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Samstag. 10. Jänner 1970 Kltzbüheter Anzeiger Seite 13 Kolpingchoranklöpfler spenden fürErneuerung der blbergkapelle Die Anklöpflergruppe des Kolping- ohores Kitzbühel pflegt seit mehr als zehn Jahren den Brauch des Anklöp- f eins und ist dieser Tradition auch in der letzten Vorweihnachtszeit treu ge- blieben. Die kleine Gruppe hat auch diesmal viel Freude zu Kranken und Gesunden, zu Alten und Jungen ge- bracht und hat an verschiedenen Ver- anstaltungen mitgewirkt. Der Einsatz in der durch Hast und Hetze gekenn- zeichneten Vorweihnachtszeit verdient öffentliche Anerkennung. Ein herzli- ches „Vergelt's Gott!" für die aufgewen- dete Mühe und den Einsatz., der vielen ein wenig weihnachtliche Freude in die leider nicht mehr stillste Zeit im Jahr gebracht bat. Das auffallendste Kennzeichen der Anklöpflergruppe des Kolpingchors ist die Tatsache, daß sie niemals für die Über 300 Bauern, bäuerliche Funktio- näre, aber auch Vertreter anderer Wirtschaftssparten hatten sich einer Einladung der Bezirksleitung des Ti- roter Bauernbundes folgend, am 2. Jänner -im Caf Kbausner in St. Jo- hann zusammengefunden. Es waren u. a. auch Altlandtagspräsident KB Ob er, m o s e r, Pressereferent Dipl.- Ing. S t r 0 b 1 vom Landwirtschafts- ministerium, Hofrat Dr. Streiter, AL Christian Huber, Bezirksobmann Paul Gstier (Kufstein) mit mehre- ren Bezirksfunktionären, die Bezirks- sekretäre Dr. Hugo Beim pold und Dr. S c h ei r in g, Bezirkstierarzt Dr. Al u c h, Bezirkssekretär W ö r g a r t - n er mit seinen Mitarbeitern und ein Großteil der Bürgermeister des Bezirks anwesend. Bezirksobmann Man z 1 eröffnete die Veranstaltung und stellte zunächst den Referenten das Tages in der Person des neuen Direktors des österreichischen Bauernbundes, Dr. Sixtus Lanne r, vor. Oek.-Rat Manzl schilderte kurz den bisherigen Lebensweg Dr. Lanners, der von der praktischen Ausbildung auf dem väterlichen Bauernhof in Wild- schönau über die landwirtschaftliche Lehranstalt Rotholz, die höhere Bun- deslehranstalt für alpine Landwirt- schaft in Seefeld, Hochschule für Bo- denkultur. Hochschule für Welthandel, verschiedene ausländische Studienauf- enthalte, zur Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Oesterreichs und schließlich mit 36 Jahren zur heu- tigen verantwortungsvollen und ein- flußreichen Position führte. Die unkonventionelle Art, in der so- dann Dr. Lanner die wichtigsten Pro- bleme der Landwirtschaft darlegte und dabei auch besonders auf die enge wirt- eigene Tasche oder die Vereinskasse gesammelt haben. Die Spenden, die ih- nen gegeben werden, wurden durch Jahre für das Patendorf am Kongo, dann für lokale Hilfsorganisationen und für die Aktion „Bruder in Tot" überwiesen. Diesmal wurden die Spen- den im Einvernehmen mit der Besitze- rin der Oelbergkapelle, Frau Greti Holzmüller, zugunsten der Erneuerung dieser Kapelle einbehalten. Die Qel- bergkapelle ist vielen Kitzbühelern liebgeworden, ihr derzeitiger Zustand verlangt nach dringlicher Erneuerung. Mit dem beim Anklöpfeln gesammelten Geld will die Anklöpflergruppe des Kolpingehors einen Anfang machen. Bisher stehen 2300.— Schilling für diesen Zweck zur Verfügung. - In Kürze sollen die Planungen für die Er- neuerung der Kapelle beginnen. schaftliche Verflechtung mit anderen Berufszweigen hinwies, stellte rasch einen guten Kontakt zu allen Zuhörern her. Der Redner ging in seinem Referat besonders auf einige aktuelle Fragen ein: Subventionen: „Die der Landwirt- schaft oft vorgeworfenen Subventio- nen müssen zunächst in Preisausglei- ehe, Förderungsmittel und Kostensub- ventionen unterteilt werden. Dabei wird rasch ersichtlich, daß ein wesentlicher Teil dieser Mittel auch den Konsumen- ten bzw. der übrigen Wirtschaft direkt oder indirekt zugutekommt. Zugegebe- nermaßen wäre es sympathischer und optisch für die Landwirtschaft gün- stiger, wenn man diese Zuschüsse nicht brauchen würde. Es zeigt sich aber am Beispiel anderer Länder, daß in einem modernen Staat mit den vielschichti- gen wirtschaftlichen Verflechtungen auf solche Stützungen nicht verzichtet wer- den kann. Dabei machen die Agrar- subventionen noch einen bescheidenen Anteil aus, wenn man z. B. die Höhe der Staatszuschüsse, etwa für Sozial- leistungen usw., in Vergleich setzt." EWG: „Derzeit wieder hochaktuel- les Thema. Leider wird diese für die Wirtschaftsentwicklung unseres Landes äußerst wichtige Frage in der letzten Zeit von der Opposition zu sehr par- teipolitisch ausgewertet, wobei der ge- meinsame Koalitionsbeschluß aus dem Jahr 1961 anscheinend vergessen wurde. hn übrigen wäre ein übertriebener Op- timismus im Hinblick auf eine baldi- ge Einigung mit der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wohl kaum ge- rechtfertigt." Agrarische Handelspolitik: „Nah- rungsmittel sind ansich wegen leichte- rer Verderblichkeit schwierig zu han- deln. Dazu kommt, daß heute ein tlber- angebot in der gesamten kaufkräftigen Welt vorhanden ist. Schließlich bringen gewisse internationale Verflechtungen und Abmachungen nicht nur Vorteile. sondern auch Schwierigkeiten mit sich. wie etwa am Beispiel Fettimporte er- sichtlich." Agrarpolitik in umfassender Schau: „Die Landwirtschaft muß heute über die Erzeugung der Grundnahrungsmit- tel hinaus gesehen und beachtet wer- den. Interesse und Aufgeschlossenheit für alle Wirtschaftsbereiche sind not- wendig. Schließlich muß besonders dar- auf verwiesen werden, daß der länd- liche Raum als Erholungsaufenthalt für die Industriegebiete immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Erschließung und Erhaltung dieses Raumes muß des,- halb ein Anliegen aller sein." Nach dieser Kurzinformation, die weitere sehr interessante Details be- inhaltete, hatte es Bez.-Obm.--Stv. NR Paul Landmann, der den Ablauf der Versammlung leitete,, nicht schwer, ei- ne entsprechende Diskussion in Gang zu bringen. Eine Reihe, großteils sehr gezielter und offensichtlich gut vorbe- reiteter Anfragen und deren ebenso treffsichere Beantwortung sorgten da- für, daß auch dieser Teil der Veran- staltung interessant und aufschlußreich verlief. Dabei muß der sachliche Ver- lauf besonders hervorgehoben werden. Diese Großversammlung, mit der die Bezirksleitung des Tiroler Bauernbun- des einen möglichst weiten Kreis inner- halb und außerhalb der Landwirtschaft ansprechen wollte, fand allgemein gu- ten Anklang. Das wohlfundierte Refe- rat und die offene Aussprache trugen sicher zur Stärkung der bäuerlichen Gemeinschaft und zur Beseitigung von Mißverständnissen zwischen den ver- schiedenen Berufsgruppen bei. JW TI RSCHTZ ER IN KT BUH L4 Nierenschaden bei Hund und Katze verhüten! Die verbreitete Meinung, daß die Käl- te und die Verkühlung ursächlich Schuld daran hat, daß Hunde und Katzen zu Nierenerkrankungen neigen, ist im Prinzip falsch. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, denn ein ausge- sperrtes ansonsten sehr wärmegewohn- tes Tierchen kann sich natürlich bei den gegenwärtigen tiefen Temperatu- ren gewiß eine solche Verkühlung ho- len. Aber das sind, wie gesagt, Aus- nahmen. Die klassischen Nierenerkran- kungen basieren auf zwei typischen Ursachen. Entweder ist die Nieren- Rzirksversammluna des Tiroler Bauernbundes in"St. Johann
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