Mit Stolz und Freude kann unsere Gendarmeriie auf diesen Zeitraum zurückblicken,, in dem ihre Beamten durch ihr menschen- freundliches,, hilfsbereites und opfer- williges \Ter,halten sowie durch ihr ta- delloses Auftreten sich die Zuneigung des frie d- und ordnunigsl1ebenden Vol- kes zu erringen wußten. Und da die Gendarmerie durch ihre Wirks amkeiit Gebäude die Gendarmerie unter- gebracht ist, wurde von Reichspost- minister 0 h n e s o r g e mit der „Gol- denen Fahne" ausgezeichnet. In der Folge wird das Postamt zu ei- nem modernen Musterbetrieb ausge- baut und benötigt dazu die Räume des Postens. Durch Verhandlungen wurde dem Posten ein Neubau in der Sied- lung „Südtirol" sichergestellt. Die bis- herigen Räume mußten am 1. Juli 1941 geräumt werden. Es wurden vorerst provisorische Unterkünfte im Ver- sammlunglokal der HJ bezogen. Am 19. August hat der Posten die neuen Unterkünfte in der Siedlung be- zogen, obwohl der Bau noch nicht voll- endet war und die Einrichtung noch nicht zur Verfügung stand. Kitzbühel: 28. Jänner, Lawinenun- glück in der Raintalalpe, bei welchem der Sportgast Heinrich Becker den Tod fand. Ernst E g g e r leitete die schwierige Bergungsaktion. Für die klaglose Organisation und Reiseleitung und das großartige Erleb- nis sei Bezirksobmann Direktor Peter Brandstätter und Kollegen Franz Tat- zel aufrichtig gedankt. Auch die vierte Fortbildungsfahrt der Gewerkschafts- sektion Pflichtschullehrer war ein vol- ler Erfolg. Das Burgenland war eine Reise wert, das Erlebnis dieses Auf- enthaltes hat sich tief eingeprägt. Danke! h. w. in unmittelbarem Kontakt mit der ge- samten Bevölkerung steht, so ist diese Jubelfeier nicht nur eine intime An- gelegenheit des Postens, sondern ein Gedenktag für die gesamte Bevölke- rung. Wenn ich zum heutigen Tag eingeist- liches, Wort sagen soll, dann möchte ich es tun mit einem Wort des hi. Paulus aus seinem 1. Brief an die Ge- meinide von Thessafloniki; es lautet: ablässig denken wir vor Gott und unse- rem Väter an die' Kraft eures Glau- bens, an die Mühe eurer Liebe und an die Beharrlichkeit eurer Hoffnung". Die Kraft Eures Glaubens! Es bedarf eines großen Idealismuses, sich diesem Beruf zu Widmen. Selbstlos und mutig, eigene Wünsche und Vergnügen zu- rückstellend, oft schweren Gefahren trotzend, nicht achtend all der Mühen unld Beschwernisse ihres aufreiben- de,n Dienstes haben unsere Gendarmen ihre verantwortungsvollen Pflichten dem einzelnen und der Allgemeinheit gegenüber erfüllt, wo immer sie geru- fen wurden. Nur wer sich einer ewi.- gen Ordnung und einem ewigen Rich- ter verantwortlich weiß,, wird sich auch unpapteiisch, gerecht und treu für Ord- Am 8. Feber wurden drei Kirchen- glocken abgenommen. Im Mai 1942 wurden Fritz A n e t s- h u b e r, Ernst Egger mit dem Ver- dienstkreuz II. Klasse und Franz Ca- r a m e 11 e mit der Kriegsverdienst- medaille, die sich im Osteinsatz be- währt hatten, ausgezeichnet. Am 5. Mai fand Werner Weisl am Kitzbüheler Horn den Bergtod. Die Bergungsaktion leitete Karl M 0 s b a- c her. St. Johann: Der Reservegendarm Jo- hann B 1 i e m wurde im Kampf gegen polnische Freischärler schwer verwun- det, an deren Folgen er am 21. Mai im Lazarett Lublin starb. Im Monat September kamen häufig Obstdiebstähle vor. 12 Jugendliche wur- den als Täter ermittelt. Ein Südtiroler wurde wegen Ehebruch mit der Frau eines Soldaten verhaftet, ein Bauer und zwei Jugendliche wegen Wilderns an- gezeigt. Eindrucksvolle Jubil 00 äumsfeier der', Gendarmerie in St. Johann
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